Wirtschaftsminister Mansoori besucht TU Darmstadt
Eisen als Schlüssel: Innovative Technologie zur Langzeitspeicherung grüner Energie
17.06.2024
Der hessische Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori besichtigte am Samstag (15.6.) das Projekt Clean Circles an der TU Darmstadt, in dem Forschende auf Eisen als CO2-freien Energieträger und Brennstoff setzen. Diese innovative Technologie ermöglicht die sichere und effiziente Speicherung großer Energiemengen und könnte die Nutzung existierender Kohlekraftwerke revolutionieren.
„Mit Eisen als Energieträger kann die Klimaneutralität 2045 in Deutschland Wirklichkeit werden“, erklärte Professor Andreas Dreizler, der das gemeinsam mit Professor Christian Hasse leitet. „Innovative Langzeitspeicher sind essenziell für das Gelingen der Energiewende und die Dekarbonisierung.“ Projekt Clean Circles
Im Rahmen seines Besuchs erlebte Minister Mansoori, wie Eisen in Form von kleinen Partikeln verbrannt wird. Dabei wird die gespeicherte Energie als Hochtemperaturwärme freigesetzt – komplett ohne schädliche Emissionen. Dadurch kann Kohle in bestehenden Kraftwerken durch Eisen ersetzt werden, was eine CO2-freie Wärme- und Stromerzeugung ermöglicht. Eine weitere Anwendung sind Prozesse in der Industrie, in denen schwer elektrifizierbare Hochtemperaturwärme benötigt wird.
Mit Eisen als Energieträger kann die Klimaneutralität 2045 in Deutschland Wirklichkeit werden.
Minister Mansoori zeigte sich von der Demonstration der Speichertechnologie sehr beeindruckt: „Die Forschung an der TU Darmstadt zeigt eindrucksvoll, wie innovative Ansätze zur Lösung der Energietransformation auf hohem Niveau untersucht werden. Nur durch solche interdisziplinären Schnittstellenprojekte zwischen Grundlagenforschung und praktischer Umsetzung kann die Frage beantwortet werden, welches Potenzial Eisen als CO2-freier Energieträger hat, um einen entscheidenden Beitrag für die Energiewende leisten zu können. Eine Bestätigung wäre ein großer Schritt für Hessen und könnte als Vorbild für ganz Deutschland dienen.“
Eisenpulver funktioniert im Kreislauf
Ein besonderer Vorteil von Eisenpulver als Energiespeicher ist seine Fähigkeit, im Kreislauf zu funktionieren. Es kann immer wieder dort erneuerbare Energien aufnehmen, wo der Wind weht und die Sonne scheint, und diese Energie an verschiedenen Orten freisetzen. Dies ermöglicht eine flexible und effiziente Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Dreizler erklärte: „Anders als bei anderen Brennstoffen entsteht als Produkt hier nur festes Eisenoxid, welches mit erneuerbarer Energie wieder zu reinem Eisen recycelt werden kann – der Speicher wird so wieder aufgeladen.“
Wissenschaftler:innen in frühen Karrierestufen spielen eine wichtige Rolle bei Clean Circles. Im Gespräch mit Minister Mansoori zeigte sich die Studentin und Direct-Track-Stipendiatin İrem Alp begeistert: „Es motiviert ungemein, einen Beitrag für eine umweltgerechte und nachhaltige Energieversorgung zu leisten.“
Dank der Förderung durch das Hessische Wissenschaftsministerium konnten sich die Forschenden von Clean Circles schnell an der Spitze der internationalen Grundlagenforschung zu Metallen als Energieträger platzieren. Als nächster Schritt steht die industrielle Umsetzung in Form eines Demonstrators an, um die großtechnische Machbarkeit des Konzeptes zu zeigen.
Die Präsidentin der TU Darmstadt, Professorin Tanja Brühl, erklärte: „Als Technische Universität verbinden wir exzellente Grundlagenforschung mit kooperativer Anwendung. So entstehen innovative Lösungen für morgen. Clean Circles ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie Wissenschaftler:innen unserer Universität diesen Anspruch leben und so zukunftsweisende Beiträge für eine nachhaltige Energieversorgung entwickeln.“
Clean Circles / bjb