Mosaiken im neuen Glanz

Fassadenkunstwerke von Bernd Krimmel am neuen Standort

22.11.2016 von

Die TU hat die beiden Mosaiken des Darmstädter Künstlers Bernd Krimmel am neuen Standort Hörsaal- und Medienzentrum (HMZ) wieder der Öffentlichkeit übergeben. An der Feierstunde am Montag (21.11.) nahmen neben TU-Kanzler Manfred Efinger auch der Künstler sowie seine Frau teil.

Seit 1957 hingen die Fassadenmosaiken „Helio I“ und „Helio II“ des Darmstädter Künstlers Bernd Krimmel an der Westfassade des Studierendenwohnheims in der Schlossgartenstraße. Als das Haus abgerissen wurde, schien das Schicksal der Mosaiken besiegelt. Das Gegenteil war der Fall: 969 Glaszylinder und -platten wurden vermessen, kartiert, abgenommen und per Hand gereinigt. Zerstörte Gläser wurden durch Ersatz aus dem Bestand des Künstlers ergänzt – alles, damit die Kunstwerke am neuen Ort im neuen Licht erstrahlen.

Im Treppenhaus des 2013 eröffneten Hörsaal- und Medienzentrums auf der Lichtwiese fanden die beiden Kunstwerke einen spektakulären neuen Platz, der die verschiedenen Blau- und Rottöne der Mosaiken betont. Dem Wiederaufbau – ausgeführt von einem erfahrenen Fachbetrieb und vom Künstler selbst begleitet – gingen umfangreiche statische und bauliche Arbeiten voran.

Im Gegensatz zum früheren Standort sind die beiden Werke jetzt innen montiert. Keine Außenfassade der 160 TU-Gebäude erwies sich als geeignet für eine neue Heimat. Im Treppenhaus des HMZ kommt der zehn Meter hohe und vier Meter breite „Helio II“ voll zur Geltung. „Helio I“ ziert die Wand zwischen den Zugangstüren zum Hörsaal im ersten Obergeschoss.

Bernd Krimmel (*1926 in Darmstadt)

1944/45 Architekturstudium an der TH Darmstadt, seit dieser Zeit selbständiger Maler und Graphiker. 1946 erste Einzelausstellung Städtisches Museum Mainz, 1951–60 regelmäßige Teilnahme an der „Großen Deutschen Kunstausstellung“, Haus der Kunst, München, 1952–72 zahlreiche Wand- und Deckengemälde, Mosaiken und Glasfenster in öffentlichen und privaten Gebäuden, Illustrationen für Zeitungen und Bücher, 1953 Mitglied der Darmstädter Sezession, von 1955–64 deren Geschäftsführender Vorsitzender.

1955–89 zahlreiche Ausstellungen zu einzelnen Künstlern aus Frankreich, Italien, Großbritannien, Spanien und Deutschland, sowie zeitbezogene thematische Ausstellungen. 1965 Berufung als Städtischer Kunstreferent, 1972 Leiter des Stadtmuseums Darmstadt; Konzept zur Umgestaltung der bislang multifunktional genutzten Hallen der Mathildenhöhe zu einem eigenständigen Institut mit ganzjährigem Ausstellungsprogramm.

1975 Direktor des neu gegründeten Instituts Mathildenhöhe und der Städtischen Kunstsammlungen, Ernennung zum Kulturreferenten. 1975–77 Geschäftsführer der Ausstellungsgesellschaft „Ein Dokument Deutscher Kunst 1901–1976“; Beginn gezielter Ankäufe von Objekten der Darmstädter Künstlerkolonie, seit 1980 Konzeption eines Museums der Darmstädter Künstlerkolonie im Ernst-Ludwig-Haus. 1989 auf eigenen Wunsch vorzeitiges Ausscheiden aus dem Öffentlichen Dienst, seit 1990 Wiederentdecken und Ausschöpfen der eigenen malerischen Fähigkeiten.