Sportabzeichen-Uni-Challenge sucht die fitteste Uni

Darmstadt, Oldenburg, Hannover, Vechta und Braunschweig treten an

13.06.2017 von

Am 21. Juni wird zum dritten Mal der Titel bei der Sportabzeichen-Uni-Challenge vergeben – ein sportlicher Wettbewerb, der vom Deutschen Olympischen Sportbund und der Krankenkasse BKK24 ausgerufen wurde. Die Technische Universität Darmstadt ist zum ersten Mal dabei und hat hohe Ziele.

Eine der Disziplinen, die es zu meistern gilt: Hochsprung. Bild: Gregor Rynkowski
Eine der Disziplinen, die es zu meistern gilt: Hochsprung. Bild: Gregor Rynkowski

Die Konkurrenz ist stark: Zwei Mal schon konnte die Leibniz Universität Hannover das Rennen für sich entscheiden. Aber auch die Universität Vechta, die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und die die Technische Universität Braunschweig mischen im Titelkampf mit.

„Jetzt werden die Karten neu gemischt!“

In Darmstadt unterstützt Susan Blatt, die Deutsche Vizemeisterin im Triathlon von 2009, ihre Uni. Sie ist optimistisch: „Die TU hat einfach eine ganz tolle Sportanlage, die gute Trainingsmöglichkeiten bietet. Und hey, jetzt sind wir auch dabei, jetzt werden die Karten neu gemischt!“

Und so funktioniert das Fernduell: Zwischen 16 und 19 Uhr legen Studierende, Beschäftigte der Universitäten sowie Alumni an den fünf Standorten leichtathletische Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens ab und sammeln dabei Punkte. Für eine regelkonform bestandene Disziplin in der jeweiligen Altersklasse in Bronze-Norm gibt es einen Punkt, für Silber zwei und für Gold drei Punkte.

Prominente Unterstützung

Mehrere Universitäten schicken studentische Spitzensportlerinnen und -sportler ins Rennen, die ihre Kommilitonen unterstützen. Darmstadt hat gleich fünf starke Athleten: Neben Susan Blatt sind Steffen Gebhardt, Staffel- und Team-Weltmeister von 2007 im Modernen Fünfkampf, Tobias Schirra, der Deutsche Meister im Judo von 2015, Zehnkämpfer Dennis Hutterer sowie Felix Radinger, Ringer und Europameisterschaftsfünfter von 2014, dabei.

Die Zwischenstände bei der Sportabzeichen-Uni-Challenge werden halbstündlich ermittelt und an allen Standorten präsentiert sowie auf www.deutsches-sportabzeichen.de dargestellt. Audio-Live-Schalten zwischen den Unis sorgen für echte Wettkampfstimmung.

Wer holt sich den Titel?

Kurz nach 19 Uhr wird zum letzten Mal der Punktestand ermittelt und der Sieger gekürt. Alle Universitäten erhalten von der BKK24 gestaffelte Geldpreise im Gesamtwert von 5.000 Euro als Unterstützung des Hochschulsports. Der stolzen Gewinner-Universität winken 1.500 Euro.

Susan Blatt (Archivbild). Bild: Sandra Junker
Susan Blatt (Archivbild). Bild: Sandra Junker

„Die Uni-Challenge passt gut zur TU Darmstadt"

Bücher, Blöcke und Stifte weggelegt und gegen Sportschuhe eingetauscht: Am 21.Juni findet die Sportabzeichen-Uni-Challenge 2017 statt. In Darmstadt wird die ehemalige Profi-Triathletin und Ironman-Absolventin Susan Blatt ihre Kommilitonen an der TU Darmstadt anfeuern.

Susan Blatt, was werden Ihre Aufgaben in Darmstadt während der Sportabzeichen-Uni-Challenge sein?

Natürlich möchte ich dazu beitragen, dass wir möglichst viele Punkte für unsere Uni sammeln. Ich werde die Studierenden anfeuern und vielleicht auch Tipps geben.

Warum unterstützen Sie die Sportabzeichen-Uni-Challenge?

Mir gefällt bei der Sportabzeichen-Uni-Challenge besonders, dass zwischen den teilnehmenden Unis Live-Schalten stattfinden. Diese Art von Online-Vergleich ist ja gerade ziemlich angesagt und steht unserer Hochschule gut, schließlich sind wir eine Technische Universität. Nebenbei passt die Challenge auch gut in meinen Terminkalender: Ich gebe derzeit einige Kurse beim Hochschulsport,

u.a. Laufkurse oder Rückentraining. Einer dieser Kurse findet direkt im Anschluss an die Sportabzeichen-Uni-Challenge statt – so kann ich das eine mit dem anderen sogar zeitlich richtig gut verbinden.

Weshalb ist Sport für Studierende wichtig?

Gerade weil ein Studium mit viel Lernen und Sitzen zu tun hat, ist Sport ein sehr guter Ausgleich für Körper und Geist. Gleichzeitig kann man durch den Sport Freundschaften schließen; man lernt Menschen kennen, die nicht unbedingt die gleiche Fachrichtung studieren, aber oft trotzdem auf der gleichen Wellenlänge liegen. Und manch einer vernetzt sich hier für spätere berufliche Laufbahnen.

Nun waren Sie ja bis zur Geburt Ihres Kindes vor zwei Jahren Profisportlerin. Wie passen Studium und Leistungssport zusammen?

Das geht nur sehr schlecht. Ich habe zum Teil 40 Stunden die Woche trainiert, war häufig in anderen Ländern, um an Wettkämpfen teilzunehmen. Da konnte ich die Anwesenheitspflicht in Seminaren oft nicht erfüllen. Um alles unter einen Hut zu bekommen, muss man sehr gut organisiert und diszipliniert sein, außerdem muss man Abstriche machen können und auch mal in den sauren Apfel beißen.

Ich habe beispielsweise immer morgens um 6:30 Uhr schwimmen trainiert, wenn Kommilitonen noch im Bett lagen und bin abends so gut wie nie ausgegangen.

Sie sind angehende Lehrerin für Sport und Deutsch. Warum sollten sich Kinder bewegen?

Bewegungs- und Sinneserfahrungen unterstützen die Vernetzung der Nervenzellen im Gehirn. Kinder, die sich bewegen, sind sozusagen schlauer als solche, die sich motorisch nicht so gut entwickeln konnten. Zudem ist heute der Alltag vieler Kinder schon so getaktet und mit Frühförderung und Kursen vollgestopft, dass Sport sogar schon für Kinder ein Ausgleich sein kann. Wenn Sport kindgerecht angeboten wird, bietet er eine Vielfalt an Erfahrungs- und Lernmöglichkeiten ähnlich dem freien Spiel. Dann können Kinder einfach mal nur machen und ausprobieren.

Bei der Sportabzeichen-Uni-Challenge werden Punkte mit den Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens gesammelt. Was ist das Besondere am Deutschen Sportabzeichen?

Das Deutsche Sportabzeichen ist ein Klassiker. Es hilft, variabel zu bleiben und zu zeigen, dass man verschiedene Disziplinen beherrscht, die eigentlich jeder überall recht einfach absolvieren kann. In der Unkompliziertheit liegt auch der Reiz: Man muss es einfach mal ausprobieren – genau darum geht es ja auch bei der Uni-Challenge: Menschen zum Deutschen Sportabzeichen zu motivieren.

Frau Blatt, mal ehrlich, warum wird Darmstadt am Ende vorne liegen?

Die TU hat einfach eine ganz tolle Sportanlage, die gute Trainingsmöglichkeiten bietet. Es gibt ein neu renoviertes Stadion, Kunstrasen und Tartanbahn, ein modernes und zugleich unter Denkmalschutz stehendes Schwimmbad, Beachsoccer- und Beachvolleyball-Felder, sogar einen Kletterwald. Wir gehen das erste Mal an den Start der Sportabzeichen-Uni-Challenge. Ich glaube, dass wir sehr motiviert sind und zeigen 'hey, jetzt sind wir auch dabei, jetzt werden die Karten neu gemischt'.