Ready for take off

TU Darmstadt Space Technology e.V. auf dem Weg zu neuen Welten

22.05.2018 von

Ab in den Weltraum – dieses Ziel verfolgen die Studierenden der Hochschulgruppe TU Darmstadt Space Technology. Ihre Mission: einen selbst entworfenen Satelliten ins Weltall befördern und erfolgreich steuern. Eines ist sicher: Den internationalen Funknotspruch „Mayday“ braucht diese Hochschulgruppe nicht.

Greift nach den Sternen: die Hochschulgruppe TU Darmstadt Space Technology e.V.. Bild: TU Darmstadt Space Technology
Greift nach den Sternen: die Hochschulgruppe TU Darmstadt Space Technology e.V.. Bild: TU Darmstadt Space Technology

Seit 2016 gibt es die Hochschulgruppe TU Darmstadt Space Technology. Die Idee zur Vereinsgründung entstand bei einer Vorlesung: „Einige meiner Kommilitonen und ich haben schnell gemerkt, dass wir das Interesse an der Raumfahrt teilen“, sagt Mark Fellner, Gründungsmitglied der Hochschulgruppe. Und so schlossen sich die raumfahrtbegeisterten Studierenden zusammen, um ihre Leidenschaft auszuleben. Aktuell arbeitet die Hochschulgruppe an mehreren Projekten. Eines davon ist die Entwicklung und der Bau eines würfelförmigen Satelliten mit dem Namen CubeSat.

Der Satellit soll eine Seitenlänge von jeweils zehn Zentimetern und ein Gewicht von ungefähr 1,3 Kilogramm haben. Nach der Fertigstellung möchte die Hochschulgruppe CubeSat in das Weltall befördern. Klein, aber oho: Trotz seiner überschaubaren Maße kommt CubeSat dort eine wichtige Aufgabe zu, denn er soll für mehrere Monate im Weltall bleiben, den kosmischen Raum erkunden und Datenmaterial sammeln. Das Team hofft auf spannende Informationen aus der Umlaufbahn, die der Satellit an die Erde schickt.

Kooperation mit der ESA

Das Engagement der Hochschulgruppe zeigt sich auch in vielen Kontakten zu verschiedenen Einrichtungen. Denn neben Expertise erfordert ein solches Projekt auch Sponsoren. Die Studierenden sind unter anderem mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA vernetzt. „Wir tauschen uns auf unterschiedlichen Ebenen aus“, sagt Fellner. Natürlich profitiert das Team auch von den Erfahrungen der ESA: „Durch die regelmäßige Kommunikation erhalten wir neue Impulse. Es bereitet uns eine enorme Freude, diese Ideen umzusetzen“, erzählt Fellner.

Aktuell versuchen die Studierenden, eine finanzielle Unterstützung zu bekommen, um die Raumfahrtmission zu starten. Denn ein Raketenstart kostet etwa 50.000 Euro. Die Studierenden sprühen nur so vor Energie: Die Hochschulgruppe arbeitet neben dem Satelliten-Projekt auch an der Entwicklung einer eigenen Experimentalrakete. Auf lange Sicht ist das Ziel, alle Subsysteme einer Höhenforschungsrakete selbst zu entwickeln und zu fertigen. Damit möchte die Gruppe der TU Darmstadt und anderen Hochschulen und Hochschulgruppen die Möglichkeit bieten, eigene Experimente zu fliegen.

Selbstbestimmtes Tüfteln

Der Satellit CubeSat. Bild: TU Darmstadt Space Technology
Der Satellit CubeSat. Bild: TU Darmstadt Space Technology

Der TU Darmstadt Space Technology e.V. hat aktuell rund 20 Mitglieder. Die Studierenden treffen sich alle zwei Wochen, um sich über Fortschritte auszutauschen. Wenn Bedarf besteht, setzen sich die Studierenden gerne auch in kleineren Gruppen zusammen. So tüfteln Studierende unter anderem an der Hülle und dem Inneren des Satelliten. Bei dieser Gelegenheit wird neben technischen Details auch über zukünftige Ziele gesprochen. Selbstbestimmung wird in dieser Hochschulgruppe besonders hervorgehoben. „Jeder kann sich einbringen, wie er möchte“, sagt Fellner.

Die TU Darmstadt bietet verschiedene Vorlesungen zu Raumfahrttechniken an, durch die sich die Vereinsmitglieder Informationen über die Grundlagen der Raumfahrtsysteme aneigneten. Einige Mitglieder der Hochschulgruppe haben bereits in diesem Forschungsgebiet eine Bachelor- beziehungsweise Masterarbeit verfasst. „Es ist toll, dass wir unsere Praxiserfahrungen mit einer Qualifizierungsarbeit verknüpfen können“, so Fellner. Allerdings sind technische Vorkenntnisse nicht zwingend erforderlich. „Wir beschäftigen uns mit unterschiedlichen Themengebieten, von Marketingstrategien bis zur Gestaltung des Satelliten“, erklärt Fellner.

Gemeinsame Ausflüge und Aktivitäten

Um in fremde Galaxien aufzubrechen, ist ein enger Gruppenzusammenhalt wichtig. In der Tat bedarf es nicht nur Mut, sondern auch Teamarbeit. Und so treffen sich die Studierenden auch außerhalb der regulären Gruppentreffen. Mitte September 2017 nahmen die Mitglieder der Hochschulgruppe an dem INNOspace Weekend in Köln teil. Im Oktober 2017 besuchte die Hochschulgruppe das Europäische Raumflugkontrollzentrum in Darmstadt.

Die Hochschulgruppe ist bemüht, durch zahlreiche Veranstaltungen und Vorträge Studierende, die am Thema Raumfahrt interessiert sind, auf sich aufmerksam zu machen. So war die Gruppe auch beim Tag der Hochschulgruppen (THinG) auf dem Campus mit einem eigenen Messestand vertreten. „Jeder, der das Interesse an Raumfahrtsystemen teilt, kann gerne bei uns vorbeikommen“, lautet Fellners Einladung an Interessenten. „Wir sind noch eine junge Hochschulgruppe und deshalb besteht bis dato viel Potenzial, sich weiterzuentwickeln.“