U!Train-Manifest für nachhaltige Mobilität

Unite!-Studierenden fordern Verbesserung der europäischen Schienensysteme

13.12.2024

Die U!Train-Initiative brachte Studierende aus neun europäischen Universitäten zusammen, um die Herausforderungen und das Potenzial des Bahnverkehrs zu analysieren. Während eines kollaborativen Mapathons im letzten September identifizierten 28 Studierende über 200 relevante Punkte im europäischen Schienennetz, die dringend verbessert werden müssen. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist das U!Train-Manifest – eine Sammlung konkreter Empfehlungen zur Transformation des Bahnverkehrs für ein nachhaltigeres und besser vernetztes Europa.

Zentrale Empfehlungen zur Verbesserung des Bahnverkehrs

Basierend auf ihren Reisen, Recherchen und Diskussionen haben die Studierenden mehrere zentrale Bereiche definiert, die verbessert werden müssen:

  • Zugang für alle: Der Schienenverkehr muss inklusiv und zugänglich für alle gestaltet werden, insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
  • Mehr Komfort für Reisende: Die Infrastruktur der Züge soll verbessert werden, um Komfort und Produktivität während der Fahrt zu steigern.
  • Kundenservice optimieren: Eine bessere Koordination zwischen Bahngesellschaften soll grenzüberschreitendes Reisen erleichtern, unterstützt durch mehrsprachige Angebote für Passagiere.
  • Mehr Reiseoptionen und Effizienz: Direkte Verbindungen und Nachtzugangebote sollen ausgebaut werden, während Züge schneller, zuverlässiger und wettbewerbsfähig gegenüber anderen Verkehrsmitteln werden.
  • Nachhaltigkeit priorisieren: Die Entwicklung des Schienenverkehrs soll mit den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und den Richtlinien des European Green Deal in Einklang stehen und umweltfreundliches Reisen fördern.

Ein Aufruf zu Investitionen und Maßnahmen

Das U!Train-Manifest (wird in neuem Tab geöffnet) ist eine gemeinsame Stimme, die für ein nachhaltiges, effizientes und vernetztes europäisches Schienennetz eintritt. Es fordert ein koordiniertes Handeln von Entscheidungstragenden, Verkehrsministerien und Branchenvertretenden, um strategische Verbesserungen der Bahninfrastruktur zu priorisieren. Dazu gehören nicht nur die Instandhaltung und Modernisierung bestehender Strecken, sondern auch der Ausbau von Hochgeschwindigkeitsverbindungen in Europa.

Durch gezielte Investitionen und Zusammenarbeit kann Europa ein Schienennetz schaffen, das die eigenen Nachhaltigkeitsziele unterstützt und das Reiseerlebnis der Passagiere wesentlich verbessert. Die Vision des Manifests ist ein Schienenverkehr, der nicht nur eine Alternative, sondern die bevorzugte Wahl für Reisen in Europa wird. Unite!/mho

Die persönlichen Erfahrungen der Studierenden auf ihren Reisen durch Europa haben die Erkenntnisse des U!Train-Programms bereichert. Sie zeigen sowohl das Potenzial des Schienenverkehrs als auch den dringenden Bedarf an Verbesserungen:

„Die Vielfalt der Kulturen und Landschaften Europas auf meiner Reise von den österreichischen Alpen bis zum Mittelmeer in Barcelona zu erleben, war unvergesslich. Es zeigte das enorme Potenzial des Schienenverkehrs. Während einige Strecken hervorragend sind, kämpfen andere mit Ineffizienz und Verbindungsproblemen, die die Reise unnötig erschweren. Wir brauchen deutliche Verbesserungen der Infrastruktur, damit Zugreisen zur Standardwahl werden und ein wirklich vernetztes und nachhaltiges Europa entsteht.“

Elisabeth Gnadlinger, TU Graz

„Besonders beeindruckt hat mich, dass einige Teilnehmer aus Nordeuropa mit dem Zug angereist sind. Aufgrund des aktuellen Zustands des Schienennetzes wurde mir klar, dass ihre Reise wohl kaum angenehm war. Das verdeutlicht die Dringlichkeit, Europas Bahnsysteme zu verbessern. Wir haben noch viel zu tun, um ein Zugnetz zu schaffen, das Kohlenstoffemissionen minimiert und gleichzeitig allen Reisenden ein komfortables, barrierefreies Erlebnis bietet.“

Maelie Blache, University Grenoble Alpes

„Als jemand, der gerne reist, war dieses Programm wegen seines Fokus auf nachhaltige Mobilität und praxisnahe Erfahrungen besonders interessant. Darüber hinaus war es eine großartige Gelegenheit, mit Studierenden aus verschiedenen kulturellen Hintergründen zusammenzuarbeiten.“

Miquel Torner, Universitat Politècnica de Catalunya-Barcelona Tech (UPC)