Hohe Auszeichnung für TU-Prozesslernfabrik

100.000 Euro für neuartiges praxisnahes Lehrkonzept

08.12.2011

Die Prozesslernfabrik am Fachbereich Maschinenbau der TU Darmstadt ist Träger des diesjährigen Hessischen Hochschulpreises für Exzellenz in der Lehre.

Einblick in Arbeitsabläufe bietet die Prozesslernfabrik. Bild: Andreas Arnold

Die Prozesslernfabrik der TU Darmstadt ist ein kleines, aber sehr realitätsnahes Produktionsunternehmen auf dem Campus: Hier können Studierende und Experten aus der Industrie ganze Montagelinien konzipieren und unter realen Produktionsbedingungen hochfahren. Sie können ihre eigenen Ideen in die Prozessgestaltung einbringen, den Erfolg ihrer Maßnahmen unmittelbar testen und erfahren so, mit welchen Methoden sie Produktionsprozesse optimieren können. Dieses praxisnahe Lehrkonzept der TU Darmstadt wurde am Nachmittag mit dem Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre ausgezeichnet. Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann übergab den mit 100.000 Euro dotierten 2. Projektpreis an Prof. Dr.-Ing. Eberhard Abele, der das PTW-Institut der TU Darmstadt leitet und die Prozesslernfabrik im Jahr 2007 gegründet hatte. Seitdem haben mehrere hundert Studierende, aber auch Experten und Manager aus der Industrie die Prozesslernfabrik genutzt.

Die Hessische Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann zeichnet Prof. Dr. Eberhard Abele (m.l.) und Felix Brungs (m.r.) vom Insitut PTW mit dem Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre aus. Foto: Uwe Dettmar
Die Hessische Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann zeichnet Prof. Dr. Eberhard Abele (m.l.) und Felix Brungs (m.r.) vom Insitut PTW mit dem Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre aus. Foto: Uwe Dettmar

„Das Konzept einer Fabrik auf dem Campus hat sich in den vergangenen Jahren sowohl in der Lehre als auch in der Forschung bestens bewährt. In der Ausbildung zum Maschinenbauingenieur können wir bestimmte Fähigkeiten und Kenntnisse am besten durch handlungsorientierte Lernformen vermitteln. So wird das Verständnis für die komplexen Prozesse in einem realen Produktionsunternehmen gestärkt und die Ausbildung gleichzeitig effizienter und nachhaltiger“, so Abele. Mit dem Preisgeld werde die TU Darmstadt die Prozesslernfabrik sehr viel umfangreicher als bisher mit didaktischen Hilfsmitteln ausstatten, um noch stärker die betriebswirtschaftlichen Aspekte und Abläufe eines Unternehmens vermitteln zu können.

Das Konzept einer Lernfabrik auf dem Campus macht mittlerweile weltweit Schule: „Unser Kooperationspartner McKinsey & Company hat vor wenigen Woche eine Prozesslernfabrik nach dem Darmstädter Modell in Atlanta/USA eröffnet, wir sind mit sechs weiteren Hochschulen im Gespräch, die ebenfalls nach dem Darmstädter Vorbild Campus-Lernfabriken aufbauen wollen“, so Abele. Auch an der TU Darmstadt seien für die Zukunft weitere Lernfabriken nach dem Vorbild der Prozesslernfabrik geplant.

Der Hessische Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre ist mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 375.000 Euro deutschlandweit der am höchsten dotierte Landespreis für herausragende und innovative Leistungen in der Lehre an Hochschulen. Der Preis wird jährlich vom Land Hessen und der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung vergeben und würdigt die Entwicklung und Umsetzung von zukunftsweisenden Lehrkonzepten. Die Jury ist paritätisch mit Studierenden und Lehrenden besetzt.