IT-Region auf dem Weg zum Spitzencluster

Zweites IT-Forum mit 450 Teilnehmern in Darmstadt bringt Software-Cluster Rhein Main Neckar weiter voran

25.06.2009 von

Podiumsdiskussion beim IT-Forum 2008. Bild: IT-Forum

Der von der TU Darmstadt mit vorangetriebene Antrag „Software-Innovationen für das digitale Unternehmen“ hat den Sprung in das Finale des zum zweiten Mal ausgeschriebenen Spitzencluster-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) geschafft.

Die Bewerbung des Konsortiums, in dem die Unternehmen Software AG, SAP und EDS Scheer sowie die TU Darmstadt führende Kräfte sind, ist am Abend des 24. Juni von der Fachjury für die Endrunde nominiert worden. Die endgültige Entscheidung fällt im Januar 2010. Es geht um eine Förderung in Höhe von 40 Millionen Euro. (www.bmbf.de/press/2603.php). Die Entscheidung in Berlin war eines der beherrschenden Themen beim 2. IT-Forum Darmstadt Rhein Main Neckar am gestrigen Mittwoch in Darmstadt.

Die Region in und um Darmstadt soll als europäischer IT-Spitzenstandort weltweit bekannt gemacht werden. Zu diesem Anlass kamen am 25. Juni führende Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in Darmstadt zum zweiten IT-Forum Darmstadt Rhein Main Neckar zusammen, „Gemeinsam aus der Region stark sein und Potenziale in Marktwerte umsetzen“ – unter diesem Motto stand die Veranstaltung vor rund 450 Besuchern im Wissenschafts- und Kongreßzentrum darmstadtium.

Die einzigartige Mischung aus Kongress, Fachtagung, Messe, Forumsveranstaltung hat sich in den vergangenen Jahren bewährt. Dieses Jahr trafen Großunternehmen aus Logistik, Finanzen, Chemie/Pharma, Fertigung, öffentlicher Verwaltung und Telekommunikation mit den kleinen und mittelständischen IT-Unternehmen der Region in Darmstadt zusammen.

Unter dem Thema „IT – Trends der Zukunft“ konnten die Anbieter einen einmaligen Einblick in den Bedarf großer Anwenderbranchen erhalten. Außerdem wurden die in Darmstadt angesiedelten und bundesweit anerkannten Forschungsprojekte im Bereich IT-Sicherheit vorgestellt. Erstmals wurden auch zielgerichtet Institutionen aus den anliegenden Regionen angesprochen.

Kongress, Fachtagung, Messe, Forumsveranstaltung – die einzigartige Mischung machte das regionale IT-Forum aus. Aufbauend auf den Ergebnissen vergangenen Jahres werden nun branchenorientiert die Aktivitäten gebündelt und vorangetrieben. Wichtige IT-Anwender aus der Region sind aktiv in das Konzept eingebunden. Erstmals wurden auch zielgerichtet Institutionen aus den anliegenden Regionen angesprochen. Die Region versteht sich als geographischer Kern um die Zentren Darmstadt, Wiesbaden, Frankfurt, Offenbach, Mainz, Aschaffenburg, Ludwigshafen, Mannheim und Heidelberg.

Das diesjährige Forum ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Fortentwicklung des Software-Cluster Rhein Main Neckar. Mit dem Cluster soll die Spitzenforschung in Wissenschaft und Unternehmen ausgebaut werden, außerdem sollen innovative kleinere wie größere Unternehmen untereinander sowie mit den Hochschulen und Forschungseinrichtungen vernetzt werden. Dazu kommt die Vermarktung dieser IT-Kompetenz der Region. Mit Hilfe der Landesregierung, haben IHK, TU Darmstadt, Software AG, SAP und IDS Scheer in den letzten Monaten erfolgreich ein Clustermanagement installiert, das im Rahmen des zweiten IT-Forums die Arbeit aufnahm und auch gleich den Rückenwind durch die Spitzencluster-Entscheidung in Berlin spürte.

Auf dem ersten regionalen IT-Forum im Mai 2008 wurde der Grundstein gelegt, die IT-Region Darmstadt Rhein Main Neckar als Marke zu etablieren. Die Player aus Wirtschaft und Forschung unter Beteiligung der Politik arbeiteten dazu die Stärken der Region heraus und vereinbarten gemeinsames Agieren. Mit der Gründung des Centre for Advanced Security Studies (CASED) im Herbst 2008, dem Nationalen IT-Gipfel im November und der Allianz digitaler Warenfluss wurde die Kompetenz der Region noch schärfer profiliert.

Fotos und Hintergrundinformationen zum IT-Forum Darmstadt Rhein Main Neckar finden Sie unter http://www.it-forum-2009.de/ oder unter www.it4work.de

Wortlaut

Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel, Präsident der Technischen Universität Darmstadt:
„Die Technische Universität Darmstadt ist auf dem Feld der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ein Kraftzentrum in der Region Rhein-Main-Neckar. Das gilt für die zukunftsweisende Forschung etwa in der IT-Sicherheit genauso wie für die Lehre. Die TU Darmstadt hat, so unterstreicht es auch eine soeben veröffentlichte Studie der Universität gemeinsam mit der Software AG, entscheidende Bedeutung für die Entstehung des IKT-Clusters Rhein-Main und großen Einfluss auf die Gründung von Leitunternehmen und die Bereitstellung hochqualifizierter Mitarbeiter. Dazu passt eine aktuelle Befragung von Personalchefs der großen deutschen Unternehmer im Auftrag der Magazine „Handelblatt Junge Karriere“ und „Wirtschaftswoche“: Die Manager urteilten einmal mehr, die TU Darmstadt habe bundesweit den besten Studiengang Wirtschaftsinformatik. Das heißt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen: Unsere Absolventen sind heiß begehrt.“

Andreas Storm MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF):
„Mit einem überzeugenden Konzept hat sich der Darmstädter Softwarecluster im hochdotierten Spitzencluster-Wettbewerb des BMBF bis ins Finale vorgearbeitet. Dieser großartige Erfolg, zu dem ich allen Beteiligten herzlich gratuliere, zeigt: Wissenschaftliche Kompetenz und wirtschaftliche Stärke haben Darmstadt zum führenden Softwarestandort in Deutschland gemacht. Mit unserer Förderung der ITForschung setzen wir an den besonderen Kompetenzen der Unternehmen und Forschungseinrichtungen in der Region an.“

Statement Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG:
„Mein Ziel ist es, zusammen mit den Partnern in der Region, das IT-Cluster Rhein Main Neckar weiter zu entwickeln und weltweit bekannt zu machen. Das Forum ist DIE Netzwerkplattform des Clusters. Das IT-Forum in Darmstadt dient dazu, einen kontinuierlichen Austausch auf allen Ebenen zu gewährleisten. Das Software-Cluster Rhein Main Neckar differenziert sich von anderen IT-Clustern durch die Nähe zu den Anwenderindustrien. Daher haben wir diesen Schwerpunkt bewusst beim IT-Forum 2009 gesetzt.“

Brigitte Zypries MdB, Bundesministerin der Justiz:
„Mein Ziel ist, Darmstadt und die Region noch besser im weltweiten IT-Geschäft zu positionieren. Die öffentliche Hand ist seit diesem Jahr ein besserer Kunde. Durch eine Grundgesetzänderung werden in Zukunft bundesweit einheitliche Standards für IT-Projekte – zum Beispiel ePersonalausweis – gelten. Wer für die Projekte von Bund und Ländern frühzeitig Lösungen anbietet, erschließt sich einen sicheren Zukunftsmarkt. In Zeiten der Wirtschaftskrise ist das ein wichtiger Schritt hin zu unserem gemeinsamen Ziel: das Silicon Valley in Europa zu werden!“

Prof. Dr. Johannes Buchmann, Direktor von CASED und Professor im Fachbereich Informatik der TU Darmstadt:
„Das Softwarecluster Rhein Main Neckar und vor allem das jährliche IT-Forum bieten uns wichtige Kontakte und Rückmeldungen aus verschiedenen Branchen der regionalen Wirtschaft. Das LOEWE-geförderte Zentrum der TU Darmstadt „Center for Advanced Security Research Darmstadt-CASED“ ist ein exzellentes Beispiel für nachhaltige Forschungsförderung in der Region. Als Zentrale des Darmstädter ITSicherheitsclusters, gebildet von der TU Darmstadt, dem Fraunhofer-Institut SIT und der Hochschule Darmstadt, bringt CASED die Forschung und Ausbildung am ITSicherheitsstandort Darmstadt national und international voran. Dadurch wird die Region dauerhaft attraktiv für IT-Unternehmen, die vom Know How und der Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft unmittelbar profitieren können.“

Zahlen und Fakten

Schon heute arbeiten mehr als 25.000 Beschäftigte in über 4.500 IT-Unternehmen in der Region. Darüber hinaus kennzeichnet die Region die Konzentration von IT-nahen Forschungs- und Hochschuleinrichtungen. Schon Darmstadt allein versammelt die Kompetenzen des Fraunhofer Institut für sichere Informationstechnologie, des Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung, des INI-GraphicsNet, der Technischen Universität Darmstadt und der Hochschule Darmstadt.

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