Mittelstand fit machen für Industrie 4.0

BMWi fördert Gesamtprojekt für zunächst drei Jahre

15.03.2016 von

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Darmstadt ist am Freitag (11. März) in der Prozesslernfabrik CiP der Technischen Universität Darmstadt offiziell gestartet. Hier können Unternehmen schlanke Produktion und Industrie 4.0 anschaulich kennenlernen sowie Trainings anhand realer Produktionsprozesse absolvieren.

Eröffneten das Kompetenzzentrum: Brigitte Zypries, Prof. Dr. Jochen Metternich, Prof. Dr. Kristina Sinemus, TU-Präsident Hans Jürgen Prömel (v. li. n. re.). Bild Klaus Mai
Eröffneten das Kompetenzzentrum: Brigitte Zypries, Prof. Dr. Jochen Metternich, Prof. Dr. Kristina Sinemus, TU-Präsident Hans Jürgen Prömel (v. li. n. re.). Bild Klaus Mai

CiP steht für „Center für industrielle Produktion“ – und der Name gibt die Richtung vor: „Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat elf Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren zur Information und Demonstration eingerichtet, um mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe bei der Digitalisierung und Vernetzung sowie Anwendung von Industrie 4.0 zu unterstützen“, sagte Staatssekretärin Brigitte Zypries vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) bei der Eröffnung. Die ersten Kompetenzzentren sind bereits gestartet, die weiteren werden im Laufe des Jahres 2016 ihre Arbeit aufnehmen.

Wesentlicher Bestandteil des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums an der TU Darmstadt ist die Prozesslernfabrik. Hier können Unternehmen ab sofort schlanke Produktion und Industrie 4.0 anschaulich kennenlernen sowie Trainings anhand realer Produktionsprozesse absolvieren.

„Wir legen Wert darauf zu zeigen, welche neuen Möglichkeiten die Digitalisierung in einer klassischen Prozesskette aus Zerspanung, Reinigung, Teilebereitstellung, Montage und Test bietet“, so Prof. Joachim Metternich, Leiter des Instituts für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) der TU Darmstadt, das dem Konsortium hinter dem Kompetenzzentrum vorsteht. „Dabei zeigen wir, wie sich mit vertretbarem Aufwand individuelle Lösungen implementieren lassen.“

Bei der reinen Demonstration werde es nicht bleiben, so TU-Präsident Hans Jürgen Prömel: „Im Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 erleben wir nun eine ganz spezifische Form des Transfers: Die Unternehmerinnen und Unternehmer von kleinen und mittelständischen Unternehmen müssen sich nicht im Einzelfall überlegen, ob sie nun einen Maschinenbauer oder einen Informatiker um Rat bitten sollten, sondern können sich stattdessen an die Ansprechpartner im Kompetenzzentrum wenden. Dort bekommen sie fach-unabhängig genau die Antwort und Lösung, die sie benötigen. So können die Potenziale der Digitalisierung in Produkten und Prozessen aufgezeigt und nutzbar gemacht werden.“

Außerdem sollen im Lauf des Jahres im Kompetenzzentrum Zusatzqualifikationen für bestehende Berufe entwickelt werden. Neben der TU Darmstadt sind die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein Main Neckar, die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, die Fraunhofer Instituten für sichere Informationstechnologie (SIT) und für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit (LBF) Partner in dem Konsortium, das hinter dem Kompetenzzentrum steht. Das Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) der TU Darmstadt leitet das Konsortium.

Die Förderung des Gesamtprojektes durch das BMWi läuft zunächst für drei Jahre. Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung unterstützt das Konsortium, um dessen Leistungsangebot und Wirksamkeit für ganz Hessen zu erhöhen.