„Lichtenberg II“ rückt näher

Wissenschaftsrat empfiehlt TU-Projekt zur Förderung

03.05.2017 von

Ein wichtiges Etappenziel für den Ausbau des Lichtenberg-Hochleistungsrechners ist geschafft: Der Wissenschaftsrat hat während seiner Frühjahrssitzungen das TU-Vorhaben „Lichtenberg II“ für die Förderung im Bund-Länder-Programm Forschungsbauten empfohlen. Beantragt sind 15 Millionen Euro, über die die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern Ende Juni entscheiden wird.

Der Lichtenberg-Hochleistungsrechner an der TU Darmstadt. Bild: Katrin Binner

Der Wissenschaftsrat lobte die breite und bemerkenswerte Interdisziplinarität der eingereichten Projekte und stufte das Vorhaben „Lichtenberg II“ in der Förderlinie Hochleistungsrechner als „herausragend“ ein.

Zum Einsatz kommen wird Lichtenberg II insbesondere im Bereich Computational Engineering, der ein Profilthema der TU Darmstadt ist. Computational Engineering zielt auf eine interdisziplinäre Herangehensweise bei der Untersuchung komplexer Ingenieursanwendungen und natürlicher Phänomene mittels computergestützter Modellierung, Analyse, Simulation und Optimierung. Für programmiermethodisch orientierte Forschungsprojekte sind eine hohe Rechenleistung und der Zugriff auf neuartige Technologien zur Weiterentwicklung der Methoden und Werkzeuge erforderlich, die Lichtenberg II erbringen soll. Der Rechner wird vor allem von den Disziplinen Maschinenbau, Materialwissenschaften, Chemie, Physik, Mathematik, Informatik und Elektrotechnik genutzt werden. 25 Prozent der vorhandenen Rechenzeit kann von fachlich einschlägigen Antragstellern bundesweit genutzt werden

In der ersten Stufe soll die Rechenleistung gegenüber dem vorhandenen Lichtenberg-Hochleistungsrechner mehr als verdoppelt werden. Außerdem sollen neue Architekturen und Lösungsansätze hinsichtlich ihrer Eignung für die wissenschaftlichen Anforderungen evaluiert und die Energieeffizienz überprüft werden, um die gewonnenen Erkenntnisse in der zweiten Stufe umzusetzen. Lichtenberg II soll zudem als Teil des Systemnetzes beispielsweise durch die Nutzung seiner Abwärme zur energieeffiziente Weiterentwicklung des Campus Lichtwiese beitragen.

Bund und Länder fördern seit Mai 2007 als Gemeinschaftsaufgabe die Realisierung von großen Forschungsinvestitionsvorhaben an Hochschulen, die sich durch exzellente wissenschaftliche Qualität und nationale Bedeutung auszeichnen. Der Wissenschaftsrat hat nach den diesjährigen Frühjahrssitzungen zwölf Vorhaben im Gesamtumfang von rund 303 Millionen Euro als förderwürdig eingestuft. Endgültig entscheidet die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) am 23. Juni 2017 darüber, ob diese Projekte in das Förderprogramm aufgenommen werden.