Zwölf neue Humboldt-Professuren in Berlin verliehen

TU-Professor Marcus Rohrbach unter den Ausgezeichneten

2024/05/14

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, und der Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, Robert Schlögl, haben gestern Abend (13. Mai) in Berlin zwölf neue Alexander von Humboldt-Professuren verliehen. Unter den Träger:innen des höchstdotierten Forschungspreises in Deutschland ist der Informatikprofessor und KI-Experte Marcus Rohrbach, der im vergangenen Jahr vom Facebook-Mutterkonzern Meta in Kalifornien an die TU Darmstadt gewechselt hat.

Marcus Rohrbach mit Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Stiftungspräsident Robert Schlögl.

TU-Präsidentin Professorin Tanja Brühl äußerte sich erfreut darüber, dass Rohrbach seit September 2023 als Humboldt-Professor die Spitzenforschung der TU Darmstadt im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) verstärkt. „Mit ihm konnten wir einen ausgewiesenen Experten für multimodales Lernen gewinnen“, sagte sie. Damit sei der Wissenschaftler eine große Bereicherung sowohl für hessian.AI, das Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz, als auch für das Projekt „Reasonable Artificial Intelligence“ (RAI), das im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder einen Vollantrag für die Förderlinie Exzellenzcluster stellt.

Der TU-Vizepräsident für Forschung, Professor Matthias Oechsner, erklärte: „Als einer der Sprecher von RAI ist Rohrbach maßgeblich am Erfolg des Clusters in der Skizzenphase verantwortlich. Ich bin überzeugt, dass er durch seine Expertise an vielen Schnittstellen der KI-Forschung und seiner innovativen Ideen den Weg für die nächste Generation der Künstlichen Intelligenz ebnen wird.“

Weltweit führender Experte

Rohrbach hat sich innerhalb der KI-Forschung früh auf das multimodale Lernen spezialisiert und mit bahnbrechenden Ergebnissen als weltweit führender Experte etabliert. Seine Forschung, die Bild und Sprache verbindet, bewegt sich an der Schnittstelle von Deep Learning und logischem Schlussfolgern. Seine Modelle, Software und Daten, werden in Forschung und Industrie vielfach angewendet. Die KI-Forschung ist eine zentrale, interdisziplinär angelegte Disziplin an der TU Darmstadt und international exzellent.

Die zwölf neuen Humboldt-Professor:innen wurden von deutschen Hochschulen nominiert und wechseln aus dem Ausland an zehn deutsche Universitäten. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Auszeichnung ist mit je fünf Millionen Euro für experimentell und je dreieinhalb Millionen Euro für theoretisch arbeitende Wissenschaftler:innen dotiert.

Die TU Darmstadt erhielt die besondere Auszeichnung bereits zum dritten Mal: Mit einer Professur für den Kernphysiker Dr. Alexandre Obertelli konnte die Universität 2018 die erste Humboldt-Professur in Hessen einwerben, 2021 folgte die Kognitionswissenschaftlerin Professorin Angela Yu.

„Freiheit, etwas wagen zu können“

Stiftungspräsident Schlögl hob in seiner Rede die Bedeutung der Freiheit für die Gesellschaft und auch für die neuen Humboldt-Professor:innen hervor. „Nicht ohne Grund ist das Wissenschaftsjahr 2024 dem Thema Freiheit gewidmet“, sagte er. „Unser Grundgesetz wird 75 Jahre alt. Es garantiert Forschungsfreiheit, Rede- und Meinungsfreiheit – hohe Güter, die wir gar nicht genug wertschätzen können und die wir verteidigen müssen. Auch Spitzenwissenschaft gedeiht nur dort, wo Freiheit ist. Finanzielle Freiheit, aber auch die Freiheit, etwas wagen und neue Wege gehen zu können. Die Alexander von Humboldt-Professur schenkt Ihnen, liebe Ausgezeichnete, in den nächsten fünf Jahren diese Freiheit.“

Forschungsministerin Stark-Watzinger betonte in ihrer Ansprache, die Alexander von Humboldt-Professur sichere Forschung in Deutschland auf allerhöchstem Niveau. „Deutschland und sein Wissenschaftssystem überzeugen, auch im internationalen Vergleich“, erklärte sie. „Wir sind attraktiv für die Besten aus aller Welt. Der Lebensweg der Preisträgerinnen und Preisträger zeigt dabei eindrucksvoll, welches Potenzial eine weltoffene Wissenschaft entfalten kann.“

Humboldt-Stiftung/mih