Grüne Fassaden an der TU Darmstadt

Verbesserung des Mikroklimas und der biologischen Vielfalt – ein Schritt nach dem anderen

17.07.2024

Ein Pilotprojekt auf der Lichtwiese zur Verbesserung des innerstädtischen Mikroklimas durch Bekämpfung des Urban Heat Island-Effekts.

So oder ähnlich könnte die Begrünung der Parkhäuser auf dem Campus künftig aussehen.

Hintergrund:

Die TU Darmstadt setzt ein weiteres Zeichen für Nachhaltigkeit: Am Parkhaus Lichtwiese startet ein Pilotprojekt zur Fassadenbegrünung. Rank- und Schlingpflanzen wie Schlingenknöterich, Rostrote Weinrebe und Kletterhortensie sollen die Nord-, sowie Teile der Süd- und Westfassade zieren. Unterstützt von einer externen Fachberaterin wurde eine Pflanzenauswahl getroffen, die eine reiche Vielfalt in Blatt- und Blütenbild bietet und Lebensräume für Insekten schafft. Ziele neben der Förderung der Biodiversität sind die Verbesserung des Mikroklimas im Quartier rund um die Gebäude des Bauingenieurwesens, die Bindung von Feinstaub infolge der Parkraumnutzung, Schutz vor sommerlicher Überhitzung und die Verbesserung der Aufenthalts- und Umgebungsqualität.

Was muss beachtet werden?

Herausfordernd sind bei derartigen Projekten die zusätzlichen Kosten und technischen Ansprüche wie der Konstruktion und Bewässerung, außerdem sind brandschutztechnische Belange und Anforderungen der Feuerwehr je nach Gebäude- und Ausführungsart in Einklang zu bringen.

Welchen Mehrwert hat die grüne Fassade vor Ort?

Die TU Darmstadt schätzt Fassadenbegrünungen als einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des innerstädtischen Mikroklimas und als ästhetisches Gestaltungselement von Gebäuden. Dach- und Fassadenbegrünungen spielen eine entscheidende Rolle in der Klimaanpassungsstrategie urbaner Gebiete und tragen maßgeblich zur Reduktion des Urban Heat Island-Effekts bei. Dieser beschreibt das Phänomen, dass stark bebaute Flächen im Vergleich zum Umland deutlich wärmer werden. Das geschieht durch starke Aufwärmung tagsüber und eingeschränkte Abkühlung nachts. Die geometrische Anordnung der Bebauung vergrößert die Oberfläche, auf der Sonnenstrahlung absorbiert wird. Besonders in sommerlichen Schönwetterperioden mit wenig Luftaustausch führt dies zu einer Aufheizung der Baukörper. Im Gegensatz zu unbebauten Flächen fungieren bebaute Flächen dann wie Wärmespeicher.

Gibt es bereits Pläne für die Begrünung anderer Gebäude?

Auch am Campus Stadtmitte ist eine Begrünung des Parkhauses Ruthsstraße geplant. Die Erfahrungen aus beiden Projekten sollen in die Planung zukünftiger Vorhaben einfließen und diese bereichern.