Der Franziska-Braun-Preis – Würdigung einer Pionierin

Die TU Darmstadt stärkt Chancengleichheit für Frauen

14.07.2021 von

Die TU Darmstadt geht innovative Wege, um gesellschaftliche Gleichstellung zu fördern – und zeichnet vorbildliche Projekte mit dem Franziska-Braun-Preis aus. Die von der Carlo und Karin Giersch-Stiftung ins Leben gerufene Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert. Die neue Ausschreibungsrunde ist gestartet.

Der Franziska-Braun-Preis wird vom Beirat Forschungsorientierte Gleichstellung verliehen.

Er ist eine der höchstdotieren Auszeichnungen für Gleichstellungs-Initiativen im deutschsprachigen Raum: Der Franziska-Braun-Preis der TU Darmstadt prämiert die in der Universität entstandenen Best-Practice Modelle und Ideen, um Studentinnen, Doktorandinnen, Postdoktorandinnen und Professorinnen zu gewinnen. Der Preis ist nach der ersten Studentin der damaligen TH Darmstadt benannt: Franziska Braun wurde 1908 im Fachbereich Architektur immatrikuliert. Sie betrat damit gleich zwei für Frauen bis dahin verschlossene Felder – Wissenschaft und Technik.

Nach wie vor gibt es eine Vielzahl von Klischees und Vorannahmen, die weitergegeben und reproduziert werden und zu geringen Frauenanteilen, insbesondere in den MINT-Fächern, führen. Uta Zybell, Gleichstellungsbeauftragte der TU Darmstadt:

Wir verlieren aufgrund von längst überholten Geschlechterstereotypen viel zu viele Talente, dies fängt bei der Studienwahl an und zieht sich durch bis zur Professur.

Franziska Braun

Der Franziska-Braun-Preis würdigt kreative Ideen und Ansätze, die Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre aktiv stärken. Aktuell sind die Mitglieder der TU Darmstadt aufgerufen, sich im Rahmen in der inzwischen sechsten Ausschreibungsrunde einzubringen.

Die TU Darmstadt ist stolz auf ihren Gleichstellungpreis und feiert diesen alle zwei Jahre im Rahmen einer festlichen Preisverleihung. Besondere Höhepunkte sind die Keynotes und Laudationen, die von Gästen aus Politik, Wissenschaft und Medien gehalten werden: In den vergangenen Jahren zählten dazu etwa die ZDF-Moderatorin Barbara Hahlweg, die ehemalige Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries oder Dr.‘in Ingrid Wünning Tschol, Senior Vice President der Robert Bosch Stiftung.

Gleichstellungsansätze sichtbar machen

Der Franziska-Braun-Preis wurde bisher fünfmal verliehen: Für Gleichstellungsideen von Studierenden (CASTrm) und Mitarbeiter*innen (LAN Party Girls only) der Informatik, an Forschungsverbünde („MAKI-Gleichstellungskonzept“ und Projekt „Achilles High Heel“ des DFG-Sonderforschungsbereichs 805) und an dezentrale Gleichstellungsbeauftragte (Konsekutive Schülerinnen-Projekttage) im Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik. Die Ehrung macht innovative Gleichstellungsansätze in der Universität sichtbar, stößt Sensibilisierungs- und Diskussionsprozesse an und erhöht den finanziellen Spielraum für den Ausbau und die Professionalisierung von Projekten. Schließlich ermöglicht der hoch dotierte Preis auch, dass eingereichte fundierte Ideen prämiert und anschließend konkret umgesetzt werden.