Arbeitsweise

Kultur des Hinsehens

Wie ist konkret das Vorgehen? Zunächst möchte das Bedrohungsmanagement-Team informiert werden, wenn jemand an unserer Universität zum Opfer von Drohungen, Stalking oder Gewalt wird. Hierbei ist es egal, ob Studierende, Beschäftigte oder auch andere Personen betroffen sind. Wir setzen uns dann mit den Betroffenen in Verbindung.

In einer ersten Einschätzung geht es darum zu besprechen, ob und wenn ja welches Sicherheitsrisiko für die Betroffenen besteht, aber auch wie hoch eine mögliche Belastung ist. Falls notwendig wird dann ein Fallmanagement erarbeitet, worüber auch die Betroffenen immer informiert werden. Für ein solches Fallmanagement gibt es kein Patentrezept, sondern es werden pragmatisch und flexibel diejenigen Schritte unternommen, die risikoentschärfend wirken und bestmöglich die Sicherheit der Betroffenen gewährleisten.

Mögliche Strategien sind beispielsweise Verhaltensberatung der betroffenen Personen, die Erstellung eines Sicherheitsplans, ein juristisches Vorgehen oder das Einschalten der Polizei. Um auch bei problematischeren Fällen eine optimale Unterstützung zu ermöglichen, hat sich das Bedrohungsmanagement-Team auch mit Einrichtungen außerhalb der TU vernetzt, wie etwa mit psychosozialen Diensten und der Polizei.

Klare Grenzen ziehen

Auch wenn ein Mitglied der TU durch Drohungen, Gewaltphantasien oder andere grenzüberschreitende Verhaltensweisen auffällig wird, sollte das Bedrohungsmanagement-Team informiert werden. Auch hier geht es wieder um genaues Hinsehen und um eine Klärung, was sich hinter den auffälligen Handlungen verbirgt.

Häufig benötigen Menschen, die andere Personen verfolgen oder belästigen, selbst Unterstützung und Hilfe. Auch darum kümmern wir uns, indem wir den Kontakt zu entsprechenden Beratungsstellen herstellen. Zugleich ist aber auch wichtig, von offizieller Seite eine klare Grenze zu ziehen, um das bedrohliche Verhalten zu stoppen.

Bedrohungsmanagement bedeutet immer auch, eine vertrauensvolle Ansprechbarkeit zu schaffen. Diskretion, Fairness, keine vorschnellen Vorverurteilungen und der Schutz der Privatsphäre aller Beteiligten dabei höchste Priorität. Zugleich bedeutet Bedrohungsmanagement, entschlossen für die Sicherheit aller Angehörigen der TU einzutreten. Hierfür steht die TU Darmstadt ein.

Doch dies kann nur gelingen, wenn jeder Einzelne, ob Studierende/r oder Angestellte/r, Verantwortung übernimmt und nicht weg sieht, wenn er Warnzeichen einer möglicherweise krisenhaften Entwicklung wahrnimmt.