Erfolgreiche Start-Up Konzepte mit Biomaterialen
ryon Summer School unter dem Motto „Von der Idee zum Start-up"
25.10.2024 von Centre for Synthetic Biology
Im Oktober 2024 fand die 2. ryon Start-Up Summer School in Darmstadt statt. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, einen Blick in die Zukunft der Synthetischen Biologie zu werfen. In fünf abwechslungsreichen Tagen lernten die internationalen Teilnehmenden viel über Geschäftsmodelle und wie man in wenigen Tagen aus einer Idee ein Geschäftsmodell entwickelt, das in einem professionellen Pitch Deck mündet. Die diesjährige Veranstaltung stand mit dem Thema Biomaterialien im Kontext des Clusterprojektes „CoM2Life“, das im Rennen um einen Spitzencluster in der renommierten Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder ist.

Eröffnet wurde die an den ersten beiden Tagen im Rahmen eines ryon Summer School mit Vorträgen international herausragender Forscherinnen und Forscher auf dem Gebiet der Biomaterialien und synthetischer Biologie: Avi Schröder (Technion Israel), Brigitte Staedler (Aarhus University), Roman Jerala (National Institute of Chemistry, Ljubljana), Martin Grininger (Goethe Universität Frankfurt), Martin Fussenegger (ETH Zürich) sowie Aranzazu del Campo (INM Saarbrücken). Von der TU Darmstadt stellten die beiden Nachwuchsforschenden Andrea Belluati (Emmy Noether-Forschungsgruppe am FB Chemie) und Fatemeh Mirzapour (JuniorProfessur am FB Biologie) ihre Arbeiten vor. Abschließend berichteten die Start-Ups Akribion Genomics und Biovox aus dem realen Leben eines Start-Ups. Symposiums
Im Business Case umgesetzt
Alle Teams haben im Laufe der Woche eine Idee aus dem Bereich der Biomaterialien weiterentwickelt und in einen Business Case umgesetzt. Unterstützt wurden sie dabei von den erfahrenen Business Coaches Georg Fischer (SAP) und Bartosz Kajdas (STARTUPS From Science).
Die finalen Pitches fanden im ryon GreenTech Accelerator in Gernsheim statt, wo die Teams von einer erfahrenen Jury bestehend aus Dorothea Starck (BASF SE), Andrea Miclea (High-Tech Gründerfonds), Silko Grimm (Evonik), Michael Rayner (Merck KgaA) und Nico Bruns (TU Darmstadt) bewertet wurden.
Das Gewinnerteam bestehend aus Lara Luana Teruel Enrico, Soumya Sethi, Siyu Song und Magdalena Schachtl-Riess stelle das Start-Up Projekt LivLuLens vor, das auf einem bereits patentierten und veröffentlichten Forschungsergebnis des Leibniz- Instituts für neue Materialien (INM Saarbrücken, Dynamic Biomaterials) beruht. Das Ziel ist die Entwicklung einer innovativen Kontaktlinse, die einen kleinen Ring mit Bakterien enthält und kontinuierlich Hyaluronsäure produziert, um eine optimale Feuchtigkeit zu gewährleisten. Der Preis für die besten Start-Up Pitches wurde von Thomas Walther, TU-Vizepräsident für Innovation und Internationales, übergeben.
Unter dem Motto „Von der Idee zum Start-up“ wurde mit der Summer School eine Plattform geschaffen, um jungen Forschenden die Möglichkeit zu geben, neue Geschäftsideen zu entwickeln und umzusetzen. Die Veranstaltung wird organisiert von Joerg von Hagen vom ryon GreenTech Accelerator, Heinz Koeppl, Sprecher des Centre for Synthetic Biology sowie Andreas Walther (JGU Mainz) und Tanja Weil (MPI Mainz).
Das Programm wird von den Rhein-Main-Universitäten Goethe-Universität Frankfurt, Technische Universität Darmstadt und Gutenberg-Universität Mainz und den Technologietransferstellen Highest, Innovectis und TQ unterstützt.
Mit dem zentralen Thema Biomaterialien stand die Veranstaltung im Kontext des Clusterprojekts „CoM2Life“, das bei der prestigeträchtigen Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder im Rennen um ein Exzellenzcluster ist.
Clusterprojekt „CoM2Life“
„CoM2Life“ zielt darauf ab, eine grundlegend neue Generation weicher Biomaterialien zu entwickeln, die durch die Integration von Prinzipien lebender Systeme in der Lage sind, mit biologischen Systemen wie Zellen und Geweben in permanente und wechselseitige Kommunikation zu treten. Hierbei folgen die Forschenden einem Ansatz, der das chemiezentrierte Design von Biomaterialien mit dem Design regulatorischer Schaltkreise der synthetischen Biologie verbindet. Dies ermöglicht die Entwicklung von intelligenten Biomaterialien, die fähig sind, Signale aus ihrer Umgebung selektiv zu erfassen, intern zu verarbeiten und daraufhin bedarfsgerecht Aktuatoren und Effektoren zu steuern.
Insgesamt ist die TU Darmstadt mit drei Projektskizzen im Wettbewerb der Exzellenstrategie vertreten. Neben „CoM2Life“ zu kommunizierenden Biomaterialien sind dies „Reasonable Artificial Intelligence“ (RAI) zu Künstlicher Intelligenz und „The Adaptive Mind“ (TAM) aus dem Bereich der Kognitionswissenschaften.
