„Wir brauchen positive Rollenvorbilder“

Sonderforschungsbereiche der TU beraten über wirkungsvolle Gleichstellung

10.12.2020 von

„Gleichstellung im Forschungsalltag – wo betrifft mich das?“ Mit dieser Frage setzten sich Mitglieder von vier Sonderforschungsbereichen (SFB) und SFB-Transregios, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der TU Darmstadt gefördert werden, im Rahmen einer virtuellen Podiumsdiskussion auseinander.

Forscherin in einem TU-Labor

Alle Menschen haben unbewusste stereotype Denkmuster, sogenannte Unconscious Biases, im Kopf. Diese prägen Denken und Entscheidungen mit. Wie werden sie im (Arbeits-)Alltag wirksam, wie geht man damit um? Darüber diskutierten Professor Lambert Alff, Principal Investigator und Mitglied des Gleichstellungsteams im SFB-Transregio 270 sowie Mitglied des Beirats Forschungsorientierte Gleichstellung der TU Darmstadt, Pauline Brumm, Doktorandin im SFB 1194, Professorin Bettina Frohnapfel (Principal Investigator im SFB-TRR 150) und Dr. Benjamin Lambie (Geschäftsführer SFB-TRR 150 und SFB 1194). Weitere rund 50 Interessierte verfolgten die Videokonferenz.

Alle Podiumsgäste berichteten davon, wie sie das Thema reflektieren, welche individuellen Anknüpfungspunkte sie haben und wo ihnen Vorurteile oder Rollenerwartungen begegneten. Besonders betonten sie die Bedeutung von diversen Vorbildern und Netzwerken und das Hinterfragen von Stereotypen. Einvernehmlich beschrieben sie Mentoring als sehr geeignete Methode, um Verhaltensweisen zu hinterfragen und sich über berufliche Schritte bewusst zu werden. Mindestens genauso wichtig sei es aber auch, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – besonders in der Altersphase zwischen 30 und 40 Jahren, in der wichtige Karriereschritte und Familiengründung zusammenfallen – stärker in den Blick zu nehmen. Das gelte für alle Geschlechter, um auch hier veraltete Rollenmuster aufzubrechen und moderne Familienmodelle leben zu können.

Die Podiumsdiskussion wurde umrahmt von Grußworten der vier Sprecher der Sonderforschungsbereiche. Dabei betonten Professor Andreas Dreizler (SFB-TRR 150), Professor Oliver Gutfleisch (SFB-TRR 270) und Professor Peter Stephan (SFB 1194) die hohe Bedeutung von Chancengleichheit in ihren Verbundprojekten. Zum Abschluss der von Professorin Claudia Schmeink (Schmeink Consulting) moderierten Veranstaltung unterstrich Professor Peter Pelz, der mit der maximalen SFB-Laufzeit von 12 Jahren auf eine langjährige Erfahrung mit dem Thema Chancengleichheit im SFB 805 zurückblicken kann, den Wert von solchen Veranstaltungen und Diskussionen.