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zu den Vorträgen und Workshops

Vorträge

Dr. Dirk Gastauer (ehem. Kratz)

Die Diskussion um den angemessenen Beratungs- und Behandlungsweg bei Suchtproblematiken ist wahrscheinlich so alt, wie die Diskussion um die Suchthilfe selbst. Ist der Substanzkonsum zu akzeptieren bis die betroffene Person bereit ist, sich selbstbestimmt in Behandlung zu begeben? Oder ist klar reglementiert das Gebot der Abstinenz zu verfolgen und die betroffene Person für dessen Nichtbeachtung zu maßregeln?

Daran knüpfen wiederum viele weitere, teils ethische Fragestellungen an z.B. nach einer Unterscheidung zwischen Legalität oder Illegalität des Konsums, des Umfeldes oder der kulturellen Rahmung. So kommt es nicht nur im Hochschulkontext vor, dass psychoaktive Substanzen in unterschiedlicher, teils akzeptierter, teils nicht akzeptierter Weise gebraucht werden, etwa der ritualisierte Sekt bei der Feier bis hin zu Substanzen zur Leistungssteigerung. Ist das problematisch oder nicht oder ab wann? Und was bedeutet in diesem Kontext „Konsumkompetenz“?

Dr. Elisabeth Wienemann

Betriebliche Suchtpräventionsprogramme haben längst die moralische Nische verlassen. Sie arbeiten mit wissenschaftlich belegten Konzepten sowie rechtlich abgestimmten Standards. Die Aktivitäten zur betrieblichen Suchtprävention und -hilfe tragen zur Vermeidung von Gefährdungen und zur Stabilisierung der Gesundheitssituation im Betrieb bei. 2022 sind die „Qualitätsstandards in der betrieblichen Suchtprävention und Suchthilfe“ der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) in aktualisierter und vollständig überarbeiteter Fassung als „Handbuch für die Praxis“ (www.dhs.de) mit vielen Leitfäden erschienen. Darin wird u.a. auf neuere Verbindungen zur Prävention und zum BEM eingegangen.

Prof. Dr. Greta Wagner

Manche Studierende nehmen, um sich besser konzentrieren zu können, Psychopharamaka wie Ritalin ein – und das ohne medizinische Indikation. Auch wenn die Wirkung dieser Medikamente begrenzt ist und es sich nicht um ein Massenphänomen handelt – die Praxis wirft Fragen der Fairness auf, wenn einige mit pharmokologischer Unterstützung Klausuren schreiben. Welche Rolle spielt darüber hinaus empfundener Leistungsdruck für die Entscheidung, solche Medikamente zu konsumieren? Im Vortrag werden die Verbreitung der Einahme und die Wirkung dieser Medikamente dargestellt sowie über die Motivationen, sie zu nehmen, berichtet. Grundlage des Vortrags bildet eine Studie, die als Buch unter dem Titel Selbstoptimierung. Praxis und Kritik pharmakologischer Leistungssteigerung veröffentlicht wurde und auf Interviews mit Studierenden beruht.

Workshopphase I

Katrin Lehn

New Work gilt momentan für viele Organisationen als Möglichkeit die Attraktivität als Arbeitgeber:in zu steigern und Mitarbeiter:innen an das Unternehmen zu binden. Hierbei umfasst New Work viele unterschiedliche Maßnahmen Arbeitswelten zu flexibilisieren, mit Sinn anzureichern, neue Führungskonzepte oder Bürokonzepte auszuprobieren. Die TU Darmstadt hat sich auf den Weg gemacht und ist in einen Dialog mit den Beschäftigen getreten, um entlang geäußerter Bedarfe und Ideen Arbeitswelten moderner zu gestalten.

In diesem Workshop wird zunächst in einem kurzen Vortrag ein Überblick über die Herkunft des Konzepts „New Work“ gegeben, verschiedene Umsetzungsformen dargestellt und anschließend die projekthafte Umsetzung an der TU Darmstadt vorgestellt. Im Anschluss soll ein Austausch angestoßen werden entlang der Fragen, wie Arbeitswelten an Universitäten und Hochschulen gestaltet werden können, um die Beschäftigen zu stärken, Mitarbeitende zu binden und attraktiv für neue Mitarbeitende zu sein.

Lea Belz, Derman Aygün-Yıldırım,TU Da

Was bedeutet Diversität im Hochschulkontext, mit welchen Herausforderungen geht das Thema (für Betroffene) einher und wieso ist das Thema relevant im Zusammenhang mit ‚Sucht und Gesundheit‘?

Diesen Fragen soll im Workshop nachgegangen werden, indem zunächst in die theoretischen

Grundlagen eingeführt und anschließend anhand von Übungen gesellschaftliche Ungleichverhältnisse reflektiert werden. Auf diese Weise soll eine Sensibilisierung für Diversität aber auch Benachteiligung gefördert und das Nachdenken über Handlungsmöglichkeiten/-alternativen angeregt werden.

Julia Burian & Pia Ortwein, Universität Bielefeld & Clara Brossmann, TUDa

An Universitäten gibt es eine Vielzahl an „Kulturthemen“, die sich querschnittlich in die Organisation einbringen und von systematischer Zusammenarbeit sowie Schnittstellengestaltung profitieren können. Das Ergebnis kann eine strukturelle und anlassbezogene Zusammenarbeit sowohl auf strategischer, als auch auf Ebene konkreter Maßnahmen sein: Gemeinsame Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, kooperative Angebote oder auch die Formulierung bzw. Optimierung von Handlungsprämissen und Prozessabläufen.

Im Workshop werden zunächst zwei aktuelle Praxisbeispiele vorgestellt: Die „Runde der Querschnittsthemen“ an der Universität Bielefeld und das HONEDA Netzwerk aus Darmstadt. Anschließend gehen wir den kollegialen Austausch, z.B. zu

… aktuellen und potenziellen Anknüpfungspunkten der verschiedenen „Kulturthemen“

… konkreten Schnittstellen von Arbeitsbereichen im eigenen Umfeld

… Fällen, Anlässen und Gelegenheiten der Kooperation

… Problemlagen und möglichen Lösungswegen

… weiteren (Best-Practice) Beispielen

Tobias Blank & Diana Seyfarth, TUDa

Das (Arbeits-)Leben ist großartig, kann aber auch ab und an einmal herausfordernd sein. Wie gut, dass es wirkungsvolle Methoden gibt, unser mentales und emotionales Wohlbefinden nachhaltig zu unterstützen und unsere Resilienz zu fördern. Lernen Sie in neunzig Minuten viele verschiedene Möglichkeiten kennen, mit denen Sie Ihre mentale Stärke und emotionale Balance erhalten können und erleben Sie eine Auswahl direkt während des Vortrags. Die Techniken sind praxiserprobt, wissenschaftlich fundiert und im Alltag sowie in herausfordernden Situationen leicht anzuwenden. Wir freuen uns darauf, miteinander neu zu denken!

Workshopphase II

Tino Poth, TUDa

Mit der Umsetzung eines E-Learning Tools sollen alle Beschäftigten der TU Darmstadt für das Thema psychische Belastungen am Arbeitsplatz sensibilisiert und eine Compliance mit den Zielen der TU Darmstadt im Bereich Gesundheit und Arbeitssicherheit geschaffen werden. Dazu wurde ein Tool entwickelt, welches Informationen und Hilfsangebote zum Thema psychische Belastungen bietet und die Interaktion und Vernetzung zum Thema ermöglicht. Die Umsetzung erfolgt mit der Lernplattform moodle. Das Tool besteht aus einzelnen Bausteinen, die aufeinander aufgebaut sind und einen Lernpfad ermöglichen. Ein Selbsttest ermöglicht den Beschäftigten eine Auseinandersetzung mit der eigenen Belastungssituation. Im Workshop erfahren Sie die Entstehung, diskutieren Problemstellungen und tauschen sich über Angebote zum Thema psychischen Belastungen an Ihren Hochschulen aus.

Dipl.-Psych. Frank Zimmermann, Darmstadt

Im Vortragsteil werden wesentliche epidemiologische Daten zum Thema Suizidalität , Risikofaktoren, ätiologische Konzepte und insbesondere Möglichkeiten zur Prävention von Suiziden zusammengefasst . Vorgestellt und diskutiert werden soll weiterhin das für Studierende entwickelte Onlineprogramm „Talk to me“-Mooc und die darin enthaltendenen Schritte zur bestmöglichen gegenseitigen Unterstützung in psychischen Krisen.

Wolf Hertlein, TUDa

Kennen Sie jemanden, d_ie sich gern streitet? Ja klar, es gibt Ausnahmen, aber fast alle Menschen hassen Konflikte. Selbst wenn wir einsehen, dass Konflikte manchmal unvermeidlich oder sogar wichtig sind: Wir alle fühlen uns von Konflikten fast immer überfordert. Lässt sich da was machen? Ja, allerdings können wir das nur selbst tun, und wir brauchen Geduld und Beharrlichkeit. Nach einer Einführung in die Fallarbeit und die Netzwerkarbeit des Beschwerde- und Verbesserungsmanagements an der TU Darmstadt wollen wir uns in diesem sehr interaktiven Workshop mit unseren Haltungen zum Streiten auseinandersetzen.

Anne Schwarz, Uni Hannover

In diesem Workshop geht es um Hürden und Hilfen bei der Umsetzung des betrieblichen Suchtpräventionsprogramms an Hochschulen.

Wir wenden uns den konkreten Fragen der Teilnehmenden zu, die an einer Hochschule in der Suchtprävention arbeiten und orientieren uns an den aktualisierten DHS-Qualitätsstandards zur betrieblichen Suchtprävention.

Einführend werden die Themen anschaulich dargestellt von Anne Schwarz, die seit über 30 Jahren in der betrieblichen Suchtprävention an einem Klinikum und der Leibniz Universität Hannover als Suchtbeauftragte tätig ist.

Mögliche Themen im Rahmen der Suchtprävention sind dabei

• die Umsetzung von Aktionen und Veranstaltungen,

• Arbeitssicherheitsunterweisungen,

• die Regelungen, Akzeptanz und Anbindung der Stelle,

• die Rolle der Ansprechpartner/innen, oder

• die Durchführung des Nach-Hause-Schickens mit Begleitung bei akuter Intoxikation und mögliche Notfallmaßnahmen

• die Fürsorge- und Klärungs- sowie die Stufenplangespräche bei der Anwendung des Interventionsleitfadens

Workshopphase III

Dr. Reinhard Künzl, Vorsitzender Richter am LAG München a.D.

Die Suchtmitteleinnahme kann vielfältige Folgen im Arbeitsverhältnis zeitigen. Der Konsum von Suchtmitteln kann den Arbeitserfolg bzw. das Arbeitsergebnis beeinträchtigen, dadurch können Unfallgefahren heraufbeschworen werden und durch den Konsum kann es zu körperlichen Beeinträchtigungen bei Konsumenten Kommen, mit der Folge, dass diese ausfallen und ihre Arbeitsleistung durch andere Personen übernommen werden muss, wodurch auch weitere Kosten anfallen können. Hier soll nun am Beispiel des Alkohols aufgezeigt werden, wie diesen Gefahren entgegengewirkt werden kann und welche Möglichkeiten bestehen, sie zu minimieren. Daneben soll aber auch ein Blick auf Cannabis gerichtet werden, insbesondere vor dem Hintergrund der bereits als Schmerzmittel erfolgten und im Übrigen beabsichtigten allgemeinen Legalisierung dieser Substanz. Kann oder muss dies ein Umdenken im Betrieb, wenn ja, in welche Richtung, bewirken, um daraus resultierenden weiteren Gefahren möglichst zu vermeiden?

Elke Böhme, TUDa; Julia Reißen, RWTH Aachen & Dr. Brigitte Steinke, freiberufliche Prozessberaterin, hier im Auftrag der TK

Im Mittelpunkt des Workshops steht ein Praxisbeispiel von der RWTH Aachen zur Gewinnung und Ausbildung von Gesundheitsbotschafter:innen: Ziele, Inhalte, Learnings.

Und wir werden folgende Fragengemeinsam erörtern und diskutieren: Wie gelingt es uns, eine verstärkte Wirksamkeit und Nachhaltigkeit in Gesundheitsprojekten zu erzielen? Wie kommen wir an das System Hochschule „ran“, und welche Rolle spielen dabei Stakeholder für die Partizipation? Wie bringe ich ein System der Multiplikator:innen in einer gesundheitskompetenten Organisation „zum Laufen“? Welche Erfahrungen gibt es, und wie sehen tragfähige Modelle aus?

Diana Neben, Kaiserslautern-Landau und M.Sc. Psych. Elke Naumann, TU Darmstadt

Tino Poth & Maike Radke, TUDa

Auf einer Entdeckungstour über den Campus erleben Sie die Gesundheitsförderung der TU Darmstadt. Lernen Sie Einblick in Sportstätten, Ruhebereiche und mobile Bewegungsangebote kennen. Erhalten Sie Einblick in die Umbauarbeiten des Gesundheitszentrums, das ab 2025 das Universitäre Gesundheitsmanagement beheimatet. 90 Minuten voller Praxisbeispiele, die die TU Darmstadt für Studierende und Beschäftigte gestaltet und entwickelt.

Markt der Möglichkeiten

Nadine Balzter & Elke Böhme, TUDa

Auf dem Markt der Möglichkeiten können Sie über ihre Konzepte informieren, ihre Visionen und Themen vorstellen sowie zum Nachdenken und Diskutieren anregen. An einem von Ihnen selbst gestalteten Stand, stellen Sie Ihre Arbeit mit einem Poster, Flyer oder einer Präsentation dar und laden Besucher:innen ein, sich mit ihren Themen auseinander zu setzen. Der Markt der Möglichkeiten wird moderiert, damit Sie Ihre Projekte vorstellen und Fragen beantworten können.

Begleitprogramm

Im Traditionsrestaurant „“ erwartet Sie regionale und saisonale hessische Küche. Das Abendessen ist in den Teilnahmegebühren enthalten, Getränke müssen selbst gezahlt werden. Lassen Sie uns den Abend in schönem Ambiente ausklingen.

„Eine Stadt müssen wir erbauen, eine ganze Stadt.“

Diese Worte von Architekt Joseph Maria Olbrich sind in die Geschichte eingegangen. Das Darmstädter Jugendstil Ensemble ist architektonisch und künstlerisch wegweisend und markiert einen Wendepunkt in Architektur und Kunst an der Schwelle zum 20. Jahrhundert. Der Rundgang über das UNESCO Welterbe „Mathildenhöhe Darmstadt“ erzählt die Geschichte des Gesamtensembles mit Atelierhaus, Ausstellungsgebäude, Künstlerhäusern und Parkanlage.