Medienschau: Haare – kulturell und politisch

07.01.2025

Die Sendung „Der Tag: Unsere Haare – modisch, politisch, verführerisch“ des Hessischen Rundfunks (hr) beleuchtet die vielschichtige Bedeutung von Frisuren, die weit über das Modische hinausgehen. Als Expertin war TU-Professorin Alexandra Karentzos zu Gast und erläuterte, wie Haare nicht nur Ausdruck persönlicher Identität, sondern auch politischer und gesellschaftlicher Haltungen sind. Karentzos ist seit 2011 Professorin für Mode und Ästhetik an der TU Darmstadt. Sie forscht zu Themen wie Mode, Kunst, Globalisierung sowie Körper- und Identitätskonzepten.

Die Diskussion drehte sich um die Frage, was unsere Frisur über uns aussagt – von den symbolträchtigen Frisuren der Punkbewegung bis hin zu aktuellen Protesten im Iran, bei denen Frauen ihr Haar unverschleiert zeigen und damit ein starkes politisches Statement setzen. Karentzos, die sich auf die Verknüpfung von Mode, Kunst und Gesellschaft spezialisiert hat, betonte in der Sendung, dass Frisuren ein bedeutendes Medium sind, um gesellschaftliche und politische Veränderungen sichtbar zu machen. „Haare werden gerade dann politisch, wenn sie gegen Konventionen verstoßen, also kurze Haare als Zeichen der Emanzipation oder lange Haare der Hippie-Bewegung, die sich gegen den Vietnamkrieg positioniert haben.“

Gemeinsam mit weiteren Gästen – Miriam Bettin, Kuratorin der Ausstellung „Grow it Show it“ im Museum Folkwang, Gilda Sahebi, Iran-Expertin und Autorin, sowie Bert Dylus, Friseur aus Frankfurt – wurde die kulturelle und politische Bedeutung von Haaren intensiv erörtert. eml