Arbeiten, lernen, leben, feiern
TU eröffnet Karl Plagge-Haus an der Alexanderstraße
04.05.2017 von sip
Nach zweijähriger Bauzeit hat heute die TU Darmstadt den Neubau an der Alexanderstraße 2 feierlich eröffnet. Das Gebäude trägt den Namen „Karl Plagge-Haus“ und erinnert damit an den TU-Alumnus, der im Zweiten Weltkrieg mehreren hundert jüdischen Zwangsarbeitern das Leben rettete.
Der fünfstöckige Neubau, der während der Planungs- und Bauphase prosaisch als „Verfügungsgebäude“ geführt wurde, bietet auf 3.770 Quadratmetern Nutzfläche Raum für etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hochschulrechenzentrums, ein Fachgebiet des Fachbereichs Informatik und ein Lernzentrum für Studierende mit gut 30 Plätzen. Im Erdgeschoss befindet sich ein Café, das vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) betrieben wird und am 3. Juli eröffnet werden soll. Im Untergeschoss erhält der studentische Kulturbetrieb Flächen für Konzerte und Veranstaltungen, die ab Herbst das Campusleben bereichern werden. Damit wird eine Tradition fortgesetzt, denn mit dem „603 qm“ war bereits im 2014 abgerissenen Vorgängerbau auf diesem Grundstück, der alten Stoeferle-Halle, ein Café- und Veranstaltungsbetrieb beheimatet.
Rund 14,4 Millionen Euro kostete das neue Gebäude. Erd- und Untergeschoss wurden als geschlossener Sockel ausgebildet und heben sich von den oberen Bürogeschossen ab, die ein klares Raster aus Fenstern und bronzefarbenen Metallelementen aufweisen. Das Café befindet sich im Erdgeschoss an der straßenzugewandten Seite, während das Lernzentrum im ruhigen hinteren Gebäudeteil liegt. Über eine Brücke, die die Abfahrt in die Tiefgarage überspannt, ist das Karl Plagge-Haus mit dem zentralen Bereich zwischen Universitätszentrum, Mensa und Bibliothek verbunden.
Der Rohbau wurde im April 2015 begonnen. Doch bereits zwischen dem Abbruch der Stoeferle-Halle und dem ersten Spatenstich für die Baugrube waren umfangreiche Vorarbeiten zu erledigen: Zentrale Strom-, Daten- und Steuerleitungen der TU, die das Baufeld kreuzten, mussten in neue Leitungsgräben umgelegt werden. Die Mensa bekam einen neuen Fettabscheider für das Mensa-Abwasser. Da das Grundstück auch vor dem Krieg schon bebaut war, stießen die Arbeiter immer wieder auf Überbleibsel alter Bebauung im Untergrund. Hier mussten Fundament- und Wandreste aus dem Boden entfernt werden.
Mit dem heutigen Tag wurde das Gebäude seiner Bestimmung übergeben, der Einzug der ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hochschulrechenzentrums beginnt in den nächsten Tagen.