Gütesiegel für das Qualitätsmanagement

TU Darmstadt erhält die Systemakkreditierung

26.04.2017 von

Die TU Darmstadt trägt ab sofort das Gütesiegel einer systemakkreditierten Hochschule. Die Zertifizierung erfolgte ohne Auflagen – damit gehört die TU Darmstadt zu den wenigen systemakkreditierten Universitäten in Deutschland, die das externe Prüfverfahren ohne Beanstandung durchliefen.

TU-Präsident Hans Jürgen Prömel: „Die Systemakkreditierung war ein konsequenter Schritt für die TU Darmstadt als autonome Universität." Bild: Claus Völker
TU-Präsident Hans Jürgen Prömel: „Die Systemakkreditierung war ein konsequenter Schritt für die TU Darmstadt als autonome Universität." Bild: Claus Völker

Die Systemakkreditierung ist mit dem Selbstakkreditierungsrecht der TU Darmstadt für ihre Studiengänge verknüpft und gilt zunächst bis zum Jahr 2023. Programm- bzw. Clusterakkreditierungen entfallen zukünftig. Mit der Systemakkreditierung geht die TU Darmstadt den konsequenten Schritt, als autonome Universität noch mehr Eigenverantwortung für die Qualitätsentwicklung zu übernehmen. Das Gütesiegel bescheinigt der TU Darmstadt, dass ihr integriertes Qualitätsmanagement die externen Qualitätsansprüche bei der Einrichtung und Weiterentwicklung von Studiengängen berücksichtigt und in der Lage ist, die eigenen gesetzten Qualitätsziele zu prüfen, zu hinterfragen und weiterzuentwickeln.

„Die Systemakkreditierung ist ein großer Erfolg“, betonte TU-Präsident Professor Hans Jürgen Prömel im Rahmen einer feierlichen Urkundenverleihung am Dienstagabend in der Universität. Prömel weiter: „Die Systemakkreditierung war ein konsequenter Schritt für die TU Darmstadt als autonome Universität. Das Ergebnis bestätigt unseren integrierten Ansatz, in der Qualitätsentwicklung Forschung und Lehre eng zu verknüpfen. Diesen Weg verfolgen wir seit knapp zehn Jahren und er ist weiterhin zukunftsweisend.“

Da auch die Universitäten Mainz und Frankfurt am Main entsprechend zertifiziert sind, verfügt die Strategische Allianz der Rhein-Main-Universitäten (RMU) nunmehr über eine ausgezeichnete Qualitätssicherung.

Urkundenübergabe: TU-Vizepräsident Ralph Bruder, TU-Präsident Hans Jürgen Prömel und Dr. Stephanie Hering von der Schweizerischen Agentur für Akkreditierung und Qualitätssicherung (AAQ) (v.li. n. re.). Bild: Claus Völker
Urkundenübergabe: TU-Vizepräsident Ralph Bruder, TU-Präsident Hans Jürgen Prömel und Dr. Stephanie Hering von der Schweizerischen Agentur für Akkreditierung und Qualitätssicherung (AAQ) (v.li. n. re.). Bild: Claus Völker

Das Qualitätsmanagement der TU Darmstadt setzt seit dem Jahr 2009 auf einen integrierten Ansatz. Studiengänge werden im Rahmen der Institutionellen Evaluation mit Blick auf die strategischen Ziele des jeweiligen Fachbereichs eingeführt oder weiterentwickelt, um eine enge Verknüpfung von Forschung und Lehre sicherzustellen. Dabei wird externe Expertise aus der jeweiligen Fachkultur mit einbezogen. In einem dialogorientierten Prozess unter Einbindung des Senatsausschusses Lehre sowie des Senats wird sichergestellt, dass die Studiengänge alle Qualitätskriterien erfüllen. Dem Präsidium kommt durch die Genehmigung der Studiengänge ebenfalls eine wichtige Rolle zu.

Die Gutachterinnen und Gutachter, die von der Schweizerischen Agentur für Akkreditierung und Qualitätssicherung (AAQ) beauftragt waren, das integrierte Qualitätsmanagement der TU zu begutachten, zeigten sich überzeugt von dessen Ausgestaltung und Funktionsfähigkeit. Der TU Darmstadt sei es gelungen, „Qualitätsziele einheitlich konsistent festzulegen und zu dokumentieren“.

Beeindruckend sei die „sehr fortgeschrittene Gesprächskultur im Bereich Qualitätsmanagement“. Studierende hätten vielfältige Möglichkeiten, sich an der Qualitätssicherung zu beteiligen. Die zentralen Qualitätsmanagementeinheiten hätten „ein ausgeprägtes Rollenverständnis als Service- und Beratungseinheiten“, die Zusammenarbeit mit den Qualitätsmanagementverantwortlichen in den Fachbereichen erfolge „sehr verzahnt“. Der Beirat für das integrierte Qualitätsmanagement habe „eine gute und wichtige Rolle“ und sei eine „zielführende Einrichtung“.

Feierstunde nach einem langen Weg

Mit einer festlichen Veranstaltung im Wilhelm-Köhler-Saal hat die TU Darmstadt gestern den erfolgreichen Abschluss des Systemakkreditierungsverfahrens gefeiert. Im Rahmen der Feier nahm der Präsident der TU Darmstadt, Professor Hans Jürgen Prömel, die Urkunde für die Systemakkreditierung entgegen.

Der Präsident blickte in seinem Grußwort auf den arbeitsreichen Weg in den letzten zweieinhalb Jahren zurück und stellte die Bedeutung der Systemakkreditierung für die TU Darmstadt heraus. Die erfolgreiche Systemakkreditierung sei „eine Bestätigung, dass wir Autonomie nicht nur wollen, sondern auch können.“ Mit dem integrierten Qualitätsmanagement übernimmt die TU Darmstadt seit fast zehn Jahren Eigenverantwortung für die Qualitätsentwicklung, Weiterentwicklung und Profilbildung in Lehre und Forschung. In Vorbereitung auf die Systemakkreditierung hat die TU unter breiter Einbindung der Universität die Qualitätssicherung und Entwicklung der Studiengänge in das Verfahren der Institutionellen Evaluation integriert und die gemeinsamen Qualitätsvorstellungen weiter geschärft.

Die im Zuge der Vorbereitung auf die Systemakkreditierung entwickelten TU-eigenen Kriterien für die Qualitätssicherung von Studiengängen sind auf Basis der Grundsätze für Studium und Lehre entstanden. Dabei ist auch mit eingeflossen, was sich über die Jahre hinweg in den Diskussionen im Senatsausschuss Lehre als TU-Standards herausgebildet hat. „Die Kriterien entsprechen damit dem Profil und den Anforderungen der TU Darmstadt“, so der Vizepräsident für Studium und Lehre, Professor Ralph Bruder, und „sind Ausdruck dafür, dass sich die TU Darmstadt ihrer Verantwortung stellt und die Gestaltungsspielräume nutzt, zu definieren, was sie unter Qualität versteht“.

Beide Präsidiumsmitglieder sprachen von einer lebendigen Qualitätskultur, die sich durch den Prozess der Systemakkreditierung entwickelt habe, nicht nur „in den Gremien aber auch oder vor allem im alltäglichen Miteinander“, so der Präsident. Die Systemakkreditierung sei ein schöner Erfolg, der durch „Hingabe, harte Arbeit und unablässigen Einsatz“ vieler erzielt worden sei. Vom TU-weiten Workshop 2014, der den Grundstein für den weiteren Prozess legte, bis zum heutigen Tag hätten sich zahlreiche Mitgliedern der TU Darmstadt mit großem Engagement in den Systemakkreditierungsprozess eingebracht, indem sie intensiv über die Weiterentwicklung des integrierten Qualitätsmanagements, den Zulassungsantrag und den Selbstbericht für die Systemakkreditierung diskutierten sowie weitere Meilensteine des Verfahrens begleiteten hätten.

Sie richteten ihren ausdrücklichen Dank an die Mitglieder von Senat, Senats-AG Systemakkreditierung, Senatsausschuss Lehre, inQM-Beirat und Hochschulrat, den Referaten Qualitätsmanagement sowie Studienprogramme und Qualitätssicherung als Projektteam Systemakkreditierung, der Hochschuldidaktischen Arbeitsstelle, dem Zentrum für Lehrerbildung, den Mitgliedern des Teil-Fachbereichs Materialwissenschaft für die Bereitschaft das Pilotverfahren zu übernehmen, den Funktionsträgern in den Dekanaten und Studienbüros der Fachbereiche, die sich dort für die Qualitätsentwicklung verantwortlich zeichnen, und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der zweiten Vor-Ort-Begehung im Rahmen der Systemakkreditierung Ende 2016.

Dr. Stephanie Hering überreichte im Namen der Schweizerischen Agentur für Akkreditierung und Qualitätssicherung (AAQ) die Urkunde und gratulierte der TU Darmstadt im Namen der AAQ zu dem Erfolg. Sie resümierte noch einmal den durchweg positiven Eindruck, den die Gutachterinnen und Gutachter bei den beiden Begutachtungen vom integrierten Qualitätsmanagement der TU Darmstadt gewonnen haben und dankte für die gute und professionelle Zusammenarbeit.

Rund 70 Gäste, vornehmlich Mitglieder der TU Darmstadt, die sich aktiv in den Prozess der Systemakkreditierung eingebracht haben, waren der Einladung des Präsidiums gefolgt. Auch der Hochschulrat war vertreten.

Festakt im Wilhelm-Köhler-Saal. Bild: Claus Völker
Festakt im Wilhelm-Köhler-Saal. Bild: Claus Völker