„Busphalt“ für die Gleisanlagen am Wissenschaftsschloss
Kooperationsprojekt „Darmstädter Oberbausystem“ von TU und HEAG mobilo
2024/09/04
Kürzlich hat das Darmstädter Verkehrsunternehmen HEAG mobilo die Bauarbeiten in den Gleisanlagen am Wissenschaftsschloss zu Ende gebracht. Die Gleise und der Fahrwegbelag, die nach knapp 20 Jahren stark beansprucht waren, sind innerhalb von sechs Wochen erneuert worden. Um zu prüfen, ob die vorgesehenen Materialien für diese durch Busse und Straßenbahnen sehr stark belastete Infrastruktur besonders geeignet sind, arbeiten die TU Darmstadt und die HEAG mobilo in einem Kooperationsprojekt eng zusammen.
Der Gleisbereich am Wissenschaftsschloss wurde mit einer speziellen Deckschicht asphaltiert, die für mehr Stabilität sorgen und Spurrillen und Schäden vorbeugen soll. Nun wird in Zusammenarbeit mit der TU wissenschaftlich untersucht, welche Unterschiede in Herstellung, Instandhaltung und Erneuerungen es bei unterschiedlichen Oberbausystemen gibt. Die Forschung von Seiten der TU wird durch die Leiterin des am Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, Professorin Jia Liu, den Leiter der Instituts für Verkehrswegebau Dr. Stefan Böhm sowie das Team des Instituts betreut. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen David Kempf und Mariam Hussain waren direkt vor Ort, um das operative Geschehen hautnah zu begleiten. Prüfstelle für Verkehrswegebau und Asphalttechnologie
Das gemeinsame Projekt hat unter anderem das Ziel, durch eine neue Fahrbahndecke die enormen Belastungen durch Busse und Straßenbahnen (4.000 Busse pro Woche und Richtung) auf dieser Fläche dauerhaft aufzufangen und diese gleichzeitig attraktiver zu gestalten. Dabei wird ein Material – der sogenannte „Busphalt“ – eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine farbige kunststoffgebundene Deckschicht.
Besonders gut für starke Busbelastungen
Laut Hersteller eignet sich der „Busphalt“ aufgrund seiner speziellen Materialeigenschaften (z.B. hoher Erweichungspunkt) besonders gut, starken Busbelastungen zu widerstehen. Gestalterisch ergeben sich ebenfalls Vorteile, da viele verschiedene Farbtöne verwendet werden können.
Die TU-Beteiligung beinhaltete die Begleitung der Baustelle, die Messung während und nach dem Einbau, die Entnahme von Proben sowie weiterführende Laboruntersuchungen. Ziel ist es zu erforschen, ob die verwendeten Materialien für den Oberbau unter den gegebenen Rahmenbedingungen nachhaltig funktionieren und wie gut sie sich für andere Orte eignen könnten. Gleichzeitig wird überprüft, ob der Einbau vor Ort fachgerecht erfolgt ist. Es wird eine robuste Lösung angestrebt, um eine möglichst lange Liegedauer der Fahrbahndecke und eine möglichst hohe Verfügbarkeit der Verkehrsflächen zu erreichen.
Dieses Projekt „Darmstädter Oberbausystem“ beruht auf einem langjährigen Kooperationsvertrag zwischen der HEAG mobilo GmbH und dem Institut für Verkehrswegebau der TU Darmstadt. bjb