TU Darmstadt leitet internationales Konsortium zur Revolutionierung der Plasmid-DNA-Produktion

Vibrio natriegens als günstiger Wirt für die Produktion von Plasmid-DNA

10.02.2025 von

Unter der Leitung von Prof. Torsten Waldminghaus führt der Fachbereich Biologie der TU Darmstadt ein neues internationales Forschungskonsortium mit dem Titel „Vibrio natriegens as Auspicious Host for Plasmid DNA Production“. Das vom BMBF-Programm „Bioeconomy International“ mit rund 500.000 Euro geförderte Projekt bringt Experten der TU Darmstadt, der TU München (Prof. Bastian Blombach) und der University of Western Australia in Perth (Prof. Georg Fritz) zusammen. Das Bielefelder Unternehmen PlasmidFactory, einer der weltweit führenden Anbieter von Plasmid-DNA, ist industrieller Partner im Konsortium.

Die Produktion von Plasmid-DNA (pDNA) ist ein Eckpfeiler der modernen Biotechnologie und ermöglicht Durchbrüche bei mRNA-Impfstoffen und Gentherapien. Die derzeitige Produktion wird jedoch von Escherichia coli monopolisiert, einem vielseitigen, aber in die Jahre gekommenen Arbeitstier mit Einschränkungen in Bezug auf Effizienz und Anpassungsfähigkeit. Dieses Konsortium will dieses Monopol in Frage stellen, indem es das ungenutzte Potenzial von Vibrio natriegens erforscht, einem schnell wachsenden, nicht-pathogenen Bakterium mit einer fast doppelt so hohen Wachstumsrate wie E. coli.

Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Optimierung von V. natriegens für eine effiziente pDNA-Produktion, die den unterschiedlichen Anforderungen an Plasmide gerecht wird und den Weg für nachhaltigere und flexiblere biotechnologische Prozesse ebnet. Im Erfolgsfall könnte V. natriegens das Feld verändern und eine robuste Alternative für Branchen bieten, die auf pDNA angewiesen sind, vom Gesundheitswesen bis zur synthetischen Biologie.

Diese Zusammenarbeit unterstreicht das Engagement der TU Darmstadt, Innovationen in der globalen Bioökonomie voranzutreiben und internationale wissenschaftliche Partnerschaften zu fördern.