Alfred Hrdlicka ist tot

TU gedenkt großem europäischem Künstler

07.12.2009 von

Marsyas II von Alfred Hrdlicka. Bild: Renate Gruber

Der österreichische Bildhauer und Maler Alfred Hrdlicka ist gestern im Alter von 81 Jahren gestorben. Damit verliert die europäische Kunstwelt einen Künstler, der sich immer auch politisch äußerte. An der Technischen Universität Darmstadt kann man Marsyas II sehen, der im Skulpturengarten ausgestellt ist und dort Ende der 60er Jahre aufgestellt wurde.

Der geschundene Körper als Opfer von Greueltaten, oft des Faschismus, war immer wieder Thema in den Arbeiten des Künstlers. Die Gewalt der Themen spiegelt sich auch in seinen Arbeiten wider, die nie ästhetisch, eher grob gearbeitet waren.

Marsyas, der griechischen Sage nach Herausforderer von Apollo, wurde von diesem nach dem Wettstreit als Verlierer an einen Baum gebunden und bei lebendigem Leib gehäutet. In Marsyas sah Hrdlicka das Inbild des sinnlichen und zugleich malträtierten Menschen. Marsyas I zeigt noch den aufrechten Kämpfer, die muskulöse Faust herausfordernd zum Himmel und den Göttern gestreckt. Mit Marsyas II bildet Hrdlicka den Mythos noch einmal ab, diesmal ist der Satyr bestraft, er hängt kopfüber und enthäutet am Baum.

Die Plastik befindet sich im Skulpturengarten, dessen Elemente als Gegenpol zu den kantigen Neubauten des damals gerade begonnenen Campus Lichtwiese stehen und zu einer Auflockerung des Gebäude-Ensembles beitragen sollten.

Zum Thema:

Skulpturengarten der TU Darmstadt