Fügetechniken und Additive Fertigung Glas

Punktgehaltene Glasfassade (© R. Akerboom)
Punktgehaltene Glasfassade (© R. Akerboom)

Ein wesentliches Element im Glasbau ist die Fügetechnik. Die Art der Fügetechnik (Form-, Kraft- und Formschluss) beeinflusst den Kraftfluss und somit auch das Spannungsniveau in den Gläsern sowie in den dazugehörigen Lastübertragungskomponenten (u. a. mechanische Punkthalter, Lagerschienen). Durch eine Optimierung der Verbindungsmittel lassen sich Spannungskonzentrationen im Glas vermeiden. Zur Bewertung nicht geregelter Verbindungstechniken dienen experimentelle und numerische Analysen. Das Kompetenzfeld "Glaslaminate und Glaskleben " beschäftigt sich gesondert mit der Thematik Kleben von Gläsern.

Additiv gefertigte Glasstruktur
Additiv gefertigte Glasstruktur

Die Technologie „Additive Fertigung (AF)“ bzw. „Additive Manufacturing (AM)“ gewinnt in der industriellen Fertigung zunehmend an Bedeutung und wird sich zukünftig auch im Bauwesen etablieren. Durch den schichtweisen Materialauftrag entsteht auf Basis eines digitalen Modells ein additiv gefertigtes Bauteil. Durch diese Technologie lassen sich komplexe Geometrie und individuelle Konstruktionen kosteneffizient und ressourcenschonend realisieren. Wir beschäftigen uns mit der additiven Fertigung von Glas und Kunststoffen auf Gläsern, deren Anwendungsmöglichkeiten sowie der Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit additiv hergestellter Glas- und Kunststoffbauteile. Die Technologie ermöglicht es, die vorwiegend zweidimensionalen Glasbauteile des Flachglases (Fassadenverglasung) um eine dritte Dimension zu erweitern.

  • Experimentelle und numerische Untersuchungen zur Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit von Verbindungsmitteln (u.a. Punkthalter nach DIN 18008-3) und additiv hergestellten Bauteilen
  • Charakterisierung der Werkstoffe (Werkstoffanalytik) für den additiven Fertigungsprozess
  • Charakterisierung und Optimierung des Verbundverhaltens und Bestimmung der Verbundeigenschaften additiv gefertigter Werkstoffkombinationen
  • Charakterisierung und Optimierung der Oberflächen (Topografie, Physikochemie) von additiv gefertigten Bauteilen und deren Verbundpartnern
  • Vermessung additiv gefertigter Bauteile mittels 3D-Scanverfahren (u. a. 3D-Computertomografie und optische Verfahren)