Ausgezeichnete Spitzenforschung

Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2009 für TU-Professor Dr. Jürgen Rödel

04.12.2008 von

Wissenschaftliche Exzellenz: Prof. Jürgen Rödel, Materialwissenschaftler von der TU Darmstadt, erhält einen Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2009 der DFG

Prof. Dr. Jürgen Rödel von der Technischen Universität Darmstadt erhält den renommiertesten und höchstdotierten deutschen Wissenschaftspreis, den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, zusammen mit dem Dresdener Prof. Dr.-Ing. Jürgen Eckert. Mit dem Preis sind für den Spitzenforscher 1,25 Millionen Euro Forschungsgelder verbunden. Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird jedes Jahr von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verliehen.

Prof. Dr. Jürgen Rödel, geboren 1958, ist seit 1994 Professor für Nichtmetallisch-Anorganische Werkstoffe an der TU Darmstadt. Nach seinem Studium der Materialwissenschaften in Erlangen und der Keramik in Leeds promovierte er 1988 an der University of California in Berkeley. 1992 habilitierte er sich an der TU Hamburg-Harburg und erhielt im gleichen Jahr den Heinz Maier-Leibnitz-Preis der DFG und des BMBF.

1998 und 2004 hatte Rödel Gastprofessuren an den Universitäten Washington/Seattle (USA) und Leeds (UK) inne. Von 1995 bis 2001 war er Koordinator des DFG-Schwerpunktprogramms Gradientenwerkstoffe, seit 2003 ist Rödel Sprecher des Sonderforschungsbereichs “Elektrische Ermüdung in Funktionswerkstoffen” an der TU Darmstadt. Als Sprecher des DFG-Fachkollegiums Materialwissenschaften engagiert er sich seit 2004 überdies in der wissenschaftlichen Selbstverwaltung.

In der Presseinformation der DFG zur Vergabe des Preises heißt es über Prof. Dr. Rödel:

„Jürgen Rödel befasst sich mit keramischen Hochleistungswerkstoffen und verbindet dabei einen überaus hohen wissenschaftlichen Anspruch mit außerordentlicher experimenteller Kreativität. Besonders bedeutsam sind zum einen seine Beiträge zur Entwicklung ferroelektrischer Funktionskeramiken – die unter anderem in Mobiltelefonen und für die Steuerung von Verbrennungsmotoren eingesetzt werden – und neuer bleifreier piezoelektrischer Keramiken. Rödels zweites weltweit beachtetes Arbeitsgebiet sind neuartige Gradientenwerkstoffe. Hier konnte er mit neuen prozesstechnischen Ansätzen Keramik/Metall-Gradientenwerkstoffe herstellen, die ein hohes Anwendungspotenzial in der Energie- und Medizintechnik haben.“

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird seit 1985 jährlich vergeben. Ziel des Leibniz-Programms ist es, „die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erleichtern“, wie es bei der DFG heißt. Die Förderung wird nur auf Vorschlag Dritter gewährt.

Bisherige Preisträger an der TU Darmstadt waren Prof. Dr. Frank Steglich aus der Festkörperphysik, der den Preis 1986 erhielt, und Prof. Dr. Bernd Giese (Organische Chemie), der 1987 ausgezeichnet wurde. Außerdem sind Prof. Dr. Johannes Buchmann aus dem Fachbereich Informatik (1993) und Prof. Dr. Thomas Weiland (1998) aus dem Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik Träger der Auszeichnung.

Der Leibniz-Preis verleiht dem Preisträger eine Freiheit, die in der Wissenschaft einmalig ist: Die Ausgezeichneten können ihre Fördersumme innerhalb eines Zeitraums von bis zu sieben Jahren nach eigenen Vorstellungen und ohne Antrag für ihre wissenschaftlichen Arbeiten einsetzen.

Der Namensgeber des Preises Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) war deutscher Philosoph und Wissenschaftler. Er gilt als der universale Geist seiner Zeit und war einer der bedeutendsten Philosophen des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts.