Die TU Darmstadt erarbeitet weitreichende Ziele für ihre zukunftsorientierte Weiterentwicklung. In den Jahren 2020 bis 2023 wird sie ihre strategische Ausrichtung in allen Leistungsbereichen in wichtigen Querschnittsfeldern schärfen und ausbauen.

Dazu entwickelt sie sukzessive neue Teilstrategien für die Dimensionen Forschung, Studium und Lehre, Transfer, Internationalisierung, Diversität, Nachhaltigkeit und Digitalisierung, die in eine Gesamtstrategie münden. In Summe entsteht aus ihnen ein neues Mission Statement der TU Darmstadt für die Zukunft.

Das Präsidium der TU Darmstadt erarbeitet dieses Strategiekonzept im engen Austausch mit den Mitgliedern der Universität. Dazu informiert es fortlaufend, bindet die Gremien der Universität ein, schafft Gelegenheit zur Mitarbeit und greift Impulse aus der Universität auf.

Der Strategieprozess ist auch ein Bestandteil der Zielvereinbarung zwischen dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) und der TU Darmstadt im Rahmen des Hochschulpakts 2025.

Tanja Brühl,
Präsidentin der TU Darmstadt

Wir wollen in einem partizipativen und zielführenden Prozess gemeinsam entwickeln, wofür wir als TU Darmstadt stehen und welcher Leitvision wir folgen.

Prof. Dr. Tanja Brühl, Präsidentin der Technischen Universität Darmstadt
Bild: Katrin Binner

Teilstrategien

Peter Stephan,
Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs

„Advancing Science for Transformative Solutions“. Unter dieser Maxime steht die Forschungsstrategie unserer Universität. Die Forschung an der TU Darmstadt ist in besonderem Maße geprägt durch interdisziplinäres Arbeiten und fachbereichsübergreifende Vernetzung. So leisten wir wichtige Beiträge für nachhaltige Transformationen in Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Porträtbild Vizepräsident Professor Dr.-Ing. Peter Stephan, verantwortlich für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs.
Bild: Katrin Binner

Die Forschungsstrategie der TU Darmstadt wurde 2020 in einem partizipativen Prozess entwickelt. Ausgehend von einer Analyse der besonderen Charakteristika der Forschung an der TU Darmstadt formulieren wir in der Forschungsstrategie die Vision einer tiefgründigen, exzellenten und für Studierende und Wissenschaftler*innen attraktiven Forschung, die relevant ist für Transformationen und nachhaltigem Fortschritt in Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Gesellschaft. Zur Verwirklichung dieser Vision definieren wir sieben Ziele und verschiedene Maßnahmen.

Mit drei Forschungsfeldern und initial jeweils vier dazugehörenden Profilthemen haben wir innerhalb des Strategieprozesses die inhaltliche Forschungsstärke der TU Darmstadt neu gefasst. Unsere drei Forschungsfelder Energy and Environment (E+E), Information and Intelligence (I+I) und Matter and Materials (M+M) spannen Resonanzräume auf, in denen wir gemeinsam Antworten auf große wissenschaftliche und gesellschaftliche Fragen suchen und finden. Innerhalb der Forschungsfelder treiben Spitzenwissenschaftler*innen und ihre Teams in thematisch fokussierten Profilthemen die Forschung voran. Die Profilthemen prägen die akademische Reputation der Technischen Universität Darmstadt.

Jens Schneider,
Vizepräsident für Transfer und Internationalisierung

Unsere Universität soll in alle Richtungen noch internationaler werden. Zur Unterstützung dieses Prozesses haben wir in kooperativer und partizipativer Weise alle Mitglieder unserer Hochschulgemeinschaft in die Entwicklung unserer Internationalisierungsstrategie eingebunden. Die Koordination unserer europäischen Universitätsallianz Unite! durch die TU Darmstadt beweist bereits heute unsere Leistungskraft und unseren festen Willen, strategische Überlegungen in konkrete Taten zu überführen.

Porträtbild Vizepräsident Professor Dr.-Ing. Jens Schneider, verantwortlich für Transfer und Internationalisierung.
Bild: Katrin Binner

In einer sich global immer stärker vernetzenden Welt ist die Internationalisierung der Universitäten keine Option, sondern ein Gebot. An der TU Darmstadt verstehen wir sie als Instrument, das dazu dient, in allen Bereichen unserer Universität Exzellenz sowie Diversität zu erreichen und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Dazu werden wir die Rahmenbedingungen für Angebote zur physischen und nicht-physischen Mobilität aller Mitglieder unserer Universitätsgemeinschaft verbessern, vertiefen unsere internationalen Strategischen Partnerschaften, entwickeln weitere und gestalten neue Formate für die Kooperation. Wir verankern funktionale Mehrsprachigkeit in unserem Sprachenkonzept und stützen so als Europäische Technische Universität auch in unserer europäischen Universitätsallianz Unite! die Sprachenpolitik der EU, die darauf abzielt, das gegenseitige Verständnis, die Diversität und die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken. Das Sammeln wichtiger Erfahrungen beim Studieren in multilingualen und multikulturellen Teams erhöht die individuellen Kompetenzen unserer Absolventinnen und Absolventen und trägt signifikant zu ihrem, an ihr Studium anschließenden beruflichen Erfolg bei.

Heribert Warzecha,
Vizepräsident für Studium und Lehre sowie Diversität

Es gehört zu den Grundsätzen unserer Universität, dass der Individualität sowie dem Potential vielfältiger Erfahrungen unserer Mitglieder Wertschätzung und Respekt entgegengebracht werden. Um die Chancengerechtigkeit weiter auszubauen und Diskriminierungsschutz flächendeckend gewährleisten zu können, muss sich die Universität kritisch mit sich selbst auseinandersetzen, um bestmögliche Studien- und Arbeitsbedingungen für alle TU-Mitglieder möglich zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, möchten wir in einem universitätsweiten Prozess eine Diversitäts-Strategie entwickeln.

Porträtbild von Vizepräsident Professor Dr. Heribert Warzecha

Wie bleiben wir als Institution attraktiv für einen immer diverser werdenden Pool an Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden? Wie öffnen wir uns einer Zukunft mit Diversität, mit Vielfalt? Ein aktiver Umgang mit Diversität bietet der Institution Universität die Chance, Menschen mit unterschiedlichen Bedarfen zu fördern, die verschiedenen Perspektiven zu nutzen, sich weiterzuentwickeln und zu verbessern.

Im Strategiekonzept 2020 hat die TU Darmstadt Diversität deshalb als ein zentrales, vertieft zu bearbeitendes Querschnittsthema identifiziert, d.h. die Entwicklung der Diversitätsstrategie erfolgt wiederum in Abstimmung mit den weiteren strategischen Zielen der TU Darmstadt. Leitidee der Diversitätsstrategie ist, dass Vielfalt und Gleichstellung für uns unerlässlich sind und wir sie auf allen Ebenen fördern.

Um dies konsequent auf allen Ebenen der Hochschule umzusetzen, hat die TU Darmstadt zusammen mit allen Universitätsmitgliedern eine Diversitätsstrategie entwickelt, die Bedarfe aufdeckt, ein gemeinsames Verständnis von Diversität formuliert und daraus konkrete Maßnahmen ableitet. Der Prozess wurde durch die Verabschiedung der finalen Diversitätsstrategie im Senat der TU Darmstadt im Frühjahr 2023 abgeschlossen. Die TU Darmstadt nimmt am Diversity Audit Vielfalt gestalten des Stifterverbands teil. In diesem Rahmen wird die Umsetzung der Strategie durch den Input von externen Expert:innen und den Austausch mit anderen Hochschulen unterstützt.

Jens Schneider,
Vizepräsident für Transfer und Internationalisierung

Neben Forschung und Lehre bildet die sogenannte Third Mission eine immer bedeutendere Kernaufgabe der Universitäten. An der TU Darmstadt erweitern wir diesen traditionell als unidirektionales Agieren verstandenen Transfer zu einem partnerzentrierten XChange. Dazu entwickeln wir gemeinsam mit unseren Partnern ein wirkungsvolles und diverses Innovations-Ökosystem. Im Sinne eines Push-and-Pulls gestalten wir in vielfältigen Formaten Hand in Hand mit unseren Partnern die Welt als lebenswerten Ort für heutige und zukünftige Generationen.

Porträtbild Vizepräsident Professor Dr.-Ing. Jens Schneider, verantwortlich für Transfer und Internationalisierung.
Bild: Katrin Binner

An unserer Technischen Universität ist die Third Mission von jeher eine wichtige und signifikante Säule. Die vielen hier entwickelten Innovationen und zahlreichen unternehmerischen Ausgründungen belegen dies eindrucksvoll. Die sich heute mit zunehmender Dringlichkeit weltweit stellenden Herausforderungen und Fragestellungen wie Klimawandel und Digitale Transformation erfordern aus unserer Sicht die Erweiterung eines häufig immer noch unidirektional verstandenen Wissens- und Technologie“transfers“ hin zu einem multidirektionalen XChange im Sinne eines Multilogs. An der TU Darmstadt nehmen wir eine partnerzentrierte Sichtweise ein und kooperieren mit unseren Partnern aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Kultur solidarisch, um gemeinsam zukunftsweisende und tragfähige Lösungen zu erarbeiten: XChange4Transformation. Unser universitätseigenes Innovations- und Gründungszentrum HIGHEST nimmt dabei eine zentrale Rolle ein, um zukunftsweisende Ideen aus unserer Universität über Startups in konkrete Innovationen zu verwandeln.

Manfred Efinger,
Kanzler der TU Darmstadt

Mit der Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen wir den Anspruch der Gestaltung einer zukunftsfähigen Universität vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Verantwortung, die wir innehaben. Dies umfasst eine verantwortungsvolle, umweltbewusste und zukunftsorientierte Forschung und Ausbildung der Studierenden ebenso wie eine nachhaltige Universitätsentwicklung im Sinne einer baulichen Campusentwicklung und eines nachhaltigen Betriebs.

Porträtbild von Kanzler Dr. Manfred Efinger

Mit dem Strategiekonzept der TU Darmstadt soll sukzessive ein neues Leitbild entwickelt werden, das eine nachhaltige Transformation einschließt. Die Nachhaltigkeitsstrategie zielt darauf, das Bewusstsein der Hochschulangehörigen für das Thema Nachhaltigkeit zu stärken sowie das Interesse und den hochschulöffentlichen Austausch zu intensivieren. Als Teil der Gesamtstrategie ermöglicht sie, an bereits bestehende Erfolge und Nachhaltigkeitspotentiale innerhalb der Universität anzuknüpfen. In einem partizipativen Prozess werden Ziele und Maßnahmen für einen schonenden Umgang mit sozialen, ökologischen und ökonomischen Ressourcen formuliert und anschließend systematisch umgesetzt. Langfristig soll die Nachhaltigkeitsstrategie allen Organisationsstrukturen der Universität bekannt und Handlungsgrundlage für diese sein. Orientierung und ein übergeordnetes Ziel bietet hierbei die Agenda 2030 mit den 17 Sustainable Development Goals (SDG) als Schlüsselprobleme der globalen Transformation.

Büro für Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeitsberichterstattung „Nachhaltigkeits-Kompass“

Förderung von Nachhaltigkeitsthemen in Forschung und Lehre (Aktionsfelder Lehre, Studium und Weiterbildung sowie Forschung und Wissenschaft)

Sichtbarmachung und Vernetzung nachhaltigkeitsbezogener Forschung

Forschung und Lehre (Aktionsfelder Lehre, Studium und Weiterbildung sowie Forschung und Wissenschaft)

Projekt EnEff:Stadt Campus Lichtwiese (Aktionsfelder Physische Umwelt sowie Forschung und Wissenschaft)
Reallabor: DELTA – Darmstädter Energie-Labor für Technologie in der Anwendung
Verbundprojekt ECHO – Energieeffizienz und CO2-Einsparungen an Hochschulen
Studienprojekt CO2-Bilanzierung

Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit durch Öffentlichkeitsarbeit (Aktionsfeld Mensch und Lebenswelt)

Aktionswoche „Nachhaltige Lebensstile“ – Grüne Mittagspause
Fahrrad-Reparatur-Stationen und Fahrradtag „TU was – fahr RAD“ im Rahmen von „TU meet&move“
Althandy-Sammelaktion
Hessischer Tag der Nachhaltigkeit – Geocaching
Arbeit im HONEDA Netzwerk: Tage/Woche der Nachhaltigkeit

Informationen zur Teilstrategie werden 2022 ergänzt.

Heribert Warzecha,
Vizepräsident für Studium und Lehre sowie Diversität

Studium und Lehre gehören zu den Kernaufgaben unserer Universität. Mit der Überarbeitung der „Grundsätzen für Studium und Lehre“ hat die TU Darmstadt ihr Profil in diesem wichtigen Bereich modernisiert und geschärft. Unter breiter Beteiligung von Lehrenden und Studierenden haben wir unser Selbstverständnis und unsere Qualitätsziele für Studienangebote an der TU Darmstadt an aktuelle Herausforderungen angepasst. Damit haben wir zeitgemäße Rahmenbedingungen für das Studium an unserer Universität geschaffen.

Porträtbild von Professor Dr. Heribert Warzecha. Seit 01.01.2020 Vizepräsident für Studium und Lehre sowie Diversität. Leiter der Arbeitsgruppe Plant Biotechnology and Metabolic Engineering am Fachbereich Biologie.
Bild: Katrin Binner

Die im November 2022 verabschiedeten „Grundsätze für Studium und Lehre“ sind das Ergebnis einer breiten Diskussion in der Universität, an der sich über einen Zeitraum von zwölf Monaten alle Statusgruppen rege beteiligt haben.

Das nun vorliegende Dokument spiegelt das Selbstverständnis der TU Darmstadt in Studium und Lehre wider. Es formuliert Leitlinien und Qualitätsziele für die Gestaltung unseres Studienangebots und berücksichtigt aktuelle gesellschaftliche und technische Herausforderungen. Dazu gehören Überlegungen, wie die Digitalisierung von Studium und Lehre sinnvoll ausgestaltet werden soll, der Umgang mit Diversität, die Verankerung von Nachhaltigkeit in den Curricula, die Ausgestaltung von Internationalität und die Gesundheitsförderung. Bewährte Profilelemente des Studiums an unserer Universität wie forschungsorientierte Lehre und Interdisziplinarität wurden selbstverständlich beibehalten.

Die Grundsätze für Studium und Lehre formulieren das Selbstverständnis der Universität in diesem Bereich anhand von Qualitätszielen rund um die Eckpunkte

  • hohe wissenschaftliche Qualität,
  • Studierendenzentrierung,
  • Persönlichkeitsbildung,
  • wertschätzender Umgang,
  • eine Kultur der Offenheit und
  • gute Studierbarkeit.

Zusätzlich zum Blick auf die Studierenden nehmen die Grundsätze auch die Lehrenden in den Fokus, die als herausragende Forscher:innen ihrer Fachdisziplinen und didaktisch kompetente Lehrpersönlichkeiten zentral für das Erreichen der gesteckten Qualitätsziele sind.

Die 2022 verabschiedeten Grundsätze für Studium und Lehre finden bei der Weiterentwicklung bestehender und der Entwicklung neuer Bachelor-, Master- und Lehramtsstudiengänge Berücksichtigung. Auch den Angeboten der wissenschaftlichen Weiterbildung liegen sie zu Grunde. Die Grundsätze für Studium und Lehre sind damit Teil des Qualitätsmanagements der TU Darmstadt und unterstützen die Umsetzung von Veränderungen.

Entwicklungsprozess

Patrick Honecker,
Chief Communication Officer

Wissenschaftskommunikation ist Grundlage für viele demokratische Entscheidungsprozesse. Reputation wird erhöht durch das professionelle Vermitteln evidenzbasierter Informationen.

Porträtbild CCO Dr. Patrick Honecker, verantwortlich für strategische Wissenschaftskommunikation und Markenführung.
Bild: Katrin Binner