BMBF fördert die Fusionsforschung an der TU Darmstadt

27.01.2025

Die Kernfusion gilt als vielversprechende Energiequelle der Zukunft. Für die Forschung in diesem Bereich verfügt die TU Darmstadt seit langem über besondere Expertise. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert nun ein Verbundprojekt zur Untersuchung grundlegender Phänomene der lasergetriebenen Trägheitsfusion, an dem die TU beteiligt ist. Das Projekt „IFE-Targetry-HUB“ hat das Ziel, neue Methoden zu entwickeln, um den für die Fusion benötigten Brennstoff sicher und präzise in Kapseln (Targets) einzuschließen und mit hoher Wiederholungsrate in einen Fusionsreaktor zu injizieren. Diese Technik ist entscheidend für den Betrieb von Fusionskraftwerken in der Zukunft.

Im Rahmen des Projekts sollen zudem neue Materialien für die Kapseln, die den Fusionsbrennstoff enthalten, entwickelt werden. Diese sollen die bisherigen Wolfram-Modelle ersetzen und eine kostengünstige Produktion in großen Stückzahlen ermöglichen. Langfristig wird angestrebt, jährlich mindestens 5.000 dieser Kapseln zu produzieren.

Das Gesamtbudget des Projekts beträgt 21,4 Millionen Euro, von denen knapp 90 Prozent durch das BMBF gefördert werden. Für die Jahre 2025 bis 2028 erhält die TU Darmstadt 6,3 Millionen Euro an Fördermitteln, die zwischen dem Fachbereich Physik (Professor Markus Roth) und dem Fachbereich Maschinenbau (Professor Steffen Hardt, Fachgebiet Nano- und Mikrofluidik sowie Professor Peter Groche, Institut für Produktionstechnik und Umformmaschinen) aufgeteilt werden.

Geleitet wird das Projekt von Focused Energy, einem aus der TU Darmstadt ausgegründeten deutsch-amerikanischen Unternehmen, das in Darmstadt das Potenzial der Fusionsenergie erforscht und erprobt. Markus Roth ist Mitgründer und wissenschaftlicher Leiter von Focused Energy. Er kann eine über 20-jährige Erfahrung in der Entwicklung der Targets vorweisen. Die Arbeiten der TU werden in den Instituten und in dem neuen, zusammen mit Focused Energy betriebenen Targetlabor durchgeführt, welches dieses Jahr in den operativen Betrieb geht. Weitere Partner sind unter anderem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung. M. Roth/eml/cst

Abbildung eines stark vergrößerten Fusionstargets mit Kegel, der in die Kugel integriert ist.
Abbildung eines stark vergrößerten Fusionstargets mit Kegel, der in die Kugel integriert ist.