Wasserstoffpolitik in Deutschland: Herausforderung für die föderale Koordinierung

Publikation im Journal „Regional & Federal Studies“

12.07.2023

Mit der nationalen Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung einen ersten Rahmen für die Integration von Wasserstoff in das Energiesystem definiert. Auf subnationaler Ebene haben die meisten Bundesländer ebenfalls eigene Wasserstoffstrategien verabschiedet. Clean Circles Forscher Lucas Flath hat mit seinen Kolleg*innen die Stimmigkeit dieser Strategien untersucht. Die Ergebnisse wurden im Journal „Regional & Federal Studies“ veröffentlicht.

Die Autoren stellen eine Fragmentierung der verschiedenen strategischen Ziele und Ansätze zur Markteinführung von Wasserstofftechnologien fest, die sie auf eine mangelhafte multilaterale Koordination innerhalb des föderalen Systems zurückführen. Die Wasserstoffkoordination in Deutschland sei durch parteipolitische und territoriale Konflikte, aber auch durch das Zusammenspiel von intra- und intergouvernementaler Dynamik erschwert. Um eine Zersplitterung komplexer Energiewende-Themen wie Wasserstoff zu verhindern, sei daher eine regelmäßige Abstimmung sowohl auf intra- als auch auf intergouvernementaler Ebene erforderlich, so die Autoren. Angesichts des exemplarischen Charakters des deutschen Falles bietet diese Analyse Erkenntnisse für die Untersuchung ähnlicher Herausforderungen, die in verschiedenen föderalen und Mehrebenensystemen auftreten.

Die Publikation

Lucas Flath, Jörg Kemmerzell & Michèle Knodt (2023) Hydrogen governance in Germany: a challenge for federal coordination, Regional & Federal Studies, https://doi.org/10.1080/13597566.2023.2232735 (Open Access)