Strukturbildung weicher Materie verstehen und gestalten

DFG-Graduiertenkolleg 2516 mit Beteiligung der TU Darmstadt verlängert

18.11.2024

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Graduiertenkolleg „Kontrolle über die Strukturbildung von weicher Materie an und mittels Grenzflächen“ (GRK 2516) unter Federführung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) für weitere viereinhalb Jahre. Weitere Mitglieder sind das Max-Planck-Institut für Polymerforschung, die TU Darmstadt und die Universität Stuttgart. Leitende Forschende des GRK sind zudem maßgeblich beteiligt an CoM2Life, mit dem sich JGU und TU Darmstadt um die Förderung als Exzellenzcluster bewerben.

Laser Array eines Mikroskops zur Analyse von Biomaterialien.

Die Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden im Graduiertenkolleg „Kontrolle über die Strukturbildung von weicher Materie an und mittels Grenzflächen“ (GRK 2516) geht in die nächste Runde: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat einer Verlängerung für weitere viereinhalb Jahre zugestimmt und stellt für die zweite Phase ab Januar 2025 rund 5,2 Millionen Euro inklusive Programmpauschale bereit. Das Graduiertenkolleg wurde im Jahr 2020 eingerichtet, um Promovierenden eine interdisziplinäre Ausbildung zu bieten, die sie auf eine erfolgreiche Karriere in der Wissenschaft oder der Wirtschaft vorbereitet. Kern des Qualifizierungsprogramms ist die konsequente Integration von Experiment und Theorie durch Tandemprojekte auf physikalischem und chemischem Gebiet. Neben der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) als Sprecherhochschule sind das Max-Planck-Institut für Polymerforschung Mainz (MPI-P), die TU Darmstadt und – in dieser zweiten Phase neu – die Universität Stuttgart beteiligt.

Von Baumwolle bis Bierschaum, von Wandfarbe bis Wackelpudding – sogenannte weiche Materie ist in unserem Leben allgegenwärtig. Auch neue Entwicklungen in der Medizintechnik, in der Energiespeicherung und der Informationstechnologie nutzen weiche Materialien. So unterschiedlich sie auch sind, so kennzeichnet alle Materialien gleichermaßen ihr Aggregatzustand zwischen fest und flüssig sowie eine komplexe Struktur. Wie genau diese Strukturen gebildet werden und welches Potenzial den Grenzflächen dabei zukommt, steht im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeiten, mit denen sich das GRK 2516 beschäftigt.

Die Universitäten und das Max-Planck-Institut für Polymerforschung bauen auf ihrer langjährigen Tradition bei der Erforschung weicher Materie auf. Die Zusammenarbeit zwischen der JGU und der TU Darmstadt wurde unlängst auf ein weiteres Projekt ausgedehnt: Seit einem Jahr bieten die beiden Hochschulen im Verbund der Rhein-Main-Universitäten (RMU) den internationalen Masterstudiengang „Soft Matter and Materials“ an. Am Standort Mainz ist hierbei auch das Max-Planck-Institut für Polymerforschung involviert.

Sechs der leitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Graduiertenkollegs sind zudem maßgeblich beteiligt am Forschungsverbund CoM2Life, kurz für „Communicating Biomaterials: Convergence Center for Life-Like Soft Materials and Biological Systems“, mit dem sich die JGU und die TU Darmstadt in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder um Förderung als Exzellenzcluster bewerben.

Über die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder

CoM2Life ist eines der Projekte, mit denen sich die TU und ihre Partneruniversitäten derzeit um eine Förderung in der Linie Exzellenzcluster im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder bewerben. Insgesamt ist die TU Darmstadt mit drei Projektskizzen im Wettbewerb der Exzellenstrategie vertreten. Neben „CoM2Life“ zu kommunizierenden Biomaterialien sind dies „Reasonable Artificial Intelligence“ (RAI) zu Künstlicher Intelligenz und „The Adaptive Mind“ (TAM) aus dem Bereich der Kognitionswissenschaften.

Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Forschung an deutschen Universitäten weiter zu stärken, haben Bund und Länder die Exzellenzstrategie als Förderprogramm etabliert. Zentrales Ziel ist es, die Forschungsexzellenz in international wettbewerbsfähigen Bereichen zu fördern, die deutschen Universitäten institutionell zu stärken und das deutsche Hochschulsystem weiterzuentwickeln.

Zu diesem Zweck umfasst die Exzellenzstrategie zwei Förderlinien, die aufeinander aufbauen. In der Förderlinie „Exzellenzcluster“ werden, koordiniert von der DFG, international wettbewerbsfähige Forschungsbereiche an deutschen Universitäten projektbezogen gefördert. In der Förderlinie „Exzellenzuniversitäten“, koordiniert vom Wissenschaftsrat (WR), werden institutionelle Gesamtstrategien gefördert, die die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der geförderten Institutionen verbessern und hervorragende Rahmenbedingungen für exzellente Forschung schaffen.