Ergiebiges Ökosystem für Gründer

Startup & Innovation Day als Teil der Gründungsaktivitäten an der TU Darmstadt

16.02.2016 von

Unter dem Dach des Zentrums HIGHEST bündelt die TU Darmstadt alle Förderaktivitäten rund um Unternehmensgründungen. Jüngstes Beispiel: Der „Startup & Innovation Day“, bei dem es um Vernetzung, Austausch und die Präsentation von Innovationen ging.

„Mit dem Startup & Innovation Day machen wir das große Potenzial an Innovationen und Gründungen an der TU Darmstadt sichtbar“, so Professorin Mira Mezini, Vizepräsidentin der TU Darmstadt für Wissens- und Technologietransfer. „Die Veranstaltung ist auch ein Zeichen dafür, dass der Transfer neben Forschung und Lehre eine wichtige Bedeutung für die TU Darmstadt einnimmt.“

Beispielhaft für das vielseitige Gründungspotenzial stehen die Gewinner des TU-Ideenwettbewerbs, die im Rahmen des Startup & Innovation Days ausgezeichnet wurden. Der Wettbewerb ermutigt Mitglieder der TU, eigene innovative Ideen bis zur Marktreife weiterzuentwickeln und gegebenenfalls in einem Start-up münden zu lassen. Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Forschung bewerten die Ideen.

In diesem Jahr überzeugten drei Teams im mehrstufigen Auswahlverfahren. Der erste Preis ging an das Team „NanoWired“, das einen neuartigen Prozess entwickelt hat, um Nanodrähte auf beliebigen Substanzen zu erzeugen. Mit Werkzeugen für die Sicherheitsprüfung von Android-Apps und Java-Anwendungen schaffte es das Team „CodeInspect“ auf den zweiten Platz. Den dritten Preis erkannte die Jury dem Team „Privalino“ zu, das ein Programm entwickelt, das Kinder in Internet-Chats vor Pädophilen schützen soll.

Die drei Teams haben die Herausforderung einer Gründung bereits angenommen. Dass die jeweilige – durchaus auch national und regional geprägte Gründungskultur – einen wichtigen Einfluss haben kann, zeigten die Teilnehmer des Startup & Innovation Days in ihren Beiträgen auf.

Vom Silicon Valley lernen

Der im Silicon Valley tätige Unternehmer und Investor Andreas von Bechtolsheim betonte die Unterschiede der Startup- und Venture-Capital-Kultur zwischen den USA und Deutschland. Insbesondere die Größe des US-amerikanischen Marktes und die etablierte, sehr gut funktionierende Venture-Capital-Branche schafften ein günstiges Klima für Startups.

Trotz anders gelagerter Bedingungen ist auch die Region um Darmstadt für Gründer ein attraktiver Standort, so das Fazit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Startup-Ecosystem Rhein-Main-Neckar“. Jochen Partsch (Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt), Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel (Präsident TU Darmstadt), Dr. Benjamin Franz (Gründer der TU und Geschäftsführer Custom Interactions), Dr. Stefan Oschmann (Vorstand Merck KGaA) und Dr. Holger Zinke (Vorstand Brain AG) waren sich einig: Chancen ergäben sich insbesondere für Startups, die im Business-to-Business-Bereich tätig und auf ein nachhaltiges Wachstum ausgerichtet seien. Zudem liege erhebliches Potenzial in einer Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups, die von Entwicklungskooperationen bis zur Übernahme von jungen Unternehmen reichen könne.

Mit dem Startup & Innovation Day sorgte die TU für Austausch, Information und Vernetzung. „Die Teilnahme von mehr als 300 Besuchern spiegelt das große Interesse der Region wider und zeigt, dass das Gründungszentrum HIGHEST der TU Darmstadt ein wichtiger Akteur in der Gründerregion Rhein-Main-Neckar ist“, so Professor Peter Buxmann (Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie Leiter des Gründungszentrums HIGHEST).

TU-Ideenwettbewerb 1. Preis

Team NanoWired mit den Mitgliedern Florian Dassinger, Sebastian Quednau, Farough Roustaie und Olav Birlem. Das Team von NanoWired hat einen neuartigen Prozess zur Erzeugung von Nanodrähten auf nahezu beliebigen Substraten entwickelt. Nanodrahtoberflächen haben

als biochemische Elektroden vielfältige Anwendungsgebiete. Die Nanodrähte von NanoWired ermöglichen einen „Nano-Klettverschluss“, der in der Mikroelektronik das konventionelle Löten und Bonden ablösen kann. Ein weiterer Vorteil dieser Entwicklung ist es, dass es auf bestehenden Systemen umgesetzt werden kann, ohne dass Kunden ein Redesign des Produktes vornehmen müssen.

Der Preis wurde gestiftet von der Sparkasse Darmstadt.

TU-Ideenwettbewerb 2. Preis

Team CodeInspect mit den Mitgliedern Steven Arzt, Siegfried Rasthofer, Marc Miltenberger, Prof. Dr. Eric Bodden. Das Team von CodeInspect entwickelt Werkzeuge für Sicherheitsanalysten, die es ermöglichen, Android-Apps und Java-Anwendungen auf Sicherheitslücken und

schadhaftes Verhalten zu untersuchen. Das Besondere an den Werkzeugen ist, dass für ihren Einsatz weder ein besonderes Expertenwissen noch der Quelltext der Anwendung erforderlich ist.

Der Preis wurde gestiftet von der Firma Merck.

TU-Ideenwettbewerb 3. Preis

Team Privalino mit den Mitgliedern Dr. Nicolai Erbs, Mirco Zeiß, Stefan Harnisch. Privalino entwickelt ein Programm, das Kinder in Chats vor Pädophilen schützt. Dafür prüft Privalino eine Vielzahl von Merkmalen der Kommunikationspartner und vergleicht, ob der Schreibstil zu einem

angegebenen Profil passt und es ob sich tatsächlich um Kinder handelt, die schreiben. Mittels des Einsatzes neuerster Algorithmen aus der Forschung können die Merkmale für eine solche Einordnung identifiziert werden.

Der Preis wurde gestiftet von der Firma ISRA VISION.