Fusionsforschung made in Hessen

TU-Präsidentin Brühl bei „Rundem Tisch Kernfusion“ vertreten

13.03.2025

TU-Präsidentin Tanja Brühl hat heute (13. März) auf Einladung der Hessischen Staatskanzlei am „Runden Tisch Kernfusion“ teilgenommen. Die Veranstaltung gab den Startschuss für ein einzigartiges Netzwerk aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zur Erforschung der Kernfusion.

Unter Leitung von Ministerpräsident Boris Rhein tagen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des „Runden Tischs Kernfusion“ am ehemaligen Kernkraftwerkstandort Biblis.

Unter Leitung des hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein kamen zur Auftaktsitzung des „Runden Tisches“ am ehemaligen Kernkraftwerksstandort Biblis Mitglieder der Landesregierung mit führenden Vertreter:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Ziel des Formats ist es, wirtschaftliche Vorteile und Investitionspotenziale an einem Kernfusionscampus gemeinsam mit allen Partner:innen zu erschließen und Hessen so zu einem führenden Standort für Spitzenforschung und Entwicklung der laserbasierten Kernfusion auszubauen. Die Mitglieder des Runden Tisches hielten ihre gemeinsame Vision in einem Memorandum of Under-standing (MoU) fest. Diese wurde im Rahmen des ersten „Runden Tisches Kernfusion“ feierlich unterzeichnet.

„Um Zukunftskraft und Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes nachhaltig zu stärken, brauchen wir Innovationen aus der Wissenschaft“, sagte die Präsidentin der TU Darmstadt, Professorin Tanja Brühl. „Wir brauchen Neugier, Mut und Überzeugung, heute an die Zukunftstechnologien von morgen und übermorgen zu glauben und in sie zu investieren. Neue Wege zu gehen gelingt am besten gemeinsam – im Verbund leistungsfähiger Partner:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Das gilt für die Fusionsforschung ebenso wie für zukunftsweisende Innovationen und Anwendungen aus anderen Wissenschaftsbereichen. Ich bin stolz, dass mit Focused Energy eine Ausgründung der TU Darmstadt die laserbasierte Kernfusion als Zukunftstechnologie prägend und international sichtbar vorantreibt. Das gemeinsame Bekenntnis aller Unterzeichnenden des MoU und die klare Unterstützung der Hessischen Landesregierung sind ein wirkmächtiges Signal für die Innovationskraft Hessens. Dafür danke ich allen Mitwirkenden herzlich.“

Tanja Brühl,
Präsidentin der TU Darmstadt

Wir brauchen Neugier, Mut und Überzeugung heute an die Zukunftstechnologien von morgen und übermorgen zu glauben und in sie zu investieren.

Bild: Hessische Staatskanzlei

An dem Treffen in Biblis nahm auch der Geschäftsführer des Darmstädter Unternehmens Focused Energy, Thomas Forner, teil. Die Ausgründung der TU Darmstadt gehört zu den führenden Start-ups im Bereich der Laserfusion weltweit.

„Deutschland hat jetzt die historische Chance, führend bei der Industrialisierung der Fusionsenergie zu werden“, sagte Markus Roth, Professor für Laser- und Plasmaphysik an der TU Darmstadt und Mitgründer von Focused Energy. Hessen ist mit der TU Darmstadt und Focused Energy bereits Weltspitze in der Laserfusionsforschung und hat alles in der Hand, auch im Aufbau und Betrieb der Fusionskraftwerke die Führung zu übernehmen.“

Im vergangenen Jahr erhielt Focused Energy Fördermittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro, davon 500.000 Euro aus Landesmitteln und zwei Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Ministerpräsident Rhein bezeichnete die laserbasierte Kernfusion als Schlüsseltechnologie für eine saubere und wirtschaftliche Energieversorgung. „Wir brauchen einen technologieoffenen Energiemix, denn die Sonne scheint nicht immer, und der Wind weht nicht dauernd“, sagte er. „Nur wenn Energie jederzeit verfügbar ist und für jedermann bezahlbar bleibt, können wir unseren Wohlstand sichern. Die Kernfusion kann dabei der Gamechanger sein und den entscheidenden Durchbruch bringen.“ Biblis solle zu einer Keimzelle für die Energieversorgung „made in Hessen“ werden und Hessen damit zum Kernfusionsstandort Nummer eins. Die Landesregierung stelle dazu in diesem Jahr bis zu 20 Millionen Euro für die Erforschung der Kernfusion bereit.

Wissenschaftsminister Timon Gremmels betonte, dass Fusionsenergie langfristig ein großes Potenzial biete. „Bis es so weit ist, liegt noch viel spannende Forschungsarbeit vor uns“, sagte er. „Wir wollen Hessen als einen Leitstandort für die Spitzenforschung und die Entwicklung der laserbasierten Kernfusion etablieren. Gleichzeitig wollen wir zu kurz- und mittelfristig markttauglichen erneuerbaren Energien und Speichertechnologien forschen, um bis 2045 klimaneutral zu werden. Hierfür haben wir in Hessen mit unserer starken Forschungslandschaft die besten Voraussetzungen.“ Hessische Staatskanzlei/mih