Äußerst noble Geste

Professor Thomas Weiland spendet der TU Darmstadt Millionenbetrag

19.12.2016 von

Professor Dr.-Ing. Thomas Weiland, seit 1989 Professor an der TU Darmstadt und langjähriger Leiter des Instituts Theorie Elektromagnetischer Felder, spendet der TU Darmstadt einen Millionenbetrag für den Bau eines neuen Institutsgebäudes im Zentrum der Stadt. TU-Präsident Professor Hans Jürgen Prömel äußerte großen Dank und Respekt angesichts der großzügigen Zuwendung.

TU-Präsident Hans Jürgen Prömel (li.) und Prof. Thomas Weiland (re.). Bild: Paul Glogowski
TU-Präsident Hans Jürgen Prömel (li.) und Prof. Thomas Weiland (re.). Bild: Paul Glogowski

Professor Dr.-Ing. Thomas Weiland erhielt 1988 den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, den bedeutendsten Forschungsförderungspreis in Deutschland. Er ist seit 1989 Professor im Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik an der TU Darmstadt, leitete rund 25 Jahre das TU-Institut Theorie Elektromagnetischer Felder, wurde 2014 in die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften berufen und gründete mehrere Unternehmen.

Nun macht Thomas Weiland (65) seiner Universität ein außergewöhnliches Geschenk: Er spendet zweckgebunden einen Millionenbetrag, mit dem in den nächsten Jahren ein neues Institutsgebäude mit rund 1.000 Quadratmeter Nutzfläche errichtet werden soll – am Standort der jetzigen TU-Hochspannungshalle zwischen Landgraf-Georg-Straße und dem Kongresszentrum darmstadtium. Mittelfristig und wenn die baurechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind, soll die aus den 1950er Jahren stammende Halle weichen; die Forschungsaktivitäten des Fachgebiets Hochspannungstechnik sollen dann an anderer Stelle gebündelt werden.

„Neue Entwicklungsspielräume“

TU-Präsident Professor Hans Jürgen Prömel äußerte sich „überwältigt angesichts dieser großartigen Geste zugunsten der Universität. Ich schätze Professor Thomas Weiland seit dem ersten Tag unseres Kennenlernens als Kollegen, der sich voll und ganz mit der Technischen Universität Darmstadt identifiziert“. Mit der Spende ermögliche Weiland der Universität „neue Entwicklungsspielräume“.

Der Präsident erinnerte zugleich an die von Thomas Weiland im Jahr 2014 gegründete gleichnamige Stiftung, die aus privaten Mitteln jährlich rund sechs leistungsstarke Studierende fördert, die an der TU Darmstadt ein Masterstudium in einem Fach mit ingenieur- oder naturwissenschaftlich-technischem Bezug aufnehmen. Die Stipendiaten erhalten vier Semester lang monatlich 500 Euro.

Professor Weiland zählte gleich mehrere Beweggründe für sein außerordentliches Engagement auf: „Die TU Darmstadt, insbesondere so wie sie heute als erste autonome Universität Deutschlands dasteht, ist ein Ort der Freiheit, der nahezu unbegrenzten Möglichkeit zu persönlicher Entfaltung in Forschung und Lehre. Ich kenne keine Universität in Deutschland, in der man so frei und flexibel agieren kann“, betonte Weiland.

Rückblickend sagte er: „Die TU Darmstadt hat mir die Möglichkeit gegeben, ein großes Institut aufzubauen und über einhundert Doktoranden und Doktorandinnen erfolgreich zur Dissertation zu führen. Das ist für mich die schönste Aufgabe, die ich mir vorstellen kann. Ich hatte viel Freude daran, intensiv im Fachbereich sowie auf Universitätsebene aktiv mitzugestalten. Und all das verbunden mit der Freiheit, parallel dazu auch noch wirtschaftlich erfolgreich tätig zu werden zu können, ist für mich Grund genug, mich bei ,meiner‘ TU Darmstadt mit einer Spende zu bedanken.“

Bedingung des Spenders ist, dass das künftige Gebäude genügend Flächen für eine gemeinsame Unterbringung aller Fachgebiete und Arbeitsgruppen der sechs Professuren des Instituts für Theorie Elektromagnetischer Felder bietet. Die Gestaltung des neuen Gebäudes müsste sich dem benachbarten Kubus mit seiner klassischen rhythmischen Fensterfront und vorgehängten Natursteinfassade anpassen – dem 2015 im Tiefhof der Hochspannungshalle eröffneten Neubau für den Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik, der Büros für wissenschaftliche Beschäftigte, Professorinnen und Professoren, Seminar- und Besprechungsräume und studentische Arbeitsplätze vereint.

Das Baudezernat der TU Darmstadt, das für die Realisierung des Projektes verantwortlich sein wird, wird den Mäzen in seine Planungen einbeziehen. Das Gebäude wird künftig den Namen des Spenders tragen.