Klimakrise und planetare Grenzen

Einführung von Juliane Müller am 22.April um 14:25 Uhr

In dieser Vorlesung setzen wir uns mit der Klimakrise aus einer interdisziplinären Perspektive auseinander. Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf dem Konzept der planetaren Grenzen, das die Belastungsgrenzen unseres Erdsystems definiert.

Gemeinsam werden wir auf wissenschaftlicher Ebene unser Verständnis der Klimakrise vertiefen, indem wir verschiedene Disziplinen – von den Naturwissenschaften bis zu den Sozialwissenschaften – miteinander verknüpfen.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, dabei zu sein.

Das Programm in der Übersicht finden Sie hier (wird in neuem Tab geöffnet) .

Bitte wenden Sie sich an isp@gugw.tu-darmstadt.de für weitere Informationen.

Global Challenges: Zukunft gestalten – Klimakrise, Gerechtigkeit und globale Verantwortung

Die Klimakrise zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Die interdisziplinäre Ringvorlesung „Global Challenge: Zukunft gestalten: Klimakrise, Gerechtigkeit und globale Verantwortung“ widmet sich den wissenschaftlichen Grundlagen der Klimakrise und beleuchtet ihre weitreichenden gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen. Neben der Analyse von Fakten steht auch die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung im Fokus.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Zusammenhängen zwischen Kapitalismus, Gesellschaft und Klimagerechtigkeit sowie den systemischen Auswirkungen unseres aktuellen Wirtschaftssystems. Welche Handlungsmöglichkeiten ergeben sich daraus, und wie können wir aktiv zur Lösung dieser globalen Herausforderung beitragen?

Besondere Veranstaltung: Am 01.07. von 16:00 – 20:00 Uhr in der Schader-Stiftung

Am 1. Juli erwartet die Teilnehmenden eine interaktive Veranstaltung mit verschiedenen Workshops zu folgenden Themen:

  • Klimagerechtigkeit
  • Strukturelle Diskriminierung im Zusammenhang mit der Klimakrise
  • Climate Fresk Workshop
  • weitere

An diesem Tag gibt es die Möglichkeit, sich aktiv mit unterschiedlichen Aspekten der Klimakrise auseinanderzusetzen. Die reguläre Sitzung in der darauffolgenden Woche entfällt. Studierende können stattdessen einen Essay über den Workshop verfassen und sich dadurch einen Bonus von 0,3 Notenpunkten für die Klausur sichern.

Leistungsumfang

Leistungsumfang: 5CP

Prüfungsleistung: 90-minütige Klausur

Diese Ringvorlesung lädt alle Interessierten dazu ein, sich kritisch mit der Klimakrise auseinanderzusetzen und gemeinsam nachhaltige Lösungen zu diskutieren.

Vorträge

Bild: Jan Esper

Fehler in der Kommunikation der Klimakrise

Prof. Dr. Jens Esper JGU Mainz

Die öffentliche Wahrnehmung des anthropogenen Klimawandels wird maßgeblich durch die Kommunikation wissenschaftlicher und politischer Institutionen beeinflusst. Dabei können Fehler in Form von Übertreibung, Aktionismus und Ablenkung die persönliche Haltung negativ prägen. Der Vortrag zeigt anhand von drei Fallbeispiele, wie sich die Wirkung schlechter Kommunikation in der Klimakrise entfaltet.

Bild: Nico Blüthgen

Biodiversität im Anthropozän

Prof. Dr. Nico Blüthgen TU Darmstadt

Der Mensch hat die Biosphäre in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert, verbunden mit hohen Verlusten von Naturflächen und Artenvielfalt. Landwirtschaft und Übernutzung sind die Hauptursachen der Biodiversitätskrise, verstärkt durch Klimawandel, Verschmutzung und invasive Arten. Mit den Verlust der Artenvielfalt geht eine Reduktion von Ökosystemfunktionen einher, höhere Risiken und Instabilität, und auch die Ernährung und soziale Gerechtigkeit steht auf dem Spiel. Lösungsansätze und globale Ziele sind vielversprechend, aber haben bisher noch nicht zu einer globalen Trendumkehr beigetragen. Die Biodiversität muss lokal und global besser geschützt werden – aber wie?

Cumming/Porsch

Geo-Ethik: Werte und Verantwortung planetarer Ressourcen

Prof. Dr. Veronika Cumming/Judith Maria Porsch JGU Mainz

Geographische Distanzen spielen im Zuge der planetaren Krisenhaftigkeit unserer Ressourcen allerdings nicht mehr die zentrale Rolle, vielmehr hat die Idee entgrenzter globaler Verantwortung mittlerweile große Anerkennung gefunden. Der Vortrag diskutiert damit verbundene differenzierte Werte, Normen und Handlungsmöglichkeiten.

Birnbacher

Zukunftsverantwortung und Klimaethik: das Motivationsproblem

Prof. Dr. Dr. h. c. Dieter Birnbacher

folgt in Kürze

Kapitalistische Moderne und die Folgen der Klimakrise

Leo Petersen

Die Klimakrise als Kapitalismuskrise: Ursachen, Profiteure, Alternativen

Die Vorlesung thematisiert und umreißt den modernen Kapitalismus und seine inhärente Verschränkung mit der Entstehung der Klimakrise. Aus einer kritischen Perspektive wird analysiert, inwiefern der Kapitalismus als auf Wachstum, Profitmaximierung und Ressourcenausbeutung basierendes System zwangsläufig zur ökologischen Zerstörung führt. Zentrale Fragen sind: Ist eine nachhaltige Wirtschaft innerhalb des Kapitalismus überhaupt möglich oder sind tiefgreifende Systemveränderungen notwendig? Welche politischen und sozialen Kräfte verhindern oder begünstigen einen ökologischen Wandel? Welche Rolle spielen transnationale Konzerne, neoliberale Deregulierung und imperiale Lebensweisen in der Verschärfung der Klimakrise?

Die Vorlesung ermutigt zur kritischen Reflexion über bestehende Machtverhältnisse und lädt dazu ein, alternative Gesellschafts- und Wirtschaftsmodelle zu diskutieren, die nicht auf Ausbeutung und Wachstum um jeden Preis basieren. In der Vorlesung werden interaktive Methoden Platz finden.

Transformationen in der globalen Klima- und Umweltpolitik

Prof. Dr. Markus Lederer TU Darmstadt

Keine Veranstaltung der internationalen Beziehungen findet mehr Aufmerksamkeit als die jährlich stattfindenden Klimakonferenzen der Vereinten Nationen. Regelmäßig Ende November/ Anfang Dezember treffen sich viele tausend Verhandler*innen aus über 190 Staaten und zu ihnen gesellen sich zehntausende Journalist*innen, Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen der Zivilgesellschaft oder größerer Firmen. Über zwei Wochen fokussiert die Welt dann auf die sogenannte COP in Paris (2015), Baku (2024) oder Belem (2025). Aber bringt das auch was? Was genau wird hier eigentlich verhandelt? Und wo stehen wir in unseren politischen Bemühungen, die schlimmsten Auswirkungen des klimagemachten Klimawandels einzudämmen? Die Vorlesung diskutiert diese Fragen, indem wir zum einen die Geschichte der internationalen Klimapolitik kurz rekapitulieren, aber vor allem die spannende institutionelle Architektur der Verhandlungen diskutieren. Und als Spoiler, es bringt mehr als vielleicht denken…

Markus Lederer leitet seit 2016 die Arbeitsgruppe Internationale Beziehungen an der TU Darmstadt, welche insbesondere zu Fragen globaler Umwelt-, Klima- und Sicherheitspolitik arbeitet. Er hat an der LMU München promoviert, seine Zeit als Postdok primär an der Uni Potsdam verbracht und akademische Erfahrungen an der WWU Münster, der Uni Bremen, in Aix-en-Provence, New York, San José und London gesammelt. Laufende Projekte fokussieren auf Erfolgsbedingungen sowie geopolitische Folgen des Ausbaus erneuerbaren Energien in Schwellenländern. Aktuell ist er Sprecher der Sektion Internationale Beziehungen der Deutschen Vereinigung der Politikwissenschaft und Associate Editor bei der Zeitschrift Earth System Governance. Er koordiniert den Studiengang Internationale Beziehungen/ Friedens- und Konfliktforschung, ist einer der Sprecher des interdisziplinären Studienprogramms (iSPs) und gibt regelmäßig Seminare zur globalen Energie- und Klimapolitik.

Bild: Joachim Curtius

Global Challenge Klimakrise - Analysen und Lösungswege in schwierigen Zeiten

Prof. Dr. Joachim Curtius GU Frankfurt

Die Klimakrise macht auch in Zeiten von Kriegen und geopolitischen Umwälzungen keine Pause.

Umso dringender ist es, Lösungswege und Anpassungsstrategien zu finden, auch wenn derzeit eine verläßliche globale Kooperation der größten Verursacher fehlt.

Der Vortrag verdeutlicht, welche Entwicklungen zu erwarten sind, und warum es sich für Europa lohnt, am Green Deal und ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen festzuhalten.

Klimakatastrophe, deutsche Verantwortung und Widerstand – Kritische sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung in der aktuellen politischen Lage

Tarah Tanita Truderung

Der Vortrag und der anschließende, vertiefende Workshop zielen darauf ab, Studierende und auch Lehrende zu sensibilisieren, wie die globale Klimakatastrophe, deutsche Verantwortung und auch der aufkommende Faschismus miteinander verknüpft sind. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf interne Mechanismen wie internalisierte Unterdrückung, rassistische Strukturen und die Notwendigkeit kritischer Selbstreflexion gelegt. Zudem sollen die Teilnehmenden erkennen, dass ökologische Krisen nicht isoliert betrachtet werden können, sondern in engem Zusammenhang mit gesellschaftlichen und politischen Machtverhältnissen stehen. Im Rahmen des Workshops zur Vertiefung werden praxisnahe Strategien erarbeitet, um den eigenen Handlungsraum zu erweitern und aktiv gegen die strukturellen Herausforderungen vorzugehen. Dabei wird auch diskutiert, wie Bildungseinrichtungen als transformative Räume genutzt werden können, in denen Lehrende und Studierende gemeinsam an der Dekonstruktion ausschließender und unterdrückender Strukturen arbeiten. Ziel ist es, ein Bewusstsein zu schaffen, das den kollektiven Widerstand gegen ökologische und soziale Ungerechtigkeiten und Ausbeutung nachhaltig stärkt.

Tarah-Tanita Truderung (sie/ihr) ist eine afro-deutsche Sozialarbeiterin, Sozialwissenschaftlerin und Bildungsreferentin mit einem abgeschlossenen Master in „Pädagogik und Management in der Sozialen Arbeit“ aus Köln. In ihrer Masterarbeit forschte sie zu Widerstandsstrategien gegen Rassismus an deutschen Hochschulen. Sie hat zwei Bücher veröffentlicht, darunter „Resist Academia“ und „Gehört Aktivismus in die Sozialwissenschaft?“. Zu ihren Schwerpunkten gehören rassismuskritische Soziale Arbeit, intersektionaler Feminismus, Empowerment und dekoloniale Wissens(re)produktion. Als Facilitatorin, Referentin und Abolitionistin gestaltet sie transformative Räume für diverse Communities, hält Keynotes und Workshops und moderiert Veranstaltungen, um Machtstrukturen zu hinterfragen und soziale Gerechtigkeit voranzutreiben.

Das komplette Semesterprogramm der Ringvorlesung finden Sie hier (wird in neuem Tab geöffnet)

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