Zugang zur hörenden Welt

TU Darmstadt baut Barrieren ab

12.01.2011 von

Im Audimax können Hörbeeinträchtigte dank Induktionsschleifen nun besser hören. Foto: Theo Bender / TU Darmstadt

Wenn es im Umfeld hörbeeinträchtigter Menschen laut zugeht, wird für sie die Verständigung immer schwieriger. Die Technische Universität Darmstadt erleichtert nun diesen Menschen das Zuhören im Audimax.

Die TU Darmstadt hat Induktionsschleifen im Audimax verlegt. Diese im Boden oder der Wand verlegten Drahtschleifen wirken wie Lautsprecher, nur das sie das elektrische Signal beispielsweise eines Mikrophons nicht in Schallwellen, sondern in ein Magnetfeld umsetzen. In Hörgeräten wird dadurch eine Spannung induziert, die als Eingangssignal für die Signalverarbeitung des Hörgerätes dient.

Dieses Prinzip bewirkt eine höhere Sprachverständlichkeit für schwerhörige Zuhörerinnen und Zuhörer, als es mit Lautsprecherbeschallung, insbesondere in halligen Räumen, möglich ist. Darüber hinaus schätzen die Betroffenen das einfache Umschalten des Hörgeräts. Der Betrieb und die Bedienung sind einfach und unproblematisch.

Nach einem erfolgreichen Echt-Test mit Betroffenen ging die Anlage zum Jahreswechsel in Betrieb. Damit setzt die TU eine integrative Architektur entsprechend dem „access for all“-Gedanken um. Im geplanten Hörsaal- und Medienzentrum auf der Lichtwiese sind im großen Hörsaal weitere Induktionsspulen geplant.

Bisher haben die Universitäten in Tübingen, Hamburg, Frankfurt, Zittau und Weimar große Hörsäle mit diesen Komponenten ausgestattet.

Zum Thema:

Pressemitteilung vom 12.01.2010 (wird in neuem Tab geöffnet)

Projekt Handicap