Clean Circles zieht Bilanz

Neue Wege und Rückblick auf vier Jahre Forschung beim Abschlusstreffen in Karlsruhe

13.06.2025 von

Beim Abschlusstreffen des Forschungsprojekts Clean Circles kamen die Forschenden am Karlsruher Institut für Technologie zusammen, um auf vier Jahre gemeinsame Arbeit zurückzublicken. In Vorträgen wurde nicht nur Bilanz gezogen, sondern auch ein Ausblick auf Folgeprojekte und zukünftige Herausforderungen gewagt – mit Eisen als CO₂-freiem Energieträger im Zentrum.

Wie schneiden Metalle im Vergleich zu Wasserstoffderivaten ab? Lässt sich die Oxidation von Eisenpartikeln zuverlässig modellieren? Solche und weitere Fragen standen im Mittelpunkt von acht interdisziplinären Vorträgen des Clusterprojekts Clean Circles. Die Vortragenden gaben dabei Einblicke in bemerkenswerte Fortschritte aus vier Jahren Forschung.

Clean Circles war der Grundstein für ein Ökosystem rund um Metalle als Energieträger an der TU Darmstadt, dem KIT und weiteren Partnern.

Prof. Christian Hasse (Clean Circles, TUDa)

Am 2. April 2025 kamen im Senatssaal des KIT in Karlsruhe die geladenen Gäste zum Abschlusstreffen des Projekts Clean Circles zusammen – darunter die Vizepräsidenten des KIT, Prof. Oliver Kraft, und der TU Darmstadt, Prof. Matthias Oechsner, sowie zahlreiche Projektpartner. In ihrer Begrüßung hoben die Sprecher Prof. Andreas Dreizler und Prof. Olaf Deutschmann den ganzheitlichen Ansatz des Projekts hervor: von den naturwissenschaftlich-technischen Grundlagen der Redox-Reaktionen über techno-ökonomische Bewertungen bis hin zu politischen Rahmenbedingungen.

Ein besonderer Dank wurde an die Fördergeber ausgesprochen. Neben der Finanzierung durch das hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWK), setzten das KIT, die TU Darmstadt, das DLR Institut für CO₂-arme Industrieprozesse und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) eigene Mittel ein. Als Projektpartner kamen später noch das Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien (MPI SusMat) und die Universität Heidelberg hinzu.

Der holistische, interdisziplinäre Ansatz zeichnete die äußerst produktive Zusammenarbeit in Clean Circles aus.

Prof. Andreas Dreizler (Clean Circles, TUDa)

Nach den acht Spotlights aus verschiedenen Forschungsfeldern zog Sprecher Prof. Christian Hasse Bilanz und hob die fruchtbare Kollaboration mit mehr als 60 Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Journalen und zahlreichen Konferenzbesuchen hervor. Dies sei der Startschuss für ein ganzes Forschungs-Ökosystem rund um Metalle als Energiespeicher gewesen.

Auf Seiten der anwendungsnahen Forschung widmet sich das Konsortium des EU Projektes Combustion of Rechargeable Metal Fuels in Fluidized Bed Boilers (CORAL) der Energiebereitstellung mit Eisenwirbelschichtreaktoren. Zwei weitere Projekte zum Transfer von Eisen als Energieträger in die Anwendung sind in Vorbereitung.

Offene Fragen werden in weiteren Projekten der Grundlagenforschung untersucht, so auch der so genannte Wet Cycle. Der ERC Advanced Grant Aluminum-steam combustion for green energy (A-STEAM) untersucht dazu die Koproduktion von Wasserstoff und Hochtemperaturwärme mithilfe von Aluminium als Energieträger. Weitere Aspekte aus Clean Circles werden aktuell in Einzelprojekten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) weitergeführt. Prof. Olaf Deutschmann (KIT) betonte das Potenzial des Wet Cycles mit dem ein Metallpulverspeicher in eine sichere, kompakte Quelle für Wasserstoff und Wärme verwandelt wird.

Neben unserer einzigartigen Grundlagenforschung rückt nun auch der Transfer in die Anwendung in den Fokus kommender Projekte.

Dr.-Ing. Marius Schmidt (Geschäftsführer Clean Circles)

Eine effiziente und schnelle Implementierung von Metallen als Energieträger und Energiespeicher benötigt ein grundlegendes Verständnis der relevanten Prozesse – daher soll die einzigartige Expertise der Partner aus Clean Circles für weitere kollaborative Projekte genutzt werden.