3. Symposium des Forschungsfelds Matter and Materials

Profilbereich Synthetische Biologie im Fokus

21.10.2025 von

Unter dem Motto „Synthetic Biology goes …“ hat das Forschungsfeld Matter and Materials (M+M) der TU Darmstadt zu seinem dritten Symposium eingeladen. Die Veranstaltung am 21. Oktober 2025 im Georg-Christoph-Lichtenberg-Haus widmete sich aktuellen Forschungsaktivitäten im Bereich der Synthetischen Biologie sowie deren vielfältigen Anwendungsperspektiven – von Kooperationen im Rahmen der Rhein-Main-Universitäten (RMU) über Robotik bis hin zu Nano-Systemen und Ernährung.

Begrüßung durch den Vizepräsidenten für Forschung Matthias Oechsner

Am 21. Oktober 2025 fand im Georg-Christoph-Lichtenberg-Haus der TU Darmstadt das dritte Symposium des Forschungsfelds Matter and Materials (M+M) statt. M+M ist eines von drei großen interdisziplinären Forschungsfeldern der TU Darmstadt – neben Energy and Environment (E+E) sowie Information and Intelligence (I+I). Der Fokus von M+M liegt auf Grundlagenforschung und technologischer Entwicklung im Bereich Materie – von Teilchen über Materialien bis hin zu Zellen.

Das dritte M+M Symposium stand in diesem Jahr unter dem Motto „Synthetic Biology goes …“ und widmete sich den aktuellen Forschungsaktivitäten im Bereich der Synthetischen Biologie sowie ihren vielfältigen Anwendungsperspektiven – von Kooperationen im Rahmen der Rhein-Main-Universitäten (RMU) über Robotik bis hin zu Nano-Systemen und Ernährung. Zugleich bot die Veranstaltung Raum für Austausch und neue Projektideen zwischen den vier Profilthemen des Forschungsfelds: Materials Design for Sustainability and Circularity, Networks for Industry 4.0, Nuclear Science und Synthetic Biology.

In seiner Begrüßungsrede betonte Prof. Matthias Oechsner, Vizepräsident für Forschung der TU Darmstadt, die zentrale Rolle der Synthetischen Biologie für die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der RMU. Die Entwicklung von Biomaterialien erfordert interdisziplinäre Anstrengungen und enge Vernetzung, um innovative Lösungen zu ermöglichen. In diesem Sinne etabliert sich Synthetische Biologie als die Zukunft, die unser Leben auf ganz unterschiedlichen Ebenen profitieren und verändern wird. Prof. Achim Schwenk, Sprecher von M+M, betonte: „Die Synthetische Biologie untersucht spannende Zukunftsbausteine von M+M, die von den großen Synergien der Rhein-Main-Universitäten profitieren und innovative Bereiche der Natur-, Ingenieurs- und Lebenswissenschaften zusammenbringen.“

Ein eindrucksvolles Beispiel dieser Kooperation stellte Prof. Dr. Andreas Walther von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz vor. In seinem Vortrag beleuchtete er die Entwicklung „lebensähnlicher“ Materialien – Systeme, die sich adaptiv verhalten, lernen und mit ihrer Umgebung interagieren können. Solche Materialien ermöglichen neuartige Interaktionen zwischen lebender und nicht-lebender Materie und eröffnen Perspektiven für Anwendungen in Medizin, Robotik und Leichtbau. Walthers Forschung vereint dabei die Profilthemen Synthetic Biology und Materials Design Sustainability and Circularity und zeigt, wie eng die Disziplinen im Forschungsfeld M+M miteinander verwoben sind.

Auch Prof. Viktor Stein aus dem Fachbereich Biologie der TU Darmstadt präsentierte seine Arbeiten im Bereich Protein Engineering, bei denen künstliche Proteine mit spezifischen Eigenschaften gezielt entworfen werden – unter anderem für Sensorik- und Transportfunktionen. Mithilfe moderner Methoden der Synthetischen Biologie entwickelt sein Team biologische Systeme, die mittels Hochdurchsatz-Screening gezielt modifiziert werden können.

Einen weiteren spannenden Einblick bot Prof. Friedrich C. Simmel von der Technischen Universität München. Er zeigte, wie physikalische, biologische und materialwissenschaftliche Prinzipien an der Schnittstelle von Molekularen Maschinen und DNA-Nanotechnologie zusammenwirken – etwa bei der Entwicklung künstlicher DNA-Schalter und Nanoroboter.

Abgerundet wurde das Vortragsprogramm durch Dr. Matthias Schmalisch, Vizepräsident Bio R&D bei Formo Foods GmbH. Das Berliner Food-Tech-Start-up entwickelt Käse- und Ei-Alternativen ohne Tierprodukte mithilfe biotechnologischer Fermentationsverfahren in dem in Frankfurt angesiedelten Forschungslabor. Sein Vortrag zeigte eindrucksvoll das Potenzial der Synthetischen Biologie für nachhaltige Ernährungskonzepte der Zukunft.

In der abschließenden Poster Session präsentierten studentische Initiativen wie iGEM, SensUs und das CompuGene Student Lab ihre aktuellen Projekte im Bereich der Synthetischen Biologie.

Für die TU Darmstadt war das 3. M+M Symposium ein wichtiger Impulsgeber, um interdisziplinäre Kooperationen zu stärken und neue Forschungsprojekte zu entwickeln. Die Kombination aus wissenschaftlichen Vorträgen, praxisnahen Beiträgen und intensiver Vernetzung machte die Veranstaltung zu einem gelungenen Forum für Inspiration und Austausch. Mit Blick auf die Zukunft bleibt es spannend, wie sich die im Rahmen des Symposiums angeregten Ideen weiterentwickeln.