Metalle im Mittelpunkt der Energiewende auf MeCRE 2024 Konferenz

TU Darmstadt und Projekt Clean Circles veranstalten zweite internationale Konferenz zu Metallen als erneuerbare Energieträger

20.11.2024 von

Vom 13. bis 15. November trafen sich 160 internationale Forscher, Branchenführer und Entrepreneure in Darmstadt, um eine der vielversprechendsten Lösungen für grüne Energie zu erforschen: Metalle als Träger erneuerbarer Energien. Die von der TU Darmstadt in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der TU Eindhoven veranstaltete 2. Konferenz über den metallgestützten Kreislauf erneuerbarer Energien (Metal-enabled Cycle of Renewable Energy, kurz MeCRE) präsentierte bahnbrechende Fortschritte von Forschung und Industrie bei der Nutzung von Eisen und Aluminium als Energiespeicher.

Revolutionierung von Energiespeicherung und -transport

Wie können wir überschüssige erneuerbare Energie effizient speichern und weltweit transportieren? Welche Technologien werden uns im Winter mit Wärme und Strom versorgen? Wie können wir Wasserstoff dezentral bereitstellen? Diese entscheidenden Fragen standen im Mittelpunkt der Diskussionen während der 2,5-tägigen Konferenz. Metalle, insbesondere Eisen und Aluminium, erwiesen sich als Vorreiter bei der Lösung dieser Herausforderungen.

Als „reaktive Metalle“ bieten sie einzigartige Vorteile: Sie speichern Energie in chemischen Redoxreaktionen, können in Kreislaufprozessen wiederverwendet werden und weisen eine hohe Energiedichte auf. Durch ihr reichhaltiges Vorkommen und kompetetive Effizienz sind Metalle geeignete Kandidaten für die Speicherung und den Transport von Energie in großem Maßstab – in einer Zukunft, die auf erneuerbaren Energien basiert.

Hohe innovative Dynamik

Auf der Konferenz wurden die raschen Fortschritte in diesem Bereich hervorgehoben. Während sich die Forscher kontinuierlich mit grundlegenden Fragen befassen, arbeiten Start-ups und Industriepartnerschaften bereits an der Entwicklung von Technologien und Prototypen. Das wachsende Interesse von Energieversorgern und Industrieunternehmen, die nach Alternativen zu und Beschleunigern für die derzeitigen wasserstofforientierten Strategien suchen, unterstreicht die Dynamik des Sektors.

Die Themen reichten von Oxidations- und Reduktionsprozessen im Mikrometermaßstab bis hin zu halbindustriellen Pilotanlagen und techno-ökonomischen Analysen grüner Energieträger. Insbesondere eisenbasierte Energiesysteme erwiesen sich als wettbewerbsfähig mit Wasserstoff und Ammoniak und boten Vorteile in Bezug auf Sicherheit, Transport und Speichereffizienz.

Einblicke von Branchenexperten

Keynote-Speaker Ivo Dolk, ein Experte für Schiffsinspektionen, der sich auf den sicheren Transport von Eisen und Stahl spezialisiert hat, lieferte eine beeindruckende Perspektive aus der täglichen Praxis. Dolk erläuterte die Logistik- und Sicherheitsprotokolle für den Transport von über 40.000 Tonnen reduzierter Eisenpartikel mit Schüttgutfrachtern – eine Praxis, mit der derzeit jährlich fast 26 Millionen Tonnen direkt reduziertes Eisen verschifft werden. Eine weitere innovative Idee kam von Luuk de Waals, der vorschlug, Eisenpulver aus den Abfallprodukten zu gewinnen, die bei der Vorbehandlung von Trinkwasser anfallen. Außerdem stellten etablierte Start-ups und Joint Ventures wie AMBARtec, Fenix, RIFT und Iron+ ihre Produkte und Lösungen vor.

Eine gemeinsame Vision

Die Konferenz machte eines deutlich: Die Fachgemeinde ist sich einig in ihrer Aufgabe mit wissenschaftlichen und technologischen Fortschritten metallbasierte Energiesysteme kommerziell nutzbar zu machen. Künftige Bemühungen wurden in fünf Schlüsselprioritäten gruppiert: Förderung des wissenschaftlichen Verständnisses als Grundlage für die technologische Entwicklung, Nachweis der Skalierbarkeit und der wirtschaftlichen Rentabilität, Förderung eines effizienten Wissensaustauschs und Vermittlung des Energieträgers bei Interessengruppen im gesamten Energiesektor. Mit der Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft sieht die Zukunft der Energiewende mit Metallen als Eckpfeiler eines nachhaltigen Systems vielversprechender denn je aus.

Fakten, Zahlen und Ausblick

160 Teilnehmer aus 19 Ländern und 54 Institutionen nahmen an den Diskussionen der 2. MeCRE-Konferenz teil. Nach dem Call of Abstracts wurden 68 Beiträge eingereicht. Am Ende wurden fünf Keynotes, 28 Präsentationen und 11 Pitches sowie 39 Poster vor Ort im Welcome Hotel in Darmstadt vorgestellt.

Die 3. internationale MeCRE-Konferenz (ReMeF Symposium), die von Project Reveal organisiert wird, findet am 12. und 13. Februar 2025 in Rapperswil, Schweiz, statt und wird sich bevorzugt mit Aluminium beschäftigen.

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Danksagung

Die Konferenz wurde vom Projekt Clean Circles in Kooperation mit der TU Eindhoven organisiert. Wir bedanken uns für die Förderung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.