Unite! für FSPways

Die Allianz setzt sich für flexible Studienmodelle ein

10.06.2022

Die Universitätsallianz Unite! legt einen ersten Bericht mit Definitionen und Empfehlungen für flexible Studienmodelle (FSPways) vor, um einen gemeinsamen Rahmen für Flexibilität zu schaffen und diesen Studierenden, Lehrkräften und nicht lehrendem Personal leicht zugänglich zu machen.

FSPways sind ein Schlüsselelement um die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulbildung zu revolutionieren. Unite! vertritt die Ansicht, dass FSPways im Zentrum der Bildungsentwicklungsaktivitäten stehen sollten und für die Umsetzung von Joint Programs (JP) von wesentlicher Bedeutung sind. So könne die Allianz die kognitiven und erfahrungsbezogenen Fähigkeiten ihren Studierenden erweitern und sie ideal auf die Zukunft vorbereiten.

Der rasche gesellschaftliche Wandel in Verbindung mit der digitalen Transformation und dem technologischen Wandel, der durch die COVID-19-Pandemie zusätzlich beschleunigt wird, stellt die Bildung auf europäischer Ebene vor neue Herausforderungen. Als Hochschulallianz für Innovation, Technologie und Ingenieurwesen arbeitet Unite! an der Entwicklung neuer Studiengänge, um Antworten auf die neuen Anforderungen an das Lernen und die Hochschulbildung zu finden und letztlich die Integration der Absolventinnen und Absolventen in einen sich wandelnden globalen Arbeitsmarkt zu gewährleisten.

Warum sind flexible Studienmodelle wichtig?

Unite! konzentriert sich bei der Entwicklung innovativer Lehr- und Lernansätze speziell auf die Schaffung gemeinsamer Unite!-Programme und die Förderung gemeinsamer Studienangebote für alle Mitglieder der Allianz. Unite! arbeitet daher an der Entwicklung von Joint-Program-Angeboten mit integrierter Mobilität und Flexibilität. So wird es den Studierenden ermöglicht, individualisierte Berufsprofile zu entwickeln, in denen sie ihr Lernen mitgestalten können.

Diese gemeinsamen Studienmodelle erfordern von den Lehrkräften auch die Fähigkeit, als Mentorinnen und Mentoren innovative pädagogische Konzepte zu entwickeln und anzuwenden. Um einen Rahmen zu schaffen, der Unite! eine gemeinsame Sprache und Anleitung für die Gestaltung zukünftiger JPs bietet, hat eine der Unite!-Arbeitsgruppen einen ersten Bericht für FSPways erstellt.

Methodik für den Bericht

Dieser Bericht fasst die wichtigsten Ergebnisse einer Umfrage über die Wahrnehmung der Unite!-Partneruniversitäten zu FSPways zusammen: Grad der Flexibilität, wünschenswerte Formen der Flexibilität in der Zukunft und mögliche Herausforderungen bei der Umsetzung von FSPways innerhalb von Unite!. Die Umfrage wurde an repräsentative Mitglieder der Unite!-Gemeinschaft verschickt, darunter Präsidentinnen und Präsidenten, Direktorinnen und Direktoren, Koordinatorinnen und Koordinatoren, Studierendenvertreterinnen und -vertreter, Lehrende, Studierende und zufällig ausgewählte Verwaltungsmitarbeitende. Die Umfrage enthielt sowohl geschlossene als auch offene Fragen und erhob sowohl quantitative als auch qualitative Daten. In der Umfrage wurden drei verschiedene Arten von ergänzender Flexibilität berücksichtigt: Wahlmöglichkeiten (was, wie, wo und wann lernen); curriculare Mobilität (Mobilität innerhalb von Zyklen, Anrechnung von Studienleistungen, gemeinsame Programme, Erasmus) und Engagement (Anerkennung von Fähigkeiten und Kompetenzen, die durch nicht-formale und informelle Bildung, interkulturelle und berufliche Erfahrungen erworben wurden).

Empfehlungen

Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Umfrage und der Ziele von Unite! hat die Arbeitsgruppe in ihrem Bericht einige Empfehlungen ausgesprochen:

  • Erreichen eines gemeinsamen Verständnisses, indem geklärt wird, was diese neuen Formen der Flexibilität bedeuten, und Schaffung einer gemeinsamen Terminologie, die von allen Akteurinnen und Akteuren des Systems verwendet wird.
  • Schaffung eines starken Vertrauensverhältnisses zwischen allen Beteiligten, um ein größeres Engagement und eine größere Zufriedenheit der Studierenden zu gewährleisten und die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung von FSPways zu schaffen.
  • Schaffung eines gemeinsamen Rahmens auf der Grundlage bestehender Flexibilitätsformen, der die nachhaltige Umsetzung eines europäischen Abschlusses ermöglicht.
  • Maßnahmen ergreifen, um ein höheres Maß an Flexibilität an den Unite!-Partneruniversitäten zu gewährleisten, indem die Entwicklung von mehr JPs erleichtert wird.
  • Entwicklung eines gemeinsamen Informations-, Orientierungs- und Beratungssystems für Studierende, um sie bei ihren Entscheidungen zu unterstützen und es ihnen zu ermöglichen, den von ihnen gewählten Weg erfolgreich zu beschreiten.
  • Erkundung neuer Formen der Flexibilität innerhalb von Unite!, die das traditionelle Mobilitätsangebot ergänzen und neue Räume für Lehre und Lernen darstellen.
  • Identifizierung bestehender rechtlicher Beschränkungen, um mögliche rechtliche Einschränkungen auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene zu antizipieren.
  • Verbesserung der Erfahrungen und des Erfolgs der Studierenden und Erhöhung der Verantwortlichkeit als Weg zur Beschäftigungsfähigkeit.

Unite!/mho

FSPways

Die in diesem Bericht vorgestellte Arbeit wurde von der Arbeitsgruppe FSPways durchgeführt, die Teil der Initiative der TF5-Akademie für Lehren und Lernen zur Entwicklung innovativer Pädagogik für Lehren und Lernen ist.

Unite! Zusammenfassung von FSPways (wird in neuem Tab geöffnet)

Bericht über flexible Studienwege 2022 (wird in neuem Tab geöffnet)

Über Unite!

Zu Unite! (University Network for Innovation, Technology and Engineering) gehören die TU Darmstadt als Koordinatorin, die Aalto University (Finnland), das KTH Royal Institute of Technology (Schweden), das Grenoble Institute of Technology (Frankreich), das Politecnico Di Torino (Italien), die Universitat Politècnica de Catalunya (Spanien) und die Universidade de Lisboa (Portugal).

Als Europäische Universität wollen die sieben Partneruniversitäten einen transeuropäischen Campus für Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter Einbezug von Regionen und Unternehmen schaffen. Die Partner haben zusammen 167.000 Studierende, arbeiten in mehr als 80 EU-Projekten bereits eng zusammen und haben in den letzten fünf Jahren über 2.000 Studierende ausgetauscht. Die Allianz setzt es sich zum Ziel, die gemeinsamen Studienangebote im Dienste der Studierenden zu bündeln, bisherige technische und administrative Hürden abzubauen und damit die Studierendenmobilität signifikant zu erhöhen. Auch die Forschung soll von den größeren und leichteren Kooperationsbedingungen profitieren, so dass insgesamt die Wettbewerbsfähigkeit im Europäischen Hochschulraum gestärkt wird.