Herausragender Nachwuchswissenschaftler

DFG finanziert Emmy Noether-Gruppe für Prof. Michael Goesele von der TU Darmstadt

30.01.2009 von

Die Emmy Noether-Gruppe um Prof. Goesele entwickelt Verfahren, mit denen sich aus Fotos im Computer die originalen dreidimesionalen Objekte rekonstruieren lassen. Computerbild: Goesele/TU Darmstadt

Prof. Dr.-Ing. Michael Goesele, Juniorprofessor am Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme im Fachbereich Informatik der TU Darmstadt, ist in das Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für herausragende Nachwuchswissenschaftler aufgenommen worden. Die DFG finanziert zwei Doktoranden bis zu fünf Jahre lang, was einem Fördervolumen von mehr als 800.000 Euro entspricht. Insgesamt sind damit vier Emmy Noether-Arbeitsgruppen am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt angesiedelt.

Das Thema der Arbeitsgruppe um Prof. Goesele ist die „exakte Szenenrekonstruktion aus extrem großen Bildmengen“. Ziel der Forschungsarbeiten ist es, vollautomatische Verfahren zur Erzeugung zentimetergenauer dreidimensionaler Modelle aus tausenden Fotos zu entwickeln, selbst wenn diese eigentlich nie für diesen Zweck gedacht waren. Dazu muss zum Beispiel ein Bauwerk auf allen Bildern erst einmal von anderen Objekten, wie den vor dem Bauwerk posierenden Menschen, sauber getrennt werden. Danach können die Details des Bauwerks aus allen Fotos zu einem riesigen 3D-Puzzle zusammengefügt werden.

Perfektes Arbeitsmaterial hierfür sind Urlaubsfotos und andere von Hobbyphotographen aufgenommene Bilder eines Gebäudes, Kunstwerks oder Parks, wie sie im Internet zu finden sind. „Mit dem Datenschatz im Internet etwa von bekannten Foto-Plattformen“, sagt Prof. Goesele, „wollen wir auf lange Sicht Methoden entwickeln, die auch schwierigen Bildsammlungen realistische Modelle der dargestellten Szenerie konstruieren.“

Die Urlaubsfotos sind dabei nur das Spielmaterial. Dreidimensionale Rekonstruktion aus Bildern wird in vielen Bereichen immer wichtiger, zum Beispiel im Automobilbau, in der Archäologie oder im Vermessungswesen. Bisher ist man hier auf sorgfältig aufgenommene Bilder angewiesen, was sehr aufwändig und auch nicht immer möglich ist. Mit den neuen Methoden können fast beliebige Eingabebilder verwendet werden.

Weitere Informationen:

www.gris.informatik.tu-darmstadt.de/~mgoesele/