Schub für Digitalisierung an Hessens Hochschulen

Video-Pressekonferenz zum „Digitalpakt“ an der TU Darmstadt

23.04.2020 von

Der „Digitalpakt“ für Hessens Hochschulen kommt: Wissenschaftsministerin Angela Dorn und Digitalministerin Professorin Dr. Kristina Sinemus haben in einer Video-Pressekonferenz an der TU Darmstadt gemeinsam mit TU-Präsidentin Professorin Dr. Tanja Brühl ein Investitionsprogramm zur Förderung der digitalen Infrastruktur an den hessischen Hochschulen vorgestellt.

Im Rahmen der Medien-Livekonferenz demonstrierte die TU Darmstadt beispielhaft, wie sie aktuell E-Learning praktiziert – anhand eines Videos über die Aufzeichnung einer digitalen Vorlesung in den Rechtswissenschaften, eines virtuellen 360-Grad-Rundgangs in einem Biologie-Labor mit hinterlegten animierten Info-Flächen sowie mit der Präsentation eines virtuellen Bauphysik-Labors, in dem Studierende mit Hilfe von mit Smartphones gekoppelten Virtual-Reality-Brillen simulierte Brandszenarien erleben und analysieren.

Fokus auf Online-Lehre

Wie Wissenschaftsministerin Dorn erläuterte, soll ein Teil des bis zum Jahr 2024 mit 112 Millionen Euro ausgestatteten „Digitalpakts“ in diesem Jahr gezielt in zusätzliche Kapazitäten für die Online-Lehre fließen – beispielsweise zugunsten von zusätzlichen Streaming-Kapazitäten, Technik-Ausstattung für video-basierte Lehrveranstaltungen sowie eines Notfonds für studentisches Arbeitsmaterial. Die Ministerin erwartet in der Breite eine „neue Qualität der Lehre“ – von der jederzeit abrufbaren Video-Vorlesung mit Chatforen über interaktive Lernformate bis zu Virtual-Reality-Anwendungen. Insgesamt aber gehe es „um weit mehr als neue Rechner, es geht um tiefgreifende Veränderungen in Lehre, Forschung, Infrastruktur und Verwaltung“, so Dorn. So sollen auch erhebliche Summen in den Ausbau der digitalen Infrastruktur der Hochschulverwaltung, in das Informationsmanagement und die IT-Sicherheit investiert werden.

„Eine leistungsfähige Infrastruktur ist die Basis für Innovation, digitale Bildung und Forschungsexzellenz“, hob Digitalministerin Sinemus hervor. Sie verwies auf den erfolgten Start des neuen Hessischen Kompetenzzentrums für verantwortungsbewusste Digitalisierung mit Sitz an der TU Darmstadt, das „Impulsgeber für Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sei. „Damit fördern wir in diesem Jahr zudem mit 2,1 Millionen Euro eine am Menschen orientierte Gestaltung des digitalen Wandels.“

Dreifacher Schub

TU-Präsidentin Brühl betonte: „Die Corona-Krise zeigt uns eindringlich, wie nötig eine langfristige digitale Unterstützung der Forschung, Lehre und Verwaltung in den hessischen Hochschulen ist. Der Digitalpakt wird einen Schub geben.“ Das Förderprogramm biete „ganz neue Chancen“, um umfassend Digitalisierung umzusetzen, hochschulübergreifend Synergien zu erzielen und die Forschung über Digitalisierung weiter zu beschleunigen. Dazu verwies die Präsidentin auf den unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Profilbereich „Internet und Digitalisierung“ an der TU Darmstadt.

Sowohl Wissenschaftsministerin Dorn als auch TU-Präsidentin Brühl hoben ferner hervor, dass das Land Hessen über den Digitalpakt hinaus in den nächsten Jahren 38 Millionen Euro für die Einrichtung eines hessischen Kompetenzzentrums für Künstliche Intelligenz bereitstellen wird. „Damit kann Hessen einen Leuchtturm in der Forschung und im Transfer aufbauen“, so Brühl. „Wir koordinieren an der TU Darmstadt gerade einen entsprechenden Antrag der hessischen Hochschulen.“

Exemplarisches E-Learning an der TU Darmstadt