Das Graduiertenkolleg (GRK) beschäftigt sich mit dem Konzept der „good governance“. Darunter fallen Normen der guten Regierungsführung wie Transparenz, Partizipation und Verantwortlichkeit („accountability“) der Regierenden. Auch die Herrschaft des Rechts, die Gleichstellung der Geschlechter, die systematische Evaluation von Politikerfolg und Korruptionsbekämpfung sind heute Teil dieses Konzepts. Die Leitidee des GRK besteht darin, Normen des guten Regierens als Standards zu begreifen – vergleichbar mit technischen Normen – und international vergleichend zu analysieren.

Das GRK widmet sich der Frage, wie diese „Standards des Regierens“ ausgehandelt werden, wie sie sich verbreiten, wie sie praktisch umgesetzt werden und welche Widerstände sich dagegen formieren. Die bearbeiteten Politikfelder sind Wirtschaft und Finanzen, Entwicklung und Regionalförderung, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit. Von besonderem Interesse ist dabei, wie eine Standardisierung des Regierens die Möglichkeit kollektiver Selbstbestimmung verändert und wie sie sich zu den Idealen der Demokratie und Volkssouveränität verhält. Dabei stehen vor allem Fragen demokratischen Regierens jenseits des Nationalstaats, insbesondere im Kontext der EU, im Vordergrund.

Das Aufgabengebiet der Promovierenden umfasst die Arbeit an der eigenen Dissertation im thematischen Rahmen des GRK sowie die Teilnahme am Qualifizierungsprogramm des Kollegs.

Einstellungsvoraussetzungen sind ein sehr gut abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium in Politikwissenschaft, Soziologie, Philosophie, Rechtswissenschaft oder einer eng verwandten Disziplin (MA oder gleichwertiger Abschluss, im Fall der Rechtswissenschaft ein Prädikatsexamen), Erfahrung mit Inhalten und Methoden, die für das GRK relevant sind, sehr gute analytische und kommunikative Fähigkeiten sowie ausgezeichnete Englischkenntnisse. Das Kolleg arbeitet pragmatisch bilingual, sodass wir bei internationalen Bewerber:innen die Bereitschaft erwarten, die deutsche Sprache zu erlernen. Bewerber:innen sollten außerdem ein starkes Interesse am wissenschaftlichen Austausch mit anderen Disziplinen haben. Ein längerer Auslandsaufenthalt ist im Rahmen des Promotionsprogramms vorgesehen und wird aus Mitteln des Kollegs gefördert.

Die beteiligten Institutionen streben eine Erhöhung des Anteils der Frauen am Personal an und fordern deshalb besonders Frauen auf, sich zu bewerben. Bewerber:innen mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei gleicher Eignung bevorzugt.

Gelegenheit zur Vorbereitung einer Promotion wird gegeben. Das Erbringen der Dienstleistung dient zugleich der wissenschaftlichen Qualifizierung.

Bitte bewerben Sie sich mit den üblichen Unterlagen (Motivationsschreiben, ausführlicher Lebenslauf, Zeugnisse) und einer kurzen Skizze Ihres geplanten Forschungsprojekts (zwei Seiten) mit Bezug zu den Themen des GRK in Deutsch oder Englisch per E-Mail an: application@standards-of-governance.de. Bei Rückfragen steht Ihnen der Sprecher des GRK, Prof. Dr. Jens Steffek, unter folgender E- Mail-Adresse zur Verfügung: application@standards-of-governance.de.

Nähere Informationen zu der Arbeit des Graduiertenkollegs finden sich außerdem unter: https://standards-of-governance.de/https://standards-of-governance.de/.

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