Konsularischer Besuch im Wissenschaftsschloss

Hessisches Consular Corps zu Gast an der TU Darmstadt

2024/09/04

Die TU Darmstadt hat gestern (3. September) das Hessische Consular Corps im Wissenschaftsschloss begrüßt. Zu Gast waren rund 90 internationale Konsuln und Konsulinnen. Auf dem Programm standen unter anderem wissenschaftliche Vorträge und Präsentationen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) sowie eine Führung durch das Schloss.

TU-Präsidentin Professorin Tanja Brühl, Kanzler Dr. Martin Lommel und Chief Communication Officer Dr. Patrick Honecker hießen die Mitglieder der Delegation herzlich willkommen. In ihren Begrüßungsworten verwiesen Brühl und Lommel insbesondere auf den Anspruch der Universität, durch Innovationen aus und in Forschung, Lehre und xchange Veränderungen für die Zukunft zu gestalten. KI – als Teil des Forschungsfelds Information and Intelligence – sei eine wesentliche Technologie für solche Veränderungen.

Die Präsidentin und der Kanzler stellten die Bedeutung von Kooperationen für die TU Darmstadt dar. Dies gelte sowohl mit Blick auf die lange Tradition der Interdisziplinarität nach innen als auch in der intensiven Vernetzung mit Partner:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft nach außen, betonten sie. Das Wissenschaftsschloss sei Symbol dieses Anspruchs der Universität, erklärte Lommel. Mit dem Schloss fülle die TU ihren Platz in der Mitte der Stadtgesellschaft aus.

Brühl unterstrich zudem, dass die TU Darmstadt eine Europäische Technische Universität sei. Sie sei Mitglied der Europäischen Universitätsallianz Unite! (University Network for Innovation, Technology and Engineering). Die Universität ist als einzige technische Universität Hessens besonders international geprägt. So kamen im Wintersemester 2023/2024 etwa 22 Prozent der Studierenden an der TU Darmstadt aus dem Ausland.

„Die fabelhafte Welt der KI“

Im Anschluss an die Grußworte gaben die TU-Professor:innen und Co-Direktor:innen des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz (hessian.AI) Mira Mezini und Kristian Kersting Einblick in KI-Forschung an der TU und in hessian.AI. Mezini, Leiterin des Arbeitsgebiets Softwaretechnik, schlug in ihrem Vortrag mit dem Titel „Die fabelhafte Welt der Künstlichen Intelligenz“ einen Bogen von den Anfängen der KI-Entwicklung bis heute und thematisierte aktuelle Forschungsfragen sowie gesellschaftliche Implikationen zu Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz. Kersting, Leiter des Fachgebiets Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen, präsentierte das Forschungsprojekt „Reasonable Artificial Intelligence“ (RAI), das bei der prestigeträchtigen Exzellenzstrategie im Rennen um ein Exzellenzcluster ist. RAI möchte eine neue Generation von KI-Systemen entwickeln, deren Vorzüge eine vernünftige Ressourcennutzung, Datenschutz und kontinuierliche Verbesserung sind. Insgesamt ist die TU Darmstadt mit drei Projekten in dem Wettbewerb des Bundes und der Länder vertreten.

Anschließend gaben an mehreren Informationsstationen sowohl hessian.AI als auch drei KI-Ausgründungen Einblick in ihre Arbeit. hessian.AI stellte anhand einer Produktpräsentation das KI-Innovationslabor vor. Zudem präsentierten mehrere Gründer:innen ihre Start-ups, die stellvertretend für das reichhaltige und dynamische KI-Innovationsökosystem in Darmstadt, Metropolregion Rhein-Main und Hessen stehen: Bird Mapper entwickelt Werkzeuge zur Aufzeichnung von Vogelstimmern und damit zur autonomen Messung von Vogelpopulationen – ein Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Erfolgreich im Markt ist das Start-up Energy Robotics, das autonome Roboter etwa für spezielle Wartungseinsätze auf Industrieanlagen zur Verfügung stellt. Und das Jungunternehmen Summetix analysiert mit Deep Learning Daten zum Beispiel aus Kundenfeedbacks und liefert vielfältige Erkenntnisse für die Qualitätssicherung sowie die Marken- und Produktentwicklung.

Führung durchs Schloss

Schlusspunkt der Veranstaltung war schließlich eine Führung durch das Wissenschaftsschloss, bei der die Gäste unter anderem den sanierten Orgelsaal sowie ein aufwändig umgebautes ehemaliges Magazingeschoss besichtigten.

Das Hessische Consular Corps umfasst etwa 130 berufs- und honorarkonsularische Vertretungen. Bei diesen handelt es sich im Unterschied zu Botschaften nicht um diplomatische Vertretungen eines Staates, sondern um die Vertretung der Verwaltung eines Landes. Die Delegation wurde geleitet von Ministerialdirigent Dieter Beine, Chef des Protokolls in der Hessischen Staatskanzlei. mih