Scicomm: TU-Präsidentin als Expertin in Bundestags-Ausschuss

24.04.2024

TU-Präsidentin Tanja Brühl (3. v. l.) im Dialog mit Politiker:innen, Wissenschaftler:innen und Wissenschaftskommunikator:innen zur Stärkung von Wissenschaftskommunikation: (v.l.n.r) Holger Mann (SPD), Julia Wandt (Geschäftsbereich Wissenschaftskommunikation und Strategie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg), Professorin Dr. Tanja Brühl, Kai Gehring (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Stephan Seiter (FDP), Cordula Kleidt (Referatsleiterin BMBF), Nicola Kuhrt (Vorstandsvorsitzende der Wissenschaftspressekonferenz e. V.) und Prof. Johannes Vogel (Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin).

TU-Präsidentin Tanja Brühl war heute (24. April) als Sachverständige zu Gast im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestags. In einer öffentlichen Anhörung wies Brühl auf die stabilisierende Bedeutung von Wissenschaftskommunikation für Demokratie hin. Die Präsidentin unterstrich die Rolle von Wissenschaftskommunikation als „Schnittstelle“ zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in einer funktionierenden Demokratie: Indem sie verständlich über wissenschaftliche Forschungsergebnisse und Methoden informiere, ermögliche sie evidenzbasierte Entscheidungen in allen gesellschaftlichen Bereichen und unterstütze demokratische Aushandlungsprozesse. Wissenschaftskommunikation sei ein Mittel gegen Polarisierung, Intoleranz, Ausgrenzung und Demokratiefeindlichkeit. „Sie ist heute wichtiger denn je“, sagte Brühl.

Ihre zentrale Rolle für die Demokratie nähmen die Hochschulen mit großer Verantwortung an, so Brühl. Viele Hochschulen pflegten einen offenen und multidirektionalen Dialog mit Bürger:innen sowie Partner:innen in Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur. „An der TU Darmstadt haben wir dieses geänderte Verständnis unserer Interaktion mit unseren Partner:innen programmatisch festgeschrieben; wir bringen es auch in seiner Bezeichnung zum Ausdruck: Wir sprechen von xchange“, so Brühl.

Brühl begrüßte, dass Überlegungen zur Stärkung von Wissenschaftskommunikation zunehmend auch in Gesellschaft und Politik geführt würden. Allerdings müssten die von außen den Universitäten zugeschriebenen Anforderungen und die Ausweitung des Leistungsspektrums auch monetär unterfüttert werden.

„Wissenschaftskommunikation hat eine demokratiestabilisierende Funktion. In Zeiten, in denen die Demokratie von einigen Akteur:innen angezweifelt wird, die Einschränkung grundlegender Freiheitsrechte von diesen offen diskutiert wird, ist es daher wichtiger denn je, sie auszubauen“, mahnte die Präsidentin. „Das können Hochschulen nicht aus sich heraus. Sie brauchen substanzielle und nachhaltige Unterstützung.“ sip