Wie können Wikis besser werden?

Intuitives Wissensmanagement mit semantischer Sprachtechnologie

25.09.2009 von

Prof. Gurevych und ihr Team vom UKP-Lab an der TU Darmstadt

Wissenschaftler von der TU Darmstadt entwickeln derzeit im Forschungsprojekt „Wikulu – Selbstorganisierende Wikis“ eine auf semantischer Sprachtechnologie beruhende Software, die das Problem unübersichtlicher und redundanter Wissenssammlungen etwa in Unternehmen lösen helfen soll.

Schon lange gibt es auch in Unternehmen Wiki-Software, mit der wichtige Informationen intern auch für andere Mitarbeiter leicht zugänglich gemacht werden soll. Wikis haben für Unternehmen viele Vorteile: In ein Wiki kann man schnell und von fast überall aus Informationen hinzufügen. Andere können auf diese zugreifen und sie gegebenenfalls aktualisieren und erweitern. Gerade in Unternehmen entwickeln sich Wikis aber oft unkontrolliert zu einem zwar reichhaltigen, aber unübersichtlichen Informations-Chaos. Damit gerät das Prinzip „Wiki“ an seine Grenzen, denn schnell verliert der Einzelne den Überblick über die Fülle der Informationen.

Mitarbeiter der Arbeitsgruppe „Ubiquitous Knowledge Processing“ (UKP Lab) der TU Darmstadt erforschen derzeit unter Leitung von Prof. Dr. Iryna Gurevych, wie sich Ordnung in dieses Chaos bringen lässt. Das UKP Lab versucht dieses Problem mit einer intelligenten Software basierend auf semantischer Sprachtechnologie zu lösen. Dadurch soll die Interaktion von Mensch und Maschine einfacher und intuitiver werden.

Die intelligente Software unterstützt den Benutzer auch noch bei weiteren zeitraubenden Tätigkeiten wie z.B. dem Anlegen von Links, dem Vergeben von Tags oder der Restrukturierung des Wikis. Bestehende Wiki-Systeme müssen dabei nicht ersetzt, sondern werden einfach mit den intelligenten Fähigkeiten erweitert.

In gewisser Weise organisiert sich das Wiki dadurch selbst, weshalb das von der Klaus Tschira Stiftung geförderte Forschungsprojekt den Namen „Wikulu – Selbstorganisierende Wikis“ trägt. Der Name „Wikulu“ setzt sich dabei aus den hawaiianischen Wörtern „wiki schnell“ und „kukulu organisieren“ zusammen.

Prof. Dr. Iryna Gurevych ist Leiterin des UKP Lab am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt. Die Arbeitsgruppe forscht seit mehreren Jahren führend im Bereich der Verbindung von Sprachtechnologie mit Wikis. Die vom UKP Lab entwickelten Softwarepakete zum Zugriff und zur Analyse von Wikis JWPL und JWKTL werden weltweit von Forschungsgruppen in der wissenschaftlichen Arbeit eingesetzt. Die in Wikulu integrierten Methoden der Sprachtechnologie sind Teil der Softwaresammlung DKPro (Darmstadt Knowledge Processing Software Repository), die auf der offenen IBM-Plattform „Unstructured Information Management Architecture“ (UIMA) basiert.

Zum Thema:

UKP Lab

Pressemeldung im Volltext (25.09.09) (wird in neuem Tab geöffnet)