So sehen Cluster aus

Chemiker Sven Heiles erhält den Kurt-Ruths-Preis 2013

09.01.2013 von

Dr. Sven Heiles vom Fachbereich Chemie wurde am 09. Januar 2013 mit dem Kurt-Ruths-Preis ausgezeichnet. Er erhält den Preis für seine Dissertation „Strukturdiskriminierung kleiner anorganischer Cluster durch evolutionäre Algorithmen in Kombination mit elektrischen Ablenkmessungen“.

Ausgezeichnet mit dem Kurt-Ruths-Preis 2013: Dr. Sven Heiles. Bild: Felipe Fernandes

Sven Heiles hat in seiner Doktorarbeit die Architektur und Struktur von Clustern erforscht. Bei Clustern handelt es sich um Objekte, die aus wenigen, identischen Atomen bestehen. Obwohl solche Aggregate bereits vielfältig in industriellen Anwendungen, zum Beispiel in der Autoabgaskatalyse oder in der Nanotechnologie, eingesetzt werden, sind die ungewöhnlichen physikalisch-chemischen Eigenschaften dieser Nanoobjekte noch nicht verstanden. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass man den strukturellen Aufbau nicht kennt. Dabei ist gerade die Gestalt und Anordnung der Atome im Raum zueinander für das besondere Verhalten der Cluster verantwortlich.

Experimenteller Nachweis von Clusterarchitekturen

Dr. Harald Ruths und Preisträger Dr. Sven Heiles. Bild: Felipe Fernandes
Dr. Harald Ruths und Preisträger Dr. Sven Heiles. Bild: Felipe Fernandes

Um den Aufbau dieser Teilchen zu verstehen, hat Heiles experimentelle und theoretische Ansätze weiterentwickelt und geschickt miteinander kombiniert. Heiles konnte so die Clusterarchitekturen nicht nur vorhersagen, sondern auch experimentell nachweisen. Sven Heiles habe mit seiner Doktorarbeit eine Pionierleistung vollbracht, die detaillierte Informationen über die Gestalt und Struktur von Clustern liefere, lobten die Gutachter. Damit habe er einen entscheidenden Schritt gemacht, um das weitere Anwendungspotential von Custern auszuloten.

Sven Heiles, geboren 1984 in Groß-Gerau, studierte von 2004 bis 2009 an der TU Darmstadt Chemie. Schon während seines Studiums wurde er wiederholt ausgezeichnet: Er erhielt einen Preis der Dr. Anton-Keller-Stiftung für sein Vordiplom und wurde für seine Diplomarbeit mit dem Alarich-Weiss-Preis 2010 ausgezeichnet. Seit Juli 2009 arbeitet und forscht Heiles am Eduard-Zintl-Institut für Anorganische und Physikalische Chemie, wo er im Oktober 2012 seine Dissertation mit Auszeichnung abschloss.

Kurt-Ruths-Preis an der TU Darmstadt

Der Kurt-Ruths-Preis erinnert an die Verdienste von Dr. Kurt Ruths, dem ehemaligen Sprecher der Geschäftsleitung der Braas-Gruppe. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird seit 1987 jährlich für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten der Fachbereiche Architektur, Bauingenieurwesen und Geodäsie und Chemie an der TU Darmstadt vergeben.