Kippen sind kein Konfetti

Der Kippster – eine Aktion gegen Zigaretten-Littering auf dem Campus

28.05.2025 von

Zigarettenstummel sind ein allgegenwärtiges Problem auf dem Campus der TU Darmstadt. Ihr unsachgemäßes Entsorgen hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und ebenfalls auf das Erscheinungsbild der Universität. Der Abstimm-Aschenbecher „Kippster“ kann helfen, dieses Umweltproblem zu lösen.

Zigaretten-Littering

Dieser Begriff bezeichnet das Wegwerfen von Zigarettenstummeln und anderen Raucherabfällen (wie z.B. Tabakresten und Verpackungen) in die Umwelt, anstatt sie ordnungsgemäß zu entsorgen. Dieses Verhalten führt zu einer Reihe von Problemen, wie zum Beispiel Umweltbelastungen. Denn Zigarettenfilter bestehen aus Zellulose-Acetat, einem Kunststoff, der nicht biologisch abbaubar ist. Wenn dieser sich zersetzt, entsteht Mikroplastik und dieses gelangt und verunreinigt bei unsachgemäßer Entsorgung (auf dem Boden) ganz leicht in unsere Böden und das Wasser. Desweiteren enthalten Zigaretten eine Vielzahl von Schadstoffen, darunter Nikotin, Arsen, Schwermetalle (wie Blei, Kupfer, Chrom und Kadmium) und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).

Diese Schadstoffe gelangen ebenso leicht in unsere Umwelt, das Grundwasser und somit auch in unsere Nahrung, wenn die Zigaretten nicht in Aschenbechern oder Mülleimern landen. Eine einzige Zigarette verunreinigen damit 1.000 Liter Wasser. Außerdem können die am Boden liegenden Zigaretten von Tieren mit Nahrung verwechselt werden und so zu Vergiftungen führen. Zigaretten-Littering beeinträchtigt also die Bemühungen, Biodiversität auf dem Campus zu fördern und die Belastung von Boden und Wasser zu reduzieren.

Ein weiteres Problem ist die immense Mehrbelastung, die durch das Aufsammeln von Zigaretten vom Boden für die Hausverwaltung der TUDa anfällt, denn die Reinigung der Böden wird oft durch die Beschaffenheit des Untergrunds (Fugen, Kies, etc.) erschwert. Die ständige Notwendigkeit, Zigarettenstummel zu entfernen, kann zu Frustration und mentaler Belastung bei den Mitarbeitenden führen. Insgesamt fällt allein im Bereich der ULB (Stadtmitte) ein Mehraufwand von ca. zehn Stunden pro Woche an. Zuletzt sei gesagt, dass herumliegende Zigarettenstummel einen negativen Eindruck bei Studierenden, Mitarbeitenden und Besucher:innen hinterlassen.

Langfristig schädlich: Zigaretten in der Umwelt – Infografik des Cleanup Networks e. V.

Infografik zum Thema Umweltbelastung durch Zigarettenstummel vom CLEANUP NETWORK e. V.

Infografik zum Thema Umweltbelastung durch Zigarettenstummel vom CLEANUP NETWORK e. V.

Infografik zum Thema Umweltbelastung durch Zigarettenstummel vom CLEANUP NETWORK e. V.

Infografik zum Thema Umweltbelastung durch Zigarettenstummel vom CLEANUP NETWORK e. V.

Infografik zum Thema Umweltbelastung durch Zigarettenstummel vom CLEANUP NETWORK e. V.

Zigaretten-Littering ist ein ernstzunehmendes Problem, das sowohl ökologische als auch ökonomische und ästhetische Auswirkungen hat. Durch das Engagement aller Mitglieder der TU-Community kann das Littering reduziert und ein Beitrag zu einem saubereren und nachhaltigeren Campus geleistet werden.

Heike Threin, Immobilienmanagement (Dez. IV)

Um das Ausmaß des Problems zu erfassen, wurden am Campus Stadtmitte Stichproben-Zählungen durchgeführt und die Hausverwaltungen und Putzteams befragt. Dabei zeigte sich, dass bestimmte Bereiche des Unigeländes besonders stark von Zigarettenlittering betroffen sind. Zu diesen Hot-Spots gehören die ULB und der Lesehof, der Innenhof des Gebäudes S1|03, der Karl-Roth-Platz und der Bereich um das Gebäude S3|20 in der Rundeturmstrasse.

Lösung des Littering-Problems: Wünschenswert wären mehr Bewusstsein bezüglich der Umweltauswirkungen von falsch entsorgten Zigaretten und das Hinterfragen von Gewohnheiten wie dem Wegschnippen einer Zigarette nach dem Rauchen.

KIPPSTER,
Abstimm-Aschenbecher

Gamification! Auf dem Campus der TU Darmstadt werden an verschiedenen Hot-Spots Abstimm-Aschenbecher aufgestellt. Mit spielerischem Anreiz wird es Raucher:innen leichter gemacht, ihre Zigaretten umweltfreundlich zu entsorgen. Hoffentlich ein Game-Changer.

Bild: Schell, TUDa

An einigen Hot-Spots der Raucher:innen werden in den nächsten Wochen die „Kippster“, Aschenbecher mit Abstimmfunktion, installiert.

Somit gibt es mehr Entsorgungsmöglichkeiten für Zigaretten geben und vielleicht macht das Entsorgen von Zigaretten so etwas mehr Spaß. Auch die regulären Aschenbecher können und sollen weiterhin genutzt werden.

Rauchende Personen können außerdem einen Taschen-Aschenbecher mit sich führen. So lassen sich umweltschonend Zigaretten entsorgen, wenn kein Aschenbecher zur Verfügung steht. Um das Personal der Hausverwaltung zu entlasten, wurden spezielle Staubsauger angeschafft.

Um ein größeres Bewusstsein zu schaffen, welche Probleme das Littering mit sich bringt, wird auch über Social Media auf das Thema aufmerksam gemacht. Schauen Sie doch gerne mal bei uns auf Instagram tuda_sustainability vorbei.

Taschen-Aschenbecher

Über eine Stichwortsuche „Taschenaschenbecher" und „kostenlos“ werden Anbieter angezeigt, bei denen man kostenlos Taschenaschenbecher erhält – nur der Versand muss bezahlt werden.

E-Zigaretten sind eine Belastung für die Umwelt und sollten im Batteriemüll entsorgt werden.
E-Zigaretten sind eine Belastung für die Umwelt und sollten im Batteriemüll entsorgt werden.

Neben den herkömmlichen Zigaretten stellen auch E-Zigaretten ein zunehmendes Littering-Problem dar, denn die verschiedenen Komponenten der E-Zigaretten, darunter Akkus, Verdampfer, Liquid-Behälter und Mundstücke bergen bei unsachgemäßer Entsorgung zusätzliche Umweltgefahren. So enthalten die Akkus Schwermetalle und können beim Komprimieren des Mülls in den Müllabfuhren Brände auslösen. Sie dürfen deshalb nicht im regulären Müll entsorgt werden und sollten recycelt werden.