KI und Cognitive Science

Die Forschung zu Künstlicher Intelligenz (KI) an der TU Darmstadt ist international exzellent. Sie grenzt sich klar von anderen Standorten in Deutschland ab und weist die gebotene Interdisziplinarität auf, um das Potenzial der KI breit und optimal zu entfalten und dem hohen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Stellenwert gerecht zu werden. KI-Forschung ist an der TU Darmstadt stark verschränkt mit Kognitionswissenschaft, die im Centre for Cognitive Science gebündelt ist.

Angela Merkel,
Bundeskanzlerin

Ein Juwel in Fragen der Künstlichen Intelligenz

Bild: Patrick Bal

Intelligente Such- und Rettungsroboter der TU Darmstadt holen bei internationalen Wettbewerben regelmäßig erste Preise und Weltmeistertitel. Die mobilen und humanoiden Systeme können in Erdbebengebieten helfen, Verschüttete aufzuspüren, bei Großbränden der Feuerwehr ein genaues Bild aus dem Inneren von brennenden oder einsturzgefährdeten Gebäuden liefern oder gar die Brandursache finden und beseitigen.

Andere Teams um Professor Jan Peters wiederum sind international führend in der Entwicklung von Lernverfahren, die direkt in die Steuerung von Robotern und Maschinen eingreifen und dadurch in Echtzeit mit ihrer Umgebung interagieren und lernen können.

Professor Kristian Kersting hat mit seinem Team und Partnern aus der Landwirtschaft Methoden des Maschinellen Lernens entwickelt, um Wege zu finden, die Welternährungs-Bedingungen zu verbessern.

Ein Forschungsteam unter Leitung von Professorin Iryna Gurevych hat eine systematische Methode gefunden, um konkrete und fundierte Pro- und Kontra-Argumente zu beliebigen Themen aus dem Rauschen des Internets zu filtern.

Unter Leitung von Professor Stefan Roth entwickelt eine Forschungsgruppe lernfähige Algorithmen zur automatischen Bildanalyse. Damit können langfristig komplexe Verkehrssituationen, etwa an einer Kreuzung, zuverlässig interpretiert werden – dies ist eine wichtige Voraussetzung für autonomes Fahren in belebten Innenstädten und eröffnet viele weitere neue Anwendungsfelder, beispielsweise für die Unterstützung der Gepäckkontrolle an Flughäfen.

Hessisches Zentrum für KI mit Hauptstandort an der TU Darmstadt

Exzellente Grundlagenforschung, konkreten Praxisbezug mit Antworten auf wichtige Herausforderungen unserer Zeit und den Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft soll das vom Land Hessen geförderte neue Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz mit seinem Hauptstandort an der TU Darmstadt leisten.

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Ihre Rolle ist es, für das neue Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz (KI) zu sprechen: Prof. Dr.-Ing. Mira Mezini und Prof. Dr. Kristian Kersting, beide aus dem Fachbereich Informatik der TU Darmstadt, ordnen die Ziele und besonderen Treiber-Wirkungen des Zentrums ein.

Derzeit werden in Deutschland eine Vielzahl von KI-Professuren eingerichtet. Wie grenzt sich das KI-Zentrum davon ab?

Kristian Kersting: Es werden nicht nur neue Professuren an den beteiligten Hochschulen eingerichtet. Es ist auch nicht nur ein Zentrum. Es ist ein Zentrum mit einem zukunftsgerichteten und international konkurrenzfähigen Forschungsprofil und einer klaren Forschungsagenda. Unser wissenschaftliches Leitziel ist die Etablierung der dritten Welle der KI – neuartige KISysteme, die menschenähnliche Kommunikations- und Denkfähigkeiten haben, neue Situationen erkennen und sich selbstständig an diese anpassen.

Das erfordert einen Dreiklang aus KIAlgorithmen, KI-Systemen und Synergieeffekten zwischen natürlicher und künstlicher Intelligenz. Dieser visionäre Dreiklang ist eingebettet in eine starke Computer-Infrastruktur speziell für moderne KI.

Mira Mezini: Im Zentrum werden die algorithmischen Grundlagen für neuartige künstliche Intelligenzen im Einklang mit Erkenntnissen über natürliche Intelligenz erforscht. Darüber hinaus sollen grundlegende Probleme und Methoden der Informatik an sich neu gedacht werden – und zwar nicht nur mit dem Ziel, maschinelles Lernen, Denken und den „gesunden Menschenverstand“ nahtlos zu integrieren und interaktiv zu gestalten, sondern weitestgehend zu automatisieren.

Damit könnten Softwareentwickler, die nicht KI-Experten sind, in der Lage versetzt werden, robuste, sichere und effiziente KI-Systeme zu entwickeln – die KI soll sozusagen demokratisiert werden.

Gibt es neben Spitzenforschung weitere Ziele, die mit dem Hessischen KI-Zentrum verfolgt werden?

Kersting: Das Zentrum wird nicht nur Spitzenforschung vorantreiben, sondern auch die Anwendung von KI befördern. Indem Wirtschaft, außeruniversitäre Wissenschaft und gesellschaftliche Gruppen im KI-Zentrum eng miteinander zusammenarbeiten, entsteht ein Innovationsökosystem.

Forscherinnen und Forscher, Anwender und Anwenderinnen treffen sich, forschen zur KI, entwickeln verantwortungsvolle und menschen-zentrierte KI und transferieren die Ergebnisse.

Mezini: In einem solchen Ökosystem existieren optimale Bedingungen, damit neue Start-ups entstehen, Unternehmen von der Forschung profitieren, Anwendungen die Forschung herausfordern und KI-Nachwuchskräfte, aber auch Investoren aus der ganzen Welt angezogen werden.

Warum ist der Hauptsitz des Hessischen KI-Zentrums an der TU?

Mezini: Bereits heute verfügt die TU Darmstadt über international hoch angesehene KI-Kompetenzen, die ein breites Spektrum abdecken – von KISystemen bis zu den Computationalen Kognitionswissenschaften. Wir sind jedoch nicht nur stark in der Kern-KI. Auch in der interdisziplinären Forschung, die spezifische KI für andere Disziplinen wie etwa Materialwissenschaften oder Maschinenbau entwickelt, ist die TU Darmstadt hervorragend positioniert.

In einem TU-weiten Workshop haben wir bereits vielfältige Anknüpfungspunkte für gemeinsame interdisziplinäre KI-Forschung identifiziert. Zusätzlich verfügen wir über etablierte Transferstrukturen, wie zum Beispiel das Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 mit seinen KI-Trainern und dem vom Bundesforschungsministerium geförderten Kompetenzzentrum für Arbeit und KI (kompAKI). Zudem kann das Zentrum von der langjährigen Zusammenarbeit zwischen Philosophie und Informatik, dem in Darmstadt ansässigen Zentrum für verantwortungsbewusste Digitalisierung sowie unserer starken Cybersicherheitsforschung und dem Nationalen Zentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE profitieren, damit eine verantwortungsvolle KI entsteht.

Stories

Führend in Europa

Die Informatik der TU Darmstadt ist im bundesweiten Universitäts- Vergleich die leistungsfähigste und hat in Europa eine führende Position.

Publikationsleistungen laut einschlägigem europäischem CS-Ranking (CSrankings.org):

  • Informatik insgesamt: unter den Top-10-Universitäten in Europa
  • Computersicherheit, Kryptografie und Software Engineering: Rang 1
  • Künstliche Intelligenz, Robotik, Maschinelles Lernen, Bildverstehen und automatische Sprachverarbeitung: Rang 2

DFG Förderatlas Ranking 2018: Rang 1 für die Informatik TU Darmstadt bei den Absoluteinnahmen an DFG-Fördermitteln

Weitere Nachrichten

3. Dezember 2020

Professor Kristian Kersting wird Ko-Direktor des neuen Fellowship Programms Semantic, Symbolic and Interpretable Machine Learning. Damit leiten mit Professorin Iryna Gurevych und Professor Jan Peters insgesamt drei Mitglieder der ELLIS Unit Darmstadt je eines der Programme für die Vernetzung von internationalen Spitzenforscherinnen und -forschern: Gurevych ist Ko-Direktorin des Programms Natural Language Processing und Peters Ko-Direktor des Programms ELLIS Robot Learning: Closing the Reality Gap!. Derzeit konzentrieren sich insgesamt 13 Fellowship-Programme auf unterschiedliche Problembereiche mit großer Bedeutung für die Entwicklung der modernen KI. ag

16. Oktober 2020

Das trilaterale Projekt „Ein KI-basiertes Mehrzwecksystem, um Assistive Robotersysteme zur effektiven Objektmanipulation durch Embodied Teleoperation und Shared Control nutzbar zu machen“ unter Leitung von TU-Professor Jan Peters ist zur Förderung ausgewählt worden. Es handelt sich bei dem Programm um eine trinationale Initiative: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert gemeinsam mit der Agence Nationale de la Recherche (ANR, Frankreich) und der Japan Science and Technology Agency (JST) neun Projekte im Bereich Künstliche Intelligenz über die Laufzeit von drei Jahren mit insgesamt sieben Millionen Euro. Bei allen Projekten sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den drei Ländern beteiligt. Peters, Leiter des Fachgebiets Intelligente Autonome Systeme am Fachbereich Informatik der TU, arbeitet zusammen mit Professor Liming Chen, Ecole Centrale Lyon, und Professor Yasuhisa Hasegawa, Universität Nagoya.

DFG, ANR und JST beschlossen im April 2019, eine gemeinsame Förderinitiative zu Künstlicher Intelligenz auszuschreiben, die nicht nur auf Kriterien wissenschaftlicher Exzellenz, sondern auch einem ähnlichen Wertesystem basiert. Das Thema Künstliche Intelligenz, so die Überzeugung der drei Partner, sei besonders geeignet für einen gemeinsamen Call: Es habe globale Relevanz und könne durch einen multinationalen Ansatz hervorragend angegangen werden.

Insgesamt waren 36 Projektanträge eingereicht worden. Die neun geförderten Projekte werden voraussichtlich Mitte November ihre Arbeit aufnehmen. sip

TU-Präsidentin Tanja Brühl, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Ministerpräsident Volker Bouffier zu Gast in den Laboren des Fachgebiets SIM.

14. November 2019

Das Land Hessen und das österreichische Bundesland Steiermark wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen und insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) enger zusammenarbeiten. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und der steierische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer haben dazu gestern (13. November) an der TU Darmstadt eine Absichtserklärung unterzeichnet, sich stärker auszutauschen bei der Förderung der Exzellenz im Bereich KI in Forschung und Anwendung sowie der Digitalisierung der Verwaltung.

„Hessen will ein Vorreiter im Bereich der Digitalisierung sein, die den Menschen dienen soll. Dafür unternehmen wir große Anstrengungen“, sagte der hessische Regierungschef. Hessen und die Steiermark arbeiten seit Jahren zusammen, vor allem bei Wissenschafts- und Forschungsthemen. Die Technischen Universitäten Graz und Darmstadt sind in einer strategischen Partnerschaft verbunden und pflegen einen regen Austausch in Forschung und Lehre. „Die Kooperation zwischen Hessen und der Steiermark hat sich bewährt. Sie kommt bei der Gestaltung von Zukunft beiden Seiten zugute und es ist sinnvoll, sie noch auszuweiten“, sagte der hessische Regierungschef.

Anlässlich der Unterzeichnung konnten sich die Landeschefs von hessischer Digitalexzellenz überzeugen: Forscherinnen und Forscher des Fachgebiets Simulation, Systemoptimierung und Robotik (Professor Oskar von Stryk) demonstrierten in ihren Laboren, wie Roboter bei Unglücken die Gefahrensituation analysieren und bei der Rettung von Menschen helfen können. „Roboter können Leben retten, das haben wir heute in Darmstadt eindrucksvoll gesehen“, betonte Bouffier. Ferner besuchte die Delegation auch die Labore des Fachgebiets Intelligente Autonome Systeme am Fachbereich Informatik. Dort demonstrierten Professor Jan Peters und sein Team einen Roboterarm und gaben einen Einblick in die KI-Forschung. Das Arbeitsgebiet erforscht Lernverfahren, die direkt in die Steuerung von Robotern und Maschinen eingreifen und dadurch in Echtzeit mit ihrer Umgebung interagieren und lernen können. Hessische Landesregierung / pb

24. Oktober 2019

Bei Arte und dem Bayrischen Rundfunk kann derzeit die halb fiktionale, halb dokumentarische Webserie „Helena. Die Künstliche Intelligenz“ angesehen werden. In sieben Folgen werden typische Vorstellungen von Künstlicher Intelligenz aufgegriffen und dem aktuellen Wissens- und Forschungsstand gegenübergestellt. In der Episode „Gut oder Böse“ befassen sich Professor Kristian Kersting und Professor Constantin Rothkopf von der TU Darmstadt mit der Frage, wie Maschinen Moral lernen können.

17. Oktober 2019

Wolfgang Wahlster, seit 2016 Mitglied des Hochschulrats der TU, wurde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geehrt: Für seine über vier Jahrzehnte währenden herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der KI-Forschung am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und der Universität des Saarlandes wurde er mit dem Großen Verdienstkreuz ausgezeichnet.

27. September 2019

Das Machine Learning Lab der TU Darmstadt um Professor Kristian Kersting ist mit dem Deutschen KI-Preis des Wirtschaftsmagazins „BILANZ“ für seine Forschung auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) ausgezeichnet worden. Der Preis, der mit 100.000 Euro dotiert ist, wurde am 26. September in Berlin verliehen.

Wie es in der Pressemitteilung heißt, wurde das Machine Learning Lab für die Entwicklung neuartiger Methoden des maschinellen Lernens und der Künstlichen Intelligenz ausgezeichnet. Es liefere dadurch entscheidende Impulse für die Weiterentwicklung von KI.

12. September 2019

In der aktuellen Folge des Podcasts von „Hessen schafft Wissen“ ist Professor Dr. Kristian Kersting von der TU Darmstadt zu Gast. Kersting ist Professor für maschinelles Lernen am Fachbereich Informatik und setzt sich unter anderem damit auseinander, wie Maschinen Moral lernen können. Kann man Künstlicher Intelligenz Moral beibringen? Und wenn ja, wie? Über diese Fragen und weitere Themen aus dem Bereich Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz spricht Kersting im Podcast.

Zu Gast in Bensheim.

11. September 2019

In der Veranstaltungsreihe Die Stunde der Wahrheit lädt die Hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Orte ein, an denen sie sonst selten auftreten. Am „Stammtisch“ können die Bürgerinnen und Bürgern mit ihnen ins Gespräch kommen. Das Thema der zweiten Veranstaltung war die Künstliche Intelligenz: Wann kontrollieren die Maschinen unser Leben?

Im MaBs Café in Bensheim waren dazu der Darmstädter Professor für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz, Prof. Dr. Kristian Kersting, sowie IT-Ethikerin PD Dr. Jessica Heessen von der Universität Tübingen zu Gast bei Ministerin Angela Dorn und den Bürgerinnen und Bürgern. Durch die Veranstaltung führte NDR-Moderator Tim Berendonk. Dorn eröffnete den Abend und stellt die Idee der Veranstaltungsreihe vor.

„Leider haben ‚Fake News‘, schlichte Erklärungsmuster, pseudowissenschaftlicher Blödsinn und Verschwörungstheorien einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den komplexen Zugangsweisen der Wissenschaft: Sie lassen sich gut in leicht verständlicher Alltagssprache darstellen, die die Gefühlswelt der Adressaten anspricht, und spektakulär zuspitzen“, erklärt die Ministerin. „Deshalb muss auch die Wissenschaft ihre Stimme in Debatten laut und vernehmbar erheben können. Sie muss sich verständlich ausdrücken, ohne zu banalisieren. Sie muss zugänglich sein, damit Menschen sich nicht ausgeschlossen fühlen.„

Danach wurde zunächst der Begriff “Künstliche Intelligenz” erklärt und eingeordnet und dann über die Chancen und Risiken diskutiert. Im zweiten Teil hatten dann die Bürgerinnen und Bürger die Chance, ihre eigenen Fragen zu stellen. “Das Interesse an insbesondere dem Wissen und die Chancen und Risiken zur Künstlichen Intelligenz war beeindruckend und machen mir Mut”, so Prof. Dr. Kristian Kersting. pg

16. August 2019

In den vergangenen Wochen informierten sich zahlreiche Politikerinnen und Politiker des Bundes- und des Landtages vor Ort an der TU Darmstadt zu verschiedenen Themen. Dabei kamen sie mit Präsidiumsmitgliedern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern intensiv ins Gespräch.

So kamen z.B. Dr. Matthias Büger, MdL, (FDP) und Nina Eisenhardt, MdL (GRÜNE) zu individuellen Gesprächen mit den Präsidiumsmitgliedern und diskutierten über aktuelle Themen wie Digitalisierung in der Lehre, die nächste Runde der Exzellenzstrategie oder Künstliche Intelligenz.

Zum Thema Künstliche Intelligenz informierten sich auch Mitglieder des Landtagsausschusses für Digitales und Datenschutz, die von Staatsministerin Prof. Sinemus begleitet wurden, bei Prof. von Stryk.

Zuletzt waren außerdem Mitglieder des Bundestagsauschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur zu Gast, um gemeinsam mit den Professoren Winner und Roth und Dr.-Ing. Willert über die Chancen und Herausforderungen des autonomen Fahrens zu diskutieren. Hierbei wurden auf dem August-Euler-Flugplatz in Griesheim auch anschauliche Teststationen aus aktuellen Forschungsprojekten vorgeführt. az/pg

13. August 2019

Dem Rettungsroboterteam Hector vom Fachbereich Informatik der TU Darmstadt hat die Frankfurter Rundschau (FR) heute ihre Wissensseite gewidmet. Team Hector forscht seit vielen Jahren erfolgreich an Robotern, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Einsatzkräfte in Krisensituationen unterstützen, um so in schwieriger und gefährlicher Umgebung Menschenleben zu retten. Bei internationalen Wettbewerben konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schon oft Preise erringen, zuletzt beim europäischen Roboterwettbewerb EnRicH und dem dem weltweit größten Wettbewerb für intelligente Roboter (RoboCup). cst

09. August 2019

Professor Kristian Kersting, Fachgebiet Maschinelles Lernen am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt, ist zum Fellow der European Association for Artificial Intelligenz (EurAi) ernannt worden. Nur fünf bis zehn Fellows werden pro Jahr neu benannt, in diesem Jahr waren es sechs. Das Fellows-Programm zeichnet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz kontinuierlich herausragende Forschungsbeiträge erbracht haben. Rund 30 nationale Gesellschaften für künstliche Intelligenz sind Mitglied in der 1982 gegründeten EurAi, die sich zum Ziel gesetzt hat, Forschung, Lehre und Anwendung von künstlicher Intelligenz in Europa zu fördern.

5. Juli 2019

Am 3. Juli haben Mitglieder des Arbeitskreises Wissenschaft und Kunst der CDU-Fraktion Hessen die TU Darmstadt besucht, um sich über das Forschungsfeld der Künstlichen Intelligenz (KI) zu informieren. Die Professoren Constantin Rothkopf, Johannes Fürnkranz, Frank Jäkel, Stefan Roth und Professorin Iryna Gurevych empfingen die Abgeordneten und stellten sich den zahlreichen Fragen der Besucher: Wie kann das Thema Künstliche Intelligenz in Hessen strategisch gestärkt werden? Welche Maßnahmen und welche Investitionen sind hierzu nötig? Wie können Spitzenkräfte gewonnen werden? Wie werden in Darmstadt die Implikationen der KI für Mensch und Gesellschaft erforscht? Nach Impulsvorträgen zu den Themen „Was ist KI?“ und „KI an der TU Darmstadt“ stand der intensive Austausch mit den Abgeordneten im Vordergrund.

Der Arbeitskreis Digitalisierung und Datenschutz der SPD-Landtagsfraktion besuchte am 4. Juli das Fraunhofer Institut SIT und informierte sich ausführlich über CRISP, das Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit, an dem die Fraunhofer-Gesellschaft mit ihren beiden Darmstädter Instituten SIT und IGD sowie die TU und die Hochschule Darmstadt beteiligt sind. Dort forschen über 450 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Cybersicherheit, ein Thema, das an der TU in einem zentralen Profilbereich bearbeitet wird. Professor Michael Waidner, der Direktor von CRISP sowie Leiter des Fraunhofer SIT und Professor an der TU, stellte gemeinsam mit Professorin Mira Mezini, Repräsentantin der TU Darmstadt im CRISP-Board, Vizepräsidentin und Professorin an der TU, die Themenschwerpunkte von CRISP vor.

Anja Zimmermann/mho

24. Mai 2019

Eine hochrangige 30-köpfige Delegation um Prof. Nguyen Thien Nhan, 1. Sekretär von Ho-Chi-Minh-Stadt, besuchte am Donnerstag (23. Mai 2019) die TU Darmstadt und verschaffte sich einen Überblick über deren aktuellen Forschungsstand im Bereich Künstliche Intelligenz (KI).

Prof. Mira Mezini, Vizepräsidentin für Forschung und Innovation an der TU, begrüßte die Delegation und stellte die Forschungslandschaft rund um das Thema KI an der TU vor.

Die Delegation, darunter ein vietnamesischer Botschafter, ein Generalkonsul, verschiedene Vertreter der Stadt Ho Chi Minh City und der Vietnamese-German University, interessierte sich besonders für konkrete Projekte. Prof. Stefan Roth, Leiter des Visual Inference am Fachbereich Informatik, stellte Projektarbeiten zu Computer Vision und Machine Learning vor. Prof. Kristian Kersting, Leiter des Fachgebiets Maschinelles Lernen am Fachbereich Informatik, beschäftigte sich in seinem Vortrag „Deep Machines That Know When They Do Not Know” unter anderem damit, ob Maschinen aus Erfahrungen lernen können.

Prof. Nguyen Thien Nhan ist ehemaliger Bildungsminister und Vizepremierminister von Vietnam und stark eingebunden in die Gründung der Vietnamese-German University. Ziel der Delegationsreise war es, neue Kooperationsformate zu identifizieren und zu diskutieren.

mho

26. April 2019

Führungskräfte aus Ministerien/Behörden, Medien und staatliche Einrichtungen sind herzlich eingeladen, sich am 14. Mai 2019 einen Überblick zur Funktionsweise und Anwendungen Künstlicher Intelligenz zu verschaffen. Im Mittelpunkt der Kleingruppengespräche stehen die Fragen: Wie lassen sich Wahrnehmen, Denken und Handeln bei Mensch und Maschine mittels Computerprogrammen nachbilden? Welche Bedeutung hat Künstliche Intelligenz für den Arbeitsalltag?

In Kleingruppengesprächen mit den folgenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Darmstadt werden Führungskräfte einen verständlichen Überblick erhalten:

Prof. Peter Buxmann (Wirtschaftsinformatik), Prof. Iryna Gurevych (Sprachverarbeitung), Prof. Frank Jäkel (Psychologie), Prof. Kristian Kersting (Maschinelles Lernen), Prof. Mira Mezini (Informatik), Prof. Stefan Roth (Informatik), Prof. Oskar von Stryk (Robotik), Prof. Constantin Rothkopf (Kognitionswissenschaften).

Weiterhin nehmen teil: Prof. Christoph Burchard (Rechtswissenschaft) von der Goethe Universität Frankfurt am Main sowie, ebenfalls aus Frankfurt, Dr. Niklas Schörnig (Politikwissenschaft) vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK).

Die genauen Zeiten und Informationen zur Anmeldung finden sich in der Einladungskarte. (wird in neuem Tab geöffnet)
Die Veranstaltung ist nur für Fachvertreter und Fachvertreterinnen.

Der Wissenschaftstag „Künstliche Intelligenz“ ist eingebunden in eine überregionale Veranstaltungsreihe der Rhein-Main-Universitäten, die sich über das Jahr 2019 erstreckt. Alle weiteren Veranstaltungen sind auf der Website der Rhein-Main-Universitäten einsehbar.

mho

15. März 2019

Daten, die wir im Netz hinterlassen, werden von selbstlernenden Maschinen durchsucht und ausgewertet, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) arbeiten. Welche Auswirkungen hat das auf uns? Die Suche nach Antworten hat den Hessischen Rundfunk im Rahmen der Sendung „Hauptsache Kultur“ zu den Darmstädter Forschern Professor Kristian Kersting, Professor Constantin Rothkopf und Patrick Schramowski geführt, die KI-Algorithmen und ihre Vorurteile untersuchen und Maschinen so programmieren wollen, dass sie moralische Entscheidungen treffen können. cst

1. Februar 2019

Der Bundestagsabgeordnete Stefan Sauer (CDU/CSU) hat Ende Januar die TU Darmstadt besucht, um sich vor Ort über die aktuelle Forschung im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) zu informieren. Sauer ist stellvertretender Vorsitzender der Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz“ des Deutschen Bundestags.

Einem Gespräch mit dem Präsidenten, Professor Dr. Hans Jürgen Prömel, und der Vizepräsidentin für Forschung und Innovation, Professorin Dr.-Ing. Mira Mezini, folgte ein Austausch mit KI-Experten der TU Darmstadt. Ziel dieses Treffens, an dem von Seiten der TU unter anderem die Professoren Jan Peters, Stefan Roth, Constantin Rothkopf, Oskar von Stryk, Ralf Steinmetz, Carsten Binnig, Kristian Kersting und Dr. Dirk Balfanz teilnahmen, war es, gemeinsam zu aktuellen Fragestellungen ins Gespräch zu kommen, die KI-Strategie der Bundesregierung zu reflektieren und die internationale Spitzenstellung der TU Darmstadt auf dem Feld der KI vorzustellen.

Damit KI ihre Rolle als Motor der Wirtschaft und Gesellschaft einnimmt, braucht es eine Bündelung von exzellenter und breit aufgestellter KI-Expertise, eine enge Verschränkung mit strategisch wichtigen Anwendungsfeldern sowie Strukturen zur Überführung der KI-Expertise in die Wirtschaft und Gesellschaft. Alle drei Aspekte sind an der TU Darmstadt und in ihrem Umfeld wie an kaum einem anderen Standort in Deutschland vorhanden. Zimmermann/sip

25. Januar 2019

Am 11. Februar wird zum fünften Mal vom Rhein-Main-Neuroscience Network (rmn²) die „rmn² lecture“ ausgerichtet. Als Gastredner wird TU-Informatikprofessor Kristian Kersting über „Die automatische Datenanalyse: Mensch und Maschine“ referieren. „Wie können Maschinen aus ihren Erfahrungen und den Erfahrungen anderer ihre Performanz verbessern?” und wie kann man erreichen, dass „Maschinen so einfach und schnell lernen wie der Mensch” sind zwei von vielen Fragestellungen, mit denen sich Prof. Kersting auseinandersetzt.

Im Fokus seines Vortrags stehen Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen (ML). Wie schafft es das Gehirn, Schlussfolgerungen zu ziehen, die weit darüber hinausgehen, was an typischen Aufgaben in der Datenwissenschaft möglich ist? Kerstin zeigt einen anderen Blickwinkel auf die Datenwissenschaften, der Maschinen näher an menschliche Fähigkeiten heranbringt, indem abstrakte Programmiersprachen und Datenbanken mit Methoden des statistischen Lernens, der Optimierung und des Deep Learnings kombiniert werden. Organisiert wird die Veranstaltung vom Center for Cognitive Science der TU.

Im Rhein-Main Neuronetz (rmn²) hat sich die Hirnforschung in der Metropolregion Frankfurt/Mainz zu einem starken Verbund zusammengefunden. Hierzu gehören die Goethe-Universität mit dem Interdisziplinären Centrum für Neurowisssenschaften und die Johannes Gutenberg-Universität mit dem Forschungszentrum Translationale Neurowissenschaften sowie die TU Darmstadt zusammen mit dem Institut für Molekulare Biologie Mainz, dem Frankfurt Institute for Advanced Studies sowie dem Ernst Strüngmann Institut gemeinsam mit den Max-Planck-Instituten für Hirnforschung und Empirische Ästhetik in Frankfurt. rmn²/cst

JannLee im Schachduell mit dem TU-Bot CrazyAra.

3. Januar 2019

Studierende des Fachbereichs Informatik haben einen auf neuronale Netze basierten Bot entwickelt, der gegen Menschen beim Schachspielen antritt. CrazyAra, benannt nach der Papageienart Ara, die für ihre Imitationsgabe bekannt ist, wurde von drei Studierenden des Masterstudiengangs Visual Computing ins Leben gerufen. Johannes Czech, Moritz Willig und Alena Beyer entwickelten den Bot im Rahmen eines Semesterprojekts für den von den Professoren Kristian Kersting und Johannes Fürnkranz gehaltenen Kurs „Deep Learning: Architectures & Methods“.

Der Anspruch des Trios lag nicht nur darin, einen Bot zu entwickeln, der das menschliche Spielverhalten erlernt und generalisiert, er sollte auch außerhalb des Trainingsbereichs funktionieren und vorausschauend Entscheidungen treffen können. Dazu trainierten sie CrazyAra mit rund 650.000 heruntergeladenen Schachspielen. Diese ambitionierte Vorgehensweise zahlte sich nun aus, denn so konnte CrazyAra Ende Dezember seine Fähigkeiten erfolgreich unter Beweis stellen. Justin Tan, mehrfacher World-Champion, aktueller Vize-Champion in der populären Schachvariante „Crazhouse“ und in der Schach-Community als JannLee bekannt, erklärte sich bereit, öffentlich gegen CrazyAra anzutreten.

Insgesamt wurden fünf Partien gespielt, die CrazyAra 4:1 gegen JannLee gewann. Der australische Schachprofi zeigte sich beeindruckt von den Fähigkeiten des Darmstädter Bots und teilte nach den Spielen mit, dass er über das Spielverhalten sehr überrascht war, da er das Gefühl hatte gegen einen Menschen und nicht gegen eine Maschine angetreten zu sein.

Crazyhouse ist eine populäre Schachvariante, bei der zwei Spieler gegeneinander antreten. Schlägt ein Spieler die gegnerische Figur, wird ihm diese in seiner Farbe ausgehändigt und kann dann gegen den Gegner eingesetzt werden. Tan kommentierte die Partien über einen Livestream. Jessica Bagnoli

Auftaktveranstaltung mit den beteilgten Partnern am 06. Dezember in Dortmund. Bild: SIM

10. Dezember 2018

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Einrichtung eines neuen Kompetenzzentrums für Robotersysteme in menschenfeindlichen Umgebungen in Millionenhöhe. Am „Deutschen Rettungsrobotik-Zentrum“ (DRZ), dessen Aufbau ab Oktober begonnen hat, ist die TU Darmstadt mit dem Teilvorhaben „Autonome Assistenzfunktionen für Bodenroboter“ beteiligt, das mit rund 600.000 Euro gefördert wird.

Das Fachgebiet Simulation, Systemoptimierung und Robotik (SIM) von Professor Oskar von Stryk forscht hier an der Entwicklung von teilautonomen Bodenrobotern für die schnelle Lageerkundung zur Unterstützung der Rettungskräfte in Bereichen, die für Menschen unübersichtlich und gefährlich sind, beispielsweise nach einem Brand in einem einsturzgefährdeten Gebäude. Die Entwicklungen werden in praxisnahen Szenarien erprobt.

Das Verbundprojekt wird vom Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie der Stadt Dortmund (IFR) koordiniert. Trägerverein ist der gemeinnützige Deutsche Rettungsrobotik-Zentrum e.V., bei dem die TU Darmstadt Gründungsmitglied und durch Professor von Stryk im Vorstand vertreten ist. Beteiligt sind außerdem zehn weitere Verbundpartner aus Forschung und Anwendung.

Das Fachgebiet SIM verfügt bereits über eine umfangreiche Expertise zu intelligenten (teil-)autonomen Robotersystemen in menschenfeindlichen Umgebungen, die durch Erfolge in zahlreichen internationalen Wettbeweben dokumentiert ist. In der RoboCup Rescue Robot League wurde vier Jahre in Folge der „Best in Class Autonomy Award“ und 2014 der gesamte Wettbewerb zum ersten Mal überhaupt mit einem autonomen Roboter gewonnen. Zu den dabei entwickelten Algorithmen gehört Hector SLAM, einer der weltweit am meisten verbreiteten SLAM-Algorithmen. 2017 wurde die ARGOS Challenge und 2018 die Plant Disaster Prevention Challenge des World Robot Summits gewonnen. SIM

5. Dezember 2018

In einem Gastbeitrag für die Süddeutsche Zeitung online schreibt Professor Peter Buxmann, Fachgebiet Wirtschaftsinformatik am Fachereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der TU, zum Thema Künstliche Intelligenz. Es bringe nichts, KI-Forschung als Basistechnologie des 21. Jahrhunderts in Dystopien zu verteufeln. Allerdings müsse die Politik nun die Entwicklung der neuen Technologie begleiten und Rahmenbedingungen für die Forschung schaffen. Zugleich müsse auch die Gesellschaft sensibler werden für kritische Aspekte der neuen Technologie und entscheiden, welchen Werten deren Einsatz künftig unterliegen solle. sip

21. November 2018

„Es gibt viele gute Gründe, das Buch „Künstliche Intelligenz – Mit Algorithmen zum wirtschaftlichen Erfolg“ zu lesen. Dass es kein dickes Standardwerk geworden ist, ist einer davon.“ So beginnt die FAZ-Rezension des neuen Buches von TU-Wirtschaftsinformatiker Professor Peter Buxmann, das er gemeinsam mit dem Digitalisierungsfachmann Holger Schmidt herausgegeben hat. Die Autoren analysieren die Stellung Deutschlands auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz, nennen Gründe, warum Europa im internationalen Vergleich zurückliegt, und gewähren einen Einblick in die KI-Strategien globaler Unternehmen wie Amazon und Microsoft.

Der Autor Carsten Knop, Chefredakteur digitale Produkte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, empfiehlt das Buch, das sowohl handfeste Tipps als auch eine solide Bestandsaufnahme eines sehr dynamischen Prozesses biete. bjb

19. November 2018

Die Bundesregierung hat ihre Strategie zur Künstlichen Intelligenz vorgestellt. Deutschland soll zu einem weltweit führenden Standort in der Entwicklung und Anwendung künstlicher Intelligenz werden. Dazu wurden zwölf Handlungsfelder benannt. Unter anderem ist geplant, die Forschung für Künstliche Intelligenz breit auszubauen und 100 zusätzliche neue Professuren zu schaffen.

Vor- und Nachteile dieses Vorgehens hat TU-Professor Jan Peters eingeordnet. „Der Aufbau der Zentren und die 100 neuen Professuren sind sehr begrüßenswert. Aber schon jetzt fehlen die Köpfe für diese Zentren und Professuren: Die derzeit offenen 15 KI Professuren an den deutschen Universitäten werden voraussichtlich großteilig nicht – oder wenn – nur durch themenfremde Forscher besetzt werden. Es müsste erst mehr KI-Mittelbau- und KI-Nachwuchsforscher herangezogen werden, bevor dies eine Chance hätte.“ Zum Thema KI-Strategie kam Peters auch in der Zeit und im Deutschlandfunk zu Wort. cst

Das siegreiche Team Hector vor dem Wettbewerbsgelände in Tokyo. Bild: Hiroko Tadokoro / World Robot Summit

22. Oktober 2018

Erfolgreiche Premiere: Das Rettungsroboterteam Hector der TU Darmstadt hat beim erstmals in Tokyo ausgetragenen World Robot Summit den ersten Platz in der Plant Disaster Prevention Challenge errungen.

Der World Robot Summit wird vom japanischen Ministerium für Economy, Trade and Industry (METI) und der japanischen New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO) durchgeführt, um durch internationale Wettbewerbe in drei Kategorien die technologische Entwicklung in der Robotik für wichtige neue Anwendungen zu beschleunigen.

In der viertägigen Vorrunde der Plant Disaster Prevention Challenge in der Kategorie Disaster Robotics mussten die Teams durch Einsatz ihrer Roboter in vier Missionen, die jeweils zweimal durchlaufen wurden, unterschiedliche Aufgaben durchführen. Diese umfassten einerseits für eine industrielle Anlage repräsentative visuelle, thermische, akustische Inspektionen und Gaskonzentrationsmessungen. Andererseits waren unterschiedlicher Ventile zu bedienen sowie Maßnahmen zur Gefahrenabwehr in Notfällen einzuleiten.

Team Hector setzte dazu zwei Flug- und einen Bodenroboter ein. Mit der besten Punktzahl aller teilnehmenden Teams ging Hector als Favorit in das Finale. Dort war eine besonders komplexe Mission mit mehreren vorher nicht bekannten Teilaufgaben, u.a. dem Vermeiden von Trümmerteilen und dem Auffinden simulierter Opfer, zu lösen. Diese wurden den Finalisten erst kurz vor Beginn mitgeteilt und es gab nur einen einzigen und alles entscheidenden Durchlauf von 20 Minuten, welcher alle Teams im Finale unter sehr große Anspannung setzte. Da die konkurrierenden Teams aus Japan und Polen im Finale ebenfalls sehr gute Leistungen ablieferten, war die Freude sehr groß, als bei der Siegerehrung Team Hector als das auch im Finale punktbeste Team und damit als Sieger des Wettbewerbs verkündet wurde.

Der nächste World Robot Summit wird 2020 stattfinden. Die Disaster Robotics Category wird dann auf einem neuen und weltweit einzigartigen Robotertestgelände bei Fukushima ausgetragen werden.

6. März 2018

Wo und wie entsteht unsere Zukunft? Diesen Fragen ging die hr-Sendung „Der Hessenreporter“ in Darmstadt nach – unter anderem im TU-Fachbereich Informatik. Im Beitrag Ortsreportage Darmstadt – wo unsere Zukunft entsteht erklärt Professor Jan Peters, wie Roboter zu intelligenten Helfern werden, wie sie Bewegungen lernen können und was den halbhumanoiden Roboter Darias so besonders macht. cst

Centre for Cognitive Science

Im neuen Centre for Cognitive Science der TU Darmstadt untersucht ein interdisziplinäres Team von insgesamt zehn Professorinnen und Professoren (u. a. Psychologie, Biologie, Biomechanik, Informationstechnik) unter anderem die Gesetzmäßigkeiten der intelligenten Informationsverarbeitung: Nach welchen Regeln nehmen Menschen wahr, treffen Entscheidungen oder handeln? Aus der Zusammenarbeit von Kognitionswissenschaft und Künstlicher Intelligenz, wird ein tieferes Verständnis dieser Gesetzmäßigkeiten gewonnen, welches neue Methoden und Anwendungen für künftige intelligente technische Systeme ermöglicht.