Grüne Pause auf der Lichtwiese

Urban-Gardening-Projekt der Hochschulgruppe Nachhaltigkeit

04.06.2019 von

Auf dem Campus Lichtwiese finden sich seit einigen Monaten Hochbeete, die zum Gärtnern einladen. Sie sind aus dem Projekt „Grünpause“ der Hochschulgruppe Nachhaltigkeit entstanden. Damit hat sie einen Treffpunkt und Gemeinschaftsgarten für Studierende sowie Anwohnerinnen und Anwohner geschaffen.

An dem Tag, an dem die Einweihung des urbanen Gartens „Grünpause“ auf der Lichtwiese stattfinden soll, regnet es rund um die Uhr. Für die Wiese zwischen dem Architekturgebäude und dem Kindergarten, aber auch für Radieschen, Karotten, Bohnen, Rosmarin und Thymian in den Hochbeeten, die auf dieser Wiese in der Nähe des Solarhauses stehen, ist der seichte Frühlingsregen ein Segen. Trotz des nassen Wetters sind viele Besucherinnen und Besucher zur offiziellen Einweihung der „Grünpause“, eines Projekts der Hochschulgruppe Nachhaltigkeit, gekommen.

Die Idee für das Projekt „Grünpause“ stammt aus dem Jahr 2016. „Damals wollten wir an der Lichtwiese einen Begegnungs- und Rückzugsort schaffen, an dem man sich während des stressigen Uni-Alltags beziehungsweise in den Semesterferien zurückziehen kann“, sagt Florian Doch, langjähriges Mitglied der Hochschulgruppe Nachhaltigkeit und Student der Elektro- und Informationstechnik. Es sollte ein Ort mit engem Bezug zur Natur entstehen, an dem sich Studierende miteinander und mit Anwohnern treffen können. Das Ziel des Projekts sei es, die Bildung von Netzwerken zu fördern und ein politisches Statement zu setzen: Jeder kann etwas gegen die Klimakatastrophe tun.

Die Hochschulgruppe Nachhaltigkeit besteht aus circa 30 Mitgliedern und ist flach organisiert – es gibt keine Gruppensprecher oder Vorsitzenden. Die Hochschulgruppe organisiert Vorträge, kooperiert mit dem Filmkreis der TU für Filmvorführungen zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit und nimmt an Demos und Exkursionen teil. Außerdem organisiert und beteiligt sich die HG Nachhaltigkeit an unterschiedlichen Projekten wie der Fashion Revolution Week 2019, dem Green Office oder dem Parking Day 2018.

Ein Garten zum Verweilen

Die „Grünpause“ wurde als Garten zum Verweilen konzipiert. Der Name entstand als eine Abwandlung des technischen Begriffs Blaupause, passend zu einer Technischen Universität. Die Umsetzung des Projekts war langwierig, da zuerst die passende Fläche bestimmt werden musste. „Wir haben mit Papierschnipseln auf einer Karte der Lichtwiese mögliche Anordnungen von Beeten ausprobiert“, sagt Marcel Aeuseng, Student im Fach Umweltingenieurwissenschaften. „Als klar wurde, dass es 2017 mit der Umsetzung noch nichts wird, haben wir uns kreative Unterstützung bei den Architekten geholt.“

Die Studierenden haben im Herbst 2017 zusammen mit dem Fachbereich Architektur einen Stegreif ausgeschrieben. „Wir haben unsere Aufgabenstellung ziemlich offengehalten“, sagt Hans Stenglein, Student im Fach Informationssystemtechnik. Die Bedingungen seien nur gewesen, dass es einfach zu bauen wäre, dass es Sitzmöglichkeiten gäbe und Kinder drankommen könnten. Über 30 Studierende haben ihre Entwürfe abgegeben und präsentiert. Letztendlich hat die HG Nachhaltigkeit besonders zwei Entwürfe davon nutzen können und auf die von der TU zugesagte Fläche übertragen können.

Mithilfe des Kanzlers der TU Darmstadt, Dr. Manfred Efinger, wurde ein Partner für die finanzielle Unterstützung des Projekts gefunden. Efinger war vom Anfang an vom Projekt begeistert. In der Rede zur Einweihung der „Grünpause“ betont er das Interesse der TU an nachhaltigen Verbesserungen von Außenanlagen der Universität. So wurden in den letzten Jahren zahlreiche Bäume auf dem TU-Gelände gepflanzt. „Wir planen, in den nächsten zwei Jahren weitere 300 Bäume auf der Lichtwiese zu pflanzen“, so Efinger.

Der TU-Kanzler unterstreicht die Relevanz der kontinuierlichen Suche nach kleinen und großen Kooperationspartnern für die Grünpause: „Das Problem von solchen Initiativen ist, dass ihre Gründer irgendwann ihr Studium abschließen und weggehen. Und es sind nicht alle Generationen gleich interessiert“. Der Kanzler blickt aber mit Hoffnung in die Zukunft: „Wenn die Kontinuität gewährleistet wird, steht diesem Projekt eine nahezu ewige Nutzung bevor.“

Dieter Krellmann von der Initiative Essbares Darmstadt unterstützt bereits seit 2,5 Jahren die HG Nachhaltigkeit mit seinen Tipps und Ratschlägen: „Dieser Garten schafft Wahrnehmung für die Biodiversität der Natur.“ In Zukunft soll es ein Patenschaftsprogramm mit Institutionen, Vereinen und Kindergärten geben. Einige der Beete sind extra flach gebaut, damit Kinder gärtnern können. Julian Otte lädt ein: „Wir würden uns freuen, wenn andere Fachbereiche oder wer auch immer so eine Patenschaft übernimmt und sich um eines der Beete kümmert!“

Nachhaltiges Quarten: Der Garten „Grünpause“ liegt in der Nähe der TU-Solarhäuser. Bild: HG Nachhaltigkeit
Nachhaltiges Quarten: Der Garten „Grünpause“ liegt in der Nähe der TU-Solarhäuser. Bild: HG Nachhaltigkeit

Woche der Nachhaltigkeit vom 03. bis 07. Juni 2019

In einem Gemeinschaftsprojekt mit der h_da, der Hochschulgruppe Nachhaltigkeit und dem Studierendenwerk Darmstadt beteiligt sich die TU Darmstadt (Projektbüro Nachaltigkeit der TU) im Rahmen der europäischen Nachhaltigkeistwoche an der Aktionswoche „Nachhaltige Lebensstile“.

Sammlung von Alt-Handys

Sammelboxen stehen im Café 221qm am Campus Stadtmitte, in der ULB und im Café Kuhle des Fachbereichs Architektur am Campus Lichtwiese bereit. Die gesammelten Handys werden recycelt. Die Erlöse gehen an ein Schutzprojekt der zoologischen Gesellschaft Frankfurt für Berggorillas im Kongo.

Grüne Mittagspause mit geretteten Lebensmitteln

in Kooperation mit foodsharing Darmstadt

Am 05. Juni findet von 11:30 bis 15 Uhr ein Mitbring-Picknick auf dem Campus Lichtwiese (zwischen den Hochbeeten und den Solarhäusern, El-Lissitzky-Straße 7) statt. Zusätzlich zum gemeinsamen Essen gibt es Infosstände zu Themen der Nachhaltigkeit.

Zum vollständigen Programm der Aktionswoche „Nachhaltige Lebenstile“

Geht mit gutem Beispiel voran: TU-Kanzler Manfred Efinger unterstützt die Sammelaktion. Bild: Patrick Bal
Geht mit gutem Beispiel voran: TU-Kanzler Manfred Efinger unterstützt die Sammelaktion. Bild: Patrick Bal