Wie wir mit dem Gift leben – Chemikalien und Materialien in unserer Umwelt

Ob im Baugewerbe, in der Landwirtschaft, oder in der Pharmaindustrie: Chemikalien sind in zahlreichen Industriegewerben unverzichtbar. Doch in zu starker Konzentration sind sie für Mensch und Tier gefährlich. Häufig kann man sie aber weder sehen noch riechen und nur durch toxikologische Untersuchungen nachweisen. In Fällen, wo sie durch Unfälle in großen Mengen in die Umwelt gelangen, richten sie großen Schaden an. Um Menschen und Tiere vor giftigen Chemikalien zu schützen, gibt es nationale und internationale Gesetze und Regularien. Doch deren Umsetzung und Kontrollen sind schwierig und komplex. Die Ringvorlesung widmet sich der Herausforderung „Chemikaliensicherheit“ und nähert sich interdisziplinär damit verbundenen Arbeits- und Forschungsfeldern.

Präsenz und Digital

  • Die Teilnahme ist analog und digital möglich.
  • Interessierte Gasthörende sind herzlich willkommen (digitale Teilnahme bevorzugt).
  • Bei digitaler Teilnahme erfolgt die Registrierung für jeden Vortrag separat.
  • Informieren Sie sich hier vor jeder Sitzung über mögliche Änderungen.

Ob im Baugewerbe, in der Landwirtschaft, oder in der Pharmaindustrie: Chemikalien sind in zahlreichen Industriegewerben unverzichtbar. Doch in

zu starker Konzentration sind sie für Mensch und Tier gefährlich. Häufig kann man sie aber weder sehen noch riechen und nur durch

toxikologische Untersuchungen nachweisen. In Fällen, wo sie durch Unfälle in großen Mengen in die Umwelt gelangen, richten sie großen Schaden

an. Um Menschen und Tiere vor giftigen Chemikalien zu schützen, gibt es nationale und internationale Gesetze und Regularien. Doch deren

Umsetzung und Kontrollen sind schwierig und komplex.

Die Ringvorlesung widmet sich der Herausforderung „Chemikaliensicherheit“ und nähert sich interdisziplinär damit verbundenen Arbeits- und

Forschungsfeldern.

  • In welchem Kontext bewegen sich heutige Debatten in puncto Chemikaliensicherheit?
  • In welchem Umfang beeinflusst und/oder gefährdet die Nutzung von Chemikalien unseren Alltag?
  • Inwieweit haben Politik und Zivilgesellschaft Einfluss auf den Umgang mit diesen?
  • Wie lassen sich Stoffkreisläufe nachvollziehen und optimieren?
  • Welche Stoffgruppen entfalten ihre Wirkung vor, während und nach ihrer Nutzung in unserer Umwelt?
  • Wie wirken F-Gase, PFAS, Hormone und Mikroplastik auf eben diese?

INFOS ZUR RINGVORLESUNG

Eckdaten

Zeit: Montag 18.05 – 19.45 Uhr
Ort: S2 08 171 (Physik Hörsaal Uhrturm)
Leistungsumfang: 3 CP (benotet, Klausur)
TUCan-Nr:
Lehrende: Prof. Dr. Nina Janich, Prof. Dr. Martina Heßler, Dr. Annette Ripper

Die Ringvorlesung richtet sich an Studierende aller (!) Fachbereiche und lässt sich in Wahlbereichen einer Vielzahl an Studiengängen sowie in allen drei iSP-Zertifikaten im Themenfeld Forum Nachhaltigkeit einbringen.

Programm

Teil I: Kontext

17.04.23: Eröffnungsvortrag
PD Dr. Jens Soentgen (WZU Augsburg)
„Anthropologie des Giftes“
Perspektive: Chemie/Philosophie

24.04.23: Tandem-Vortrag
Dr. Benjamin Brendel (Philipps-Universität Marburg) und Christian Schnurr (WTU Augsburg)
„Konfliktstoffe und Grenzwerte“Ab wann ist ein Gift eigentlich ein Gift? Wahrnehmung und Spürbarkeit von Chemikalien und Giften.
Perspektive: Geschichte/Toxikologie

8.05.23 : Tandem-Vortrag
PD Dr. Simone Müller (Universität Augsburg) und Caroline Ektander (Bauhaus Universität Weimar)

„The Distribution of Environmental Burdens – On the Local and Global Pathways of Toxicity
Perspektive: Geschichte/Kunst

15.05.23: Janna Kuhlmann (BUND)
EU-Chemikalienstrategie: “Revision REACH und CLP„ – eine Einschätzung
Perspektive: Toxikologe und Verbraucherschutz

Teil II: Ressourcenschutz und Materialienschonung

22.05.23:
Prof. Dr. Martin Scheringer (ETH Zürich)
“Chemical Simplification – Wir sollten die Chemie vereinfachen„
Perspektive: Chemie

29.05.23: Prof. Dr. Liselotte Schebek (TU Darmstadt) “Stoffe und Kreisläufe – was bedeutet Kreislaufwirtschaft in der Chemie?
Perspektive: Umweltwissenschaften/Chemie

Teil III: Stoffgruppen – Wiss. Einschätzungen und Lösungsnsätze

5.06.23: Tandem-Vortrag
Prof. Dr. Joachim Curtius (Goethe-Universität Frankfurt a.M.) und Stephan Kolb (Viessmann)j„Fluorierte Treibhausgase (F-Gase) und ihre Rolle für den Klimawandel“
Perspektive: Geowissenschaften/experimentelle Atmosphärenorschung

12.06.23:Prof. Dr. Hubertus E. Brunn (Justus-Liebig-Universität Gießen)„Langlebige Schadstoffe in Lebensmitteln, Kleidung und Umwelt: Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS)“ Perspektive: Umwelttoxikologie/Verbraucherschutz

19.06.23: Prof. Dr. Jutta Kerpen (HSRM Wiesbaden/Rüsselsheim)„Mikroplastik in der Umwelt. Wo liegt das Problem?“Perspektive: Mikroplastik/Abwasserreinigung

26.06.23:Prof. Dr. Henner Hollert (Goethe-Universität Frankfurt a.M.)Störung von Hormo- und Ökosystemen: EDC – endokrine Disruptoren und die Notwendigkeit einer „Green Toxicology“Perspektive: Biologie/Umwelttoxikologie

Teil IV: Öffentliche Diskurse und öffentliche Wahrnehmung

3.07.23: Tandem-VortragDr. Jens Martin König und Peter Hanisch (Hessisches Umweltministerium)„Too big to fail: Globale Schadstoffbelastung und Chemikalienpolitik – was wir tun können und warum die öffentliche Wahrnehmung den Unterschied macht“ Perspektive: Chemikaliensicherheit/Störfallvorsorge)

10.07.23: Abschlussveranstaltung in der Schader-StiftungPodiumsdiskussion, Dialog-Cafés und AusklangProf. Dr. Dirk Bunke (Öko-Institut Freiburg), Prof. Dr. Carsten Könneker (HITS-Stiftung), Dr. Birgit Stöffler (Merck Group) und Manuel Fernandez (BUND) Perspektiven: Ökotoxikologie/Wissenschaftskommunikation/Arbeits- und Verbraucherschutz