Gastvortrag: Morphological computation in neuro-muscular control of movement

Prof. Dr. Daniel Häufle, Universität Heidelberg

12.07.2023

Für Prof. Häufle ist die Beobachtung der Lernprozesse, die Anpassung von an die reale Welt und die Interaktion mit dieser die derzeit größte Faszination in der Robotik. Roboter sind nun in der Lage, in unsicheren Umgebungen zu gehen und mit Störungen umzugehen. Obwohl es aufregend ist, dies zu studieren und zu beobachten, betont prof. Häufle, dass die Biologie diese Probleme bereits vor Millionen Jahren gelöst hat. Überraschenderweise sind die Prinzipien hinter diesen biologischen Lösungen noch nicht vollständig verstanden. Prof. Häufles Forschung zielt darauf ab, das Zusammenspiel zwischen neuronalen Schaltkreisen, muskuloskeletalen Dynamiken und der Umwelt besser zu verstehen. Zu diesem Zweck entwickelt sein Team Computersimulationen zur neuro-muskulären Steuerung und zum Lernen und übersetzt ihre Ergebnisse in robotische Konzepte. Er hebt auch die Relevanz dieser Forschung für die robotergestützte Neurorehabilitation hervor.

Über Prof. Dr. Häufle:

Daniel Häufle ist Professor für Wissenschaftliches Rechnen an der Universität Heidelberg. Seine Forschungsgruppe untersucht, wie Muskeln und das Nervensystem interagieren, um menschliche Bewegungen zu erzeugen, und wie diese Interaktion bei neurologischen Bewegungsstörungen beeinträchtigt sein kann. Er studierte Physik und Biomechanik in Jena, Deutschland, und Calgary, Kanada. Für seine Promotion arbeitete er im Computational Biophysics & Biorobotics Lab von Syn Schmitt an der Universität Stuttgart. Mit einem Fulbright-Stipendium besuchte er das Robotics Institute an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, USA. Seine Habilitation in Informatik an der Universität Tübingen konzentrierte sich auf den Beitrag der Morphologie zur Steuerung biologischer Bewegungen. Vor seiner Berufung nach Heidelberg leitete er eine interuniversitäre Forschungsgruppe zwischen dem Hertie-Institut für klinische Hirnforschung, der Universität Tübingen, und dem Institut für Modellierung und Simulation biomechanischer Systeme, Universität Stuttgart.