Ohne sie läuft wenig…
TU-Beschäftigte im Porträt: Lea Schell, Prozessmanagerin und Odenwälder Honigkönigin
2024/12/04
Lea Schell hat neben ihrer Tätigkeit im Dezernat IV der TU Darmstadt ein außergewöhnliches Ehrenamt: Die 28-jährige Imkerin ist amtierende Odenwälder Honigkönigin. Wir haben ihr ein paar Fragen zu ihrer Arbeit und ihrem Hobby gestellt.

Liebe Frau Schell, wie würden Sie Ihre Tätigkeit an der TU Darmstadt kurz beschreiben?
Meine Hauptaufgabe ist das . Das heißt, ich entwickle gemeinsam mit den einzelnen Referaten die Arbeitsabläufe und Prozesse unseres Dezernats. Ich identifiziere dabei Schnittstellen und suche nach Optimierungspotenzialen. Prozessmanagement des Dezernats IV
Meine Erfahrung in diesem Bereich bringe ich als Kernteammitglied auch in das Projekt Pro4TU (Einführung von Prozessmanagement an der TU Darmstadt) ein. Zudem bearbeite ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen verschiedene Grundsatzthemen.
Anhand welcher Beispiele erklären Sie Außenstehenden, wie Ihr Arbeitsalltag konkret aussieht?
Ich unterstütze die Mitarbeitenden des Dezernats IV mithilfe von Prozessmanagement bei der Erreichung verschiedener Ziele. Dazu zählen beispielsweise die Beantwortung der W-Fragen (Wer? Wann? Was? Warum?) im Hinblick auf die Arbeitsabläufe. Ein Teil davon ist auch die Standardisierung dieser Abläufe. Gemeinsam arbeiten wir außerdem an der Erstellung einer aktuellen Datenbank mit allen Prozessen.
Wo gibt es in Ihrer Arbeit Schnittstellen zu anderen Gebieten?
Schnittstellen lassen sich in fast allen Bereichen des Dezernats finden. Das Dezernat IV ist zum Beispiel für die Schließanlagen und die Flächenvermietung für Veranstaltungen zuständig. Beides Themen, bei denen das Dezernat mit allen Bereichen der TU in Kontakt kommt. Als Prozessmanagerin spielen gerade diese Schnittstellen eine wichtige Rolle in meiner Arbeit, da das Prozessmanagement unter anderem dazu dient, die Arbeitsschritte an diesen Schnittstellen zu harmonisieren und so einen reibungslosen Prozessablauf zu gewährleisten. Ich arbeite also täglich an Schnittstellen.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… das Imkern! Bei der Arbeit mit meinen Bienen vergesse ich alles andere. Wenn ich mal etwas mehr Zeit habe, erkunde ich beim Gerätetauchen gerne die Unterwasserwelt.
Wie haben Sie den beruflichen Weg in die TU Darmstadt gefunden?
Nicht direkt! Nach dem Abitur hatte ich keinen konkreten Berufswunsch und habe daher erst einmal mein Interesse zu Asien verfolgt, indem ich an der Goethe-Universität Sinologie (Chinesische Sprache, Kultur und Geschichte) studiert habe. Das dritte Semester fand in Shanghai an der Fudan-Universität statt. Durch das Auslandssemester wurde ich völlig aus meinem Alltagstrott gerissen und hatte viel Zeit zu reflektieren. Dabei habe ich erkannt, dass ich mir keine berufliche Zukunft auf diesem Weg vorstellen kann.
Zurück in Deutschland habe ich recherchiert, was stattdessen zu mir passen könnte. So habe ich den dualen Studiengang »Bachelor of Public Administration« gefunden. Die Mischung aus Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften hat das Studium für mich sehr interessant gemacht. Der theoretische Teil findet an der »Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit« in Wiesbaden statt und der praktische Teil bei einer Behörde. Beim Vorstellungsgespräch an der TU Darmstadt hat es dann gepasst.
Welches Ereignis aus Ihrem Arbeitsalltag werden Sie so schnell nicht vergessen? Zum einen wären da die Praxisphasen meines dualen Studiums an der TU. Während meines Studiums konnte ich viele Bereiche der zentralen Verwaltung erleben: Dezernat I, Dezernat III, Dezernat IV, Dezernat VII und Dezernat VIII. Beispielsweise habe ich 14 Wochen im Referat VIII C verbracht. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich die Erfahrungen aus meiner Zeit in China anwenden konnte, da ich im Referat VIII C unter anderem Kontakt zur Partneruniversität in Shanghai, der Tongji-Universität, pflegte.
Zum anderen erinnere ich mich noch gut an den Wiedereinzug in das Schloss. Zu dieser Zeit war ich noch im Flächenmanagement tätig und habe den Einzug in das Schloss begleitet. Das war eine sehr interessante, aber auch intensive Zeit.
Neben Ihrer Tätigkeit an der TU haben Sie ein besonderes Ehrenamt: Sie sind amtierende Odenwälder Honigkönigin. Wie sind Sie dazu gekommen, und was macht Ihnen daran besonders viel Freude?
Ich war bereits seit einiger Zeit Mitglied im Imkerverein Erbach-Michelstadt und im Kreisverein Odenwälder Imker. Das Amt der Odenwälder Honigkönigin war zu dieser Zeit vakant, und ich wurde von meinem Verein für die Position nominiert. Ich habe mich sehr über diese Ehre gefreut und die Rolle daher angenommen. Seitdem darf ich die Region und die Imker sowohl national als auch international vertreten. Am meisten Freude bereiten mir die zahlreichen Veranstaltungen, auf die ich eingeladen werde, wie nach Südtirol oder auf die Grüne Woche nach Berlin. Im Jahr sind das bis zu 50 Events.
Ich freue mich auch immer auf die interessanten Menschen, die ich auf diesen Reisen treffe. Zum Beispiel habe ich im September Ministerpräsident Boris Rhein auf Schloss Biebrich getroffen und Anfang des Jahres den Minister für Umwelt- und Landwirtschaft Ingmar Jung kennengelernt.
Neben diesen repräsentativen Tätigkeiten habe ich es mir selbst zur Aufgabe gemacht, Informationen zu verbreiten. Dazu nutze ich zum Beispiel meine Social-Media-Kanäle. Zu meinen Herzensthemen gehören Wildbienen und die Aufklärung über Schottergärten.
Im Gespräch mit ...
Name: Lea Schell
Alter: 28
Dezernat/Einrichtung: Dezernat IV, Stabsstelle Strategie und Grundsatz
Aufgabengebiet: Prozessmanagement und Grundsatzthemen
Letzte berufliche Station vor der TU: Sinologie-Studium an der Goethe Universität Frankfurt
Dienstjahre an der TU Darmstadt: sechs